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Inspiration

Zwischen Nostalgie und Nachhaltigkeit – die Einrichtung der Millennials

Millennials sitzen auf einem alten Sofa und lachen
Das alte Vintage-Sofa von Oma, der Couchtisch als DIY-Projekt und dazu ein moderner Teppich – verschiedene Stile zu mixen, ist Teil der Einrichtung von Millennials Foto: Getty Images
Odett Schumann
Autorin und Interior Designerin

27. Dezember 2021, 7:09 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Millennials stehen häufig in der Kritik. Insbesondere ihre Art zu leben wirkt auf vorherige Generationen eher unkonventionell. Dabei ist die Einrichtung von Millennials genau von jenen Zeiten inspiriert und verbindet sich gleichzeitig auch mit modernen Werten.

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Millennials sind aufgrund ihrer besonderen Lebensweise oft im Gespräch. Sie gelten als freiheitsliebend, vielseitig interessiert und aufgeschlossen gegenüber Neuem. Das Reisen in nahe und ferne Länder hat sie auf viele andere Kulturen treffen lassen. Dabei sind sie auch auf allerhand Missstände in der Welt gestoßen, in die sie ihre Energie stecken, um politisch, häufig sogar aktivistisch dagegen vorzugehen. Sie gründen Start-ups mit innovativen Ansätzen, die nicht selten nachhaltig motiviert und digital verfügbar sind. Besitz und Konsumverhalten werden permanent hinterfragt und manchmal sogar sehr überschaubar ganz im Sinne des Minimalismus gehalten. Die Millennials sind und wollen so Vieles. Und genau das drückt sich auch in ihrer Art zu leben und in ihrer Einrichtung aus.

Was zeichnet Millennials aus?

Geboren zwischen 1980 und 1995 sind Millennials, anders als die Generationen davor, überwiegend behütet aufgewachsen. Eine Kindheit gefüllt mit jeder Menge Spielzeug, Toben mit Freunden auf Spielplätzen und am Wochenende zu Besuch bei den Großeltern. Erste Ausflüge oder Reisen mit den Eltern ins europäische Umland öffneten schon ein Stück weit das Tor zur Welt.

Viele Eindrücke, Souvenirs und Erbstücke sammelten sich also mit der Zeit erst im Kinder-, später im WG-Zimmer und heute in der eigenen Wohnung an. Es ergibt sich ein Sammelsurium, das wohl genauso facettenreich ist, wie das Wesen der Millennials selbst. Aus diesem Grund ist es auch nicht so einfach, den Einrichtungsstil der Millennials in einem Wort zusammenzufassen. Typisch für diese Generation: Sie lässt sie sich nicht in ein Raster pressen, sondern lebt Diversität.

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Die Einrichtung von Millennials: pragmatisch, nachhaltig und voller Stilbrüche

Die Einrichtung von Millennials findet sich häufig in einem WG-Zimmer, seltener in einer eigenen Wohnung wieder. Und weil die nächste Reise meist nur ein Semester weit entfernt ist, muss die Ausstattung vor allem praktisch, günstig, aber dennoch auch stimmig sein. Kein Problem für eine Generation, die Dinge gern Second-Hand kauft und sich für den Umweltschutz einsetzt.

Mit einem Faible für Pragmatismus werden die eigenen vier Wände wie ein Puzzle aus dem geliebten Ohrensessel von Opa, dem schweren Buffetschrank von der Haushaltsauflösung neulich, dem Batiktuch aus Bali und dem DIY-Bett zusammengesetzt. Abgerundet wird der Look nicht selten mit einem Kupferrohr als Garderobenstange, einer alten Stehleuchte vom Flohmarkt, botanischen Drucken für die Wände und jeder Menge Grünpflanzen. Damit vermischen sich meist jede Menge Stile und Einflüsse innerhalb eines Raums. Diese Brüche in der Einrichtung müssen aber nicht zwingend einen Punktabzug in Bezug auf die Harmonie eines Raums bedeuten.

Stilmix willkommen!

junge Menschen in einer Wohnung
Die Einrichtung von Millennials ist bestimmt von Nostalgie-Elementen und einem Bewusstsein für mehr Nachhaltigkeit Foto: Getty Images

Im Zuhause von Millennials treffen Einflüsse aus dem Industrial Style, naturbelassene Einrichtungselemente und neben Vintage auch neuwertige Produkte aufeinander. Das Gesamtbild erinnert an den Stil des Eklektizismus, der sich ebenfalls voll und ganz über bewusst gesetzte Stilbrüche definiert. Was also zunächst unkonventionell scheint, wird häufig sehr gelungen arrangiert. Und weil sich alle Einzelteile der Einrichtung von Millennials deutlich in Farbe, Form, Muster und Material unterscheiden, bleiben die Wände nicht selten in puristischem Weiß. Das wirkt entspannend und macht eine Renovierung nicht unbedingt erforderlich.

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Persönliche und politische Einflüsse

Alles in allem sind sämtliche Elemente der Einrichtung von Millennials nicht weiter neu, sondern häufig eher alt. Modern hingegen ist die Aufgeschlossenheit, einfach zu kombinieren, wie es gefällt. Statt Trends zu folgen, viel Geld in minderwertige Qualität zu investieren und sich damit einem eher katastrophalen Konsumverhalten hinzugeben, setzt diese Generation auf eine persönliche und gewissermaßen auch politische Note.

Nachhaltigkeit und DIY-Lösungen spielen beim Einrichten für Millennials eine entscheidende Rolle. Die eigenen vier Wände sollen dem Besuch aber auch Geschichten aus der Kindheit, von Reisen und dem einen oder anderen Talent erzählen. Dadurch wird es auch manches Mal ein Ort der Nostalgie, der Erinnerungen weckt. Das Leben wird in diesen Räumen gefeiert, und zwar so wie es ist: bunt und divers.

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