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Tipps von Interior Designerin

Wie die Einrichtung einer Einzimmerwohnung gelingt

Tipps, für das Einrichten einer Einzimmerwohnung
Dank geschickter Einrichtungslösungen lässt es sich entspannt in einer Einzimmerwohnung leben Foto: Getty Images
Odett Schumann
Autorin und Interior Designerin

9. April 2021, 19:42 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Das Einrichten einer Einzimmerwohnung erfordert Geschick und auch ein wenig Disziplin, damit Gemütlichkeit aufkommen kann. myHOMEBOOK-Redakteurin und Interior Designerin Odett Schumann verrät, wie das Wohnen auf wenigen Quadratmetern optimal gelingt.

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Mehr Singles auf dem Markt, alternative Lebensformen oder auch ein Lifestyle, der mehr als ein Zuhause erfordert, haben die Einzimmerwohnung zu einer etablierten Wohnform gemacht. Ob Azubis und Studenten mit kleinem Budget oder der Pendler, der in mehreren Haushalten lebt oder aber das Paar, das getrennte Wohnungen für sich befürwortet – sie alle tendieren zu dem modernen Wohnkonzept. Doch wie richtet man eine Wohnung dieser Größe passend ein? myHOMEBOOK-Redakteurin und Interior Designerin Odett Schumann gibt Tipps, mit denen das Einrichten einer Einzimmerwohnung optimal gelingen kann.

Separate Wohnbereiche innerhalb eines Raumes schaffen

Es mag sich unvorstellbar und noch weniger gut umsetzbar anhören, aber den gegebenen Raum einer Einzimmerwohnung in separate Wohnbereiche zu unterteilen, verschafft ihm Struktur und Ruhe. Das wiederum führt zu deutlich mehr Gemütlichkeit und Wohnkomfort. Um also alle relevanten Wohnbereiche auf üblicherweise rund 30 Quadratmetern Fläche unterzubringen, bedarf es geschickter Lösungen. Frei stehende Paravents, Vorhänge oder Möbel, die als Raumteiler umfunktioniert werden, sind hierbei ideale Möglichkeiten.

Speziell wenn es um den Schlafbereich geht, der als ein besonderer Ort der Privatsphäre gilt, kommen häufig Schiebegardinen, schwere Samtvorhänge oder große Regale zum Einsatz, um den Blick auf die Schlafstätte so minimal wie möglich zu halten. Insbesondere bei Trenn-Lösungen mit einzelnen Möbelstücken soll die wenig schmeichelhaft anzusehende Rückseite die Gemütlichkeit nicht mindern. Aus diesem Grund bietet es sich bei einigen Möbeln an, diese Fläche mit einem schönen Stoff zu bespannen.

Einzimmerwohnung mit Wänden einteilen
Smart gelöst: Die eingezogene Wand unterteilt den Raum in Wohn- und Essbereich mit Küche. So sind mehrere Funktionen großzügig auf wenigen Quadratmetern untergebracht. Foto: Getty Images

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Andere Wohnareale wie der Ess- oder Wohnzimmerbereich lassen sich schnell und effektiv mit Teppichen am Boden abgrenzen. Wem das nicht genug ist, dem sei zu einer eingezogenen Wand, einem Bücherregal oder einem Sideboard im 90°-Winkel zur Wand stehend geraten.

Doch eine Einzimmerwohnung kommt auf horizontaler Ebene schnell an ihre Grenzen. Da braucht es auch Aufteilungen auf der vertikalen Achse. Bei Räumen mit hohen Decken empfiehlt es sich, beispielsweise über der Tür im Flur einen Boden einzuziehen oder sich sogar vom Tischler einen speziellen Türüberbau anfertigen zu lassen. Dann wird auch die Dimension der Höhe optimal genutzt.

Multifunktionale Möbel nutzen

Spezielles Wohnen bedarf spezieller Möbel. Multifunktionale sowie Einbaumöbel können das Einrichten einer Einzimmerwohnung sehr viel angenehmer machen. Der Wohnraum wird so deutlich individueller genutzt und es wird erheblich an Platz eingespart, denn dieser ist oftmals Mangelware. So bietet ein Schlafsofa tagsüber die Funktion einer Couch sowie bei Nacht die eines Bettes. Bei der Wahl eines geeigneten Esstisches sollte idealerweise auf ein Modell geachtet werden, das sich ausziehen oder klappen lässt, dann ist auch ein Besuch von mehreren Freunden kein Problem. Für diesen Fall empfiehlt es sich außerdem, statt vieler meist ungenutzter Stühle auch zu klappbaren Modellen zu greifen. Diese lassen sich entsprechend schnell wieder in einer Nische oder einer Wandhalterung verstauen.

Apropos Nische: Auch wenn mit einem Einbauschrank mitunter höhere Kosten verbunden sind, so bietet er sich doch perfekt für komplizierte Raumschnitte an. Dank einer individuellen Anfertigung kann auch auf kleinem Raum viel untergebracht werden. Eine andere Form der Multifunktion zeigt sich bei Möbeln, die leicht und damit zugleich portabel sind oder Möbel, die über Rollen verfügen und so flexibel im Raum bewegbar sind. So ist ein TV-Board am Abend zum Ausklappen des Schlafsofas schnell beiseite geschoben und damit wie gemacht für eine Einzimmerwohnung.

Stauraum schaffen, kein Problem!

Ganz klar braucht es in einer Einzimmerwohnung eines ganz besonders und das ist ausreichend Stauraum. Bestenfalls verfügen deshalb zahlreiche Möbel über viel Stauraumkapazität, damit nur noch wenige zusätzliche Lösungen geschaffen werden müssen. So eignen sich Beistelltische oder Hocker mit integrierter Aufbewahrung geradezu ideal, denn sie sind dekorativ wie auch praktisch.

Aktuell sind im Bereich Küchen Modelle gefragt, die nur aus einer einzigen Küchenzeile bestehen – ohne zusätzliche Oberschränke. Ein Trend also, der sich sehr gut für das Einrichten einer Einzimmerwohnung eignet. Denn gerade die obere Zeile verleiht einer Küche einmal mehr visuelle Wucht. Entfällt diese, müssen alternative, clevere Stauraumlösungen in der Küche her. Einzelne Haken, Stangen oder kleine Boards bringen zahlreiche Küchenutensilien ansprechend unter.

Küche in einer Einzimmerwohnung einrichten
Eine Küche ohne Oberschränke wirkt deutlich weniger wuchtig – ein Effekt, der vor allem einer Einzimmerwohnung optisch gut bekommt Foto: Getty Images

Sämtliche kleinere Dinge machen besonders in einer Einzimmerwohnung in dekorativen Körben und Kisten viel her. Kissen und Decken sind in der Nähe des Sofas praktisch in einem Korb aufbewahrt, die aber auch ohne Inhalt ansprechend aussehen. In Unterbettkommoden lassen sich saisonale Bettwaren optimal verstauen und sind bei Bedarf jederzeit schnell unterm Bett hervorgeholt. Und wer zur Aufbewahrung unschöner aber notwendiger Dinge wie einem Staubsauger keine Kammer zur Verfügung hat, kann hier ebenfalls mit dem Abhängen eines Vorhangs Abhilfe leisten.

Im Idealfall sollten in eine Einzimmerwohnung nur absolute Lieblingsstücke mitziehen, denn dann sind umso weniger Storage-Lösungen beim Einrichten gefragt. Das Horten vieler unnützer Dinge auf nur wenig verfügbarer Fläche tut einem gemütlichen Ambiente keinesfalls gut. Sowohl vor einem Einzug als auch danach gehört regelmäßiges Ausmisten dazu. Ratsam ist daher auch die folgende Faustregel: 1:1. Will heißen, soll etwas Neues den Hausstand bereichern, muss dafür etwas Altes gehen.

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Dekoration gezielt einsetzen

Was Accessoires betrifft, ist insbesondere beim Einrichten einer Einzimmerwohnung ein minimalistischer Einsatz ratsam. Ein Überangebot an Dekoration kann bei dieser Wohnform schnell kitschig und trashig wirken. Noch besser ist, dem Raum mithilfe von passender Dekoration mehr Weite zu verleihen. Dies gelingt beispielsweise mittels reflektierender Oberflächen wie Spiegeln oder Accessoires im Metallic Look. Auch eine grundsätzliche Tendenz zu mehr Helligkeit durch Leuchten und Farben wirkt sich günstig auf das Ambiente einer Einzimmerwohnung aus.

Außerdem gilt es, darauf zu achten, den Raum nicht durch zu viele Ecken und Kanten dominieren zu lassen. Es besteht die Gefahr, dass er dann schnell verschachtelt und damit ungemütlich wirkt. Viel mehr sind es weiche Linien, die hier den Ton angeben dürfen und sollen. Erreichen lässt sich dies beispielsweise mittels einer geschwungenen Couch-Form, üppigen Polstern oder einem runden Esstisch.

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