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EU plant Kältemittelverbot für Wärmepumpen ab 2027 – was steckt dahinter?

Kältemittelverbot Wärmepumpen
Die EU will sogenannte F-Gase, mit denen auch Wärmepumpen betrieben werden, Schritt für Schritt verbieten Foto: Getty Images / NANCY PAUWELS
Katharina Regenthal
Redakteurin

6. Oktober 2023, 13:10 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Die Europäische Union will ab 2027 bestimmte Kältemittel verbieten, mit denen Wärmepumpen, aber auch Klimaanlagen betrieben werden. Was dahintersteckt, lesen Sie hier.

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Wärmepumpen werden mit zu den klimafreundlichsten Heizmethoden gezählt. Immer mehr Eigentümer entscheiden sich deshalb gegen Öl- und Gasheizungen und für eine Wärmepumpe – nicht zuletzt auch wegen der zukünftigen Heiz-Pläne der Regierung. Doch auch Wärmepumpen sind nicht komplett unbedenklich hinsichtlich des Klimaschutzes. Denn sie werden zum Teil mit Kältemitteln, sogenannten F-Gasen, betrieben. Diese gelten als umweltschädlich. Die EU plant nun ein Kältemittelverbot für Wärmepumpen – Branchenverbände befürchten hohe Belastungen.

EU will Klimaschutzziele erreichen

Das EU-Parlament sowie der Europäische Rat haben sich darauf geeinigt, bestimmte Kältemittel ab 2027 vom Markt zu nehmen. Bis 2050 ist dann ein Totalverbot dieser F-Gase in der EU geplant. Mit dem Verbot sollen die selbst gesetzten EU-Klimaschutzziele erreicht werden. Bisher handelt es sich nur um einen Entwurf – laut dem Umweltbundesamt müssen allerdings Parlament und Rat nur noch formal zustimmen, damit die Regelungen inkrafttreten können.

F-Gase ist die Abkürzung für sogenannte fluorierte Treibhausgase. Diese gelten als deutlich klimaschädlicher als CO2. Sie werden unter anderem in Klimaanlagen, Kühlschränken und eben auch in Wärmepumpen verwendet. Genauere Details für das Kältemittelverbot für Wärmepumpen hat die EU bisher noch nicht veröffentlicht.

Auch interessant: 5 häufige Fragen rund um Wärmepumpen

Branchenverbände sehen erhebliche Belastungen

Der Branchenverband, die European Heat Pump Association (EHPA), sieht den schnelleren Ausstieg vor allem als eine kurzfristige erhebliche Belastung. In einer Stellungnahme heißt es, dass die Produktionskapazitäten bereits massiv ausgebaut würden, um EU-Ziele zu erreichen. Das neue Verbot könnte diesen Prozess nun zunächst verlangsamen, da alles umgestellt werden müsse.

Weiter heißt es, dass die Vereinbarung zwar dazu beitragen werde, Wärmepumpen noch sauberer zu machen – allerdings würde das nicht die Abkehr von fossilen Brennstoffen beim Heizen und Kühlen beschleunigen. Vielmehr könne das den Prozess sogar noch verlangsamen, da es die Einführung von Wärmepumpen erschwere, so die EHPA.

Jede Wärmepumpe ersetze einen Heizkessel für fossile Brennstoffe und reduziere den CO2-Ausstoß. Wenn es nicht genügend Wärmepumpen gäbe, würden Verbraucher sich stattdessen für fossile Heizungen entscheiden, erklärt Alessia Del Vasto von der EHPA.

Auch der Branchenverband European Partnership for Energy and the Environment (EPEE) sieht das geplante Verbot weniger positiv. EPEE-Vorstand Russell Patten erklärt in einer Stellungnahme, dass das Abkommen die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zweifellos verlängern werde.

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Propan als Alternative

Wärmepumpen, die mit F-Gasen betrieben werden, könnten alternativ in Zukunft auf Propan als Kältemittel zurückgreifen. Dieses ist umwelt- und klimafreundlicher, doch es birgt auch Risiken. Propan kann sich leicht entzünden. Die EHPA fordert deshalb politische Unterstützung etwa für die Schulung von Installateuren und für modernere Produktionsanlagen für einen sicheren Umgang mit brennbaren Kältemitteln.

Themen Heizen Wärmepumpe
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