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Abstimmung bis Dezember

Wird Spargel zur Giftpflanze des Jahres 2024 gewählt?

Spargel
Auch Spargel ist ein möglicher Kandidat für die Wahl zur Giftpflanze des Jahres 2024 Foto: Getty Images
Katharina Regenthal
Redakteurin

31. August 2023, 13:20 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Der Botanische Sondergarten in Hamburg wählt seit mehreren Jahren die Giftpflanze des Jahres. Für 2024 kann bereits abgestimmt werden – und es ist wieder einmal eine auf den ersten Blick ungewöhnliche Pflanze dabei.

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Die Giftpflanze des Jahres 2022 war die Kartoffel. Ein Schock für viele, die diese nur allzu gerne essen. Nicht weniger schockierend war dann die Wahl 2023, als die Petersilie zur Giftpflanze des Jahres gewählt wurde. Und auch für 2024 könnte es eine Überraschung geben. Denn unter anderem steht diesmal ein beliebtes Gemüse zur Wahl: der Spargel!

Die Giftpflanzen-Wahl 2024

Bereits seit 2005 wird jedes Jahr vom Botanischen Sondergarten in Hamburg-Wandsbek die Giftpflanze des Jahres gekürt. „Die Abstimmung findet digital und analog statt. Es gibt keine Jury“, erklärt Helge Masch vom Botanischen Sondergarten gegenüber myHOMEBOOK. Und auch bei der Vorauswahl kann sich jeder mit seinen Vorschlägen beteiligen. 2024 kann man zwischen folgenden fünf Giftpflanzen wählen:

Jakobskreuzkraut (Senecio jacobaea)

Das Jakobskreuzkraut blüht zwar wunderschön gelb, stellt aber eine ernste Gefahr dar. Nämlich dann, wenn es etwa an Weidetiere verfüttert würde. Die gesamte Pflanze ist giftig und enthält Pyrrolizidinalkaloide. Bei der Landwirtschaftskammer NRW heißt es, dass das Kraut zu chronischen Lebervergiftungen führen kann und besonders Pferde und Rinder empfindlich darauf reagieren. Schafe und Ziegen dagegen weniger. Das Jakobskreuzkraut ist dabei nicht nur frisch, sondern auch getrocknet giftig.  

Jakobskreuzkraut
Blüht leuchtend gelb, ist aber giftig, insbesondere für Weidetiere: das Jakobskreuzkraut Foto: Getty Images

Blauregen (Wisteria sinensis)

So schön er auch aussieht: Der Blauregen ist eine Giftpflanze. Die Wurzeln, Zweige, Rinde, Früchte und besonders die Saat gelten als giftig. Sie enthalten Wistarin, was dem Gift des Goldregens ähnelt. Erste Vergiftungsanzeichen könnten auftreten, wenn mindestens drei Samen verschluckt würden. Das könnte zu Übelkeit, Erbrechen, Schläfrigkeit oder sogar einem kompletten Kreislaufzusammenbruch führen.

Blauregen
Sieht im Garten traumhaft schön aus, ist aber giftig: Blauregen Foto: Getty Images

Spargel (Asparagus officinalis)

Im Frühjahr ist es eines der liebsten Gemüse auf deutschen Tellern: Spargel. Doch trotz großer Beliebtheit in der Küche steht der Spargel zur Wahl bei der Giftpflanze des Jahres 2024. Aber keine Sorge – gegessen werden kann das Gemüse dennoch. Denn nicht die Stange ist giftig, sondern die roten Beeren des Spargellaubes. Sie enthalten den Bitterstoff Sparginin. Der Verzehr von mindestens fünf Beeren kann zu Erbrechen und Bauchschmerzen führen.

Die roten Beeren sind übrigens erst nach der Spargelsaison zu sehen. Dann treiben nämlich die Pflanzen aus und das fein verzweigte Spargelkraut wächst empor – teilweise bis zu anderthalb Meter hoch. Nur weibliche Spargelpflanzen produzieren Früchte. Weil das wiederum Energie kostet, bilden sie weniger Sprossen. Aus diesem Grund werden für den Anbau nur männliche Exemplare verwendet.

Spargelkraut
Die roten Beeren am Spargelkraut sind giftig Foto: Getty Images / Irina Pislari

Narzisse (Narcissus sp.)

Die Narzisse, auch Osterglocke genannt, verschönert uns jedes Jahr aufs neue den Frühling. Und dennoch gehört auch sie zu den Giftpflanzen. Alle Pflanzenteile einschließlich der Zwiebel sind giftig – sie enthalten Lycorin und Galanthidin. Schon bei Hautkontakt kann es zu Vergiftungserscheinungen wie Entzündungen oder Hautausschlag kommen. Laut dem Botanischen Sondergarten ist die Narzissendermatitis eine der häufigsten Berufskrankheiten in der Floristik und im Gartenbau.

Narzisse
Narzissen sind wahre Frühlingsboten und leider auch giftig Foto: Getty Images

Glücksklee (Oxalis tetraphylla)

Der Glücksklee, wie der Name es schon verrät, soll ja eigentlich Glück bringen. An Giftigkeit wird da erstmal nicht gedacht. Doch tatsächlich zählt das Gewächs zu den Giftpflanzen. Dabei sind alle Pflanzenteile bis auf die Wurzel giftig. Sie enthalten Kaliumoxalat und freie Oxalsäure. Allerdings müsste man hier große Mengen essen, bis Vergiftungserscheinungen auftreten.

Glücksklee
Glücksklee bringt nicht nur Glück, sondern ist auch giftig Foto: pjhpix/Getty Images
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Ziel der Wahl

Ziel der Wahl der Giftpflanze des Jahres ist es, dass man sich aktiv mit dem Themenbereich auseinandersetzt. Anders als bei vielen anderen Wahlen sind die gewählten Giftpflanzen meist nicht in ihrer Existenz gefährdet. Es geht lediglich um die Aufmerksamkeit, die geschaffen werden soll. Denn viele Giftpflanzen werden bedenkenlos gepflanzt – ohne das viele wissen, dass sie giftig sind. Die Abstimmung läuft noch bis zum 15. Dezember 2023. Und schon jetzt können auch Kandidaten für 2025 vorgeschlagen werden.

„Vorschläge für die Wahl der Giftpflanze des Jahres können von Besucherinnen und Besuchern des Sondergartens, an Informationsständen oder online über die Internetseite des Botanischen Sondergartens eingereicht werden. Pro Kategorie wird dann jeweils die Pflanze, die am häufigsten vorgeschlagen worden ist, zur Wahl gestellt (ab 1. Juni des Jahres)“, erklärt Mesch

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