10. Februar 2022, 10:16 Uhr | Lesezeit: 9 Minuten
Schauspielerin Gwyneth Paltrow ist seit Jahrzehnten im Filmgeschäft, seit einigen Jahren erfolgreiche Unternehmerin und inzwischen auch stolze Besitzerin eines Eigenheims. Der Weg dorthin war aber sogar für den Hollywood-Star alles anderes als leicht. Mittlerweile hat sie sich aber eingelebt und zeigt uns, wie sie wohnt.
Was lange währt wird endlich gut – diesen Spruch könnte Hollywood-Schauspielerin Gwyneth Paltrow wohl genau so unterschreiben. Sechs lange Jahre hat es gedauert, bis sie endlich in ihr neues Zuhause einziehen konnte. Im Interview mit dem Architectural Digest Magazin erklärt sie, das Haus habe sie viel gelehrt über Geduld und Dankbarkeit. Doch von Anfang an: 2015 entdeckte Gwyneth Paltrow bei einem Immobilienportal das weitläufige Anwesen in Santa Barbara, Kalifornien. „Es war wie im Film Grey Gardens (…) dort lebten wilde Tiere und Horden von Ungeziefer, aber ich hatte mich in das Land und die Aussicht verliebt“, so Paltrow. Sie sah Potenzial und entschied sich, ihren Traum umzusetzen. „Das war das erste Kapitel einer langen, beschwerlichen Reise“, so die Schauspielerin im AD-Interview. Es folgten unerwartete Rückschläge, technische Probleme und vieles mehr. Doch die Reise hat sich gelohnt. Inzwischen wohnt die 49-jährige gemeinsam mit ihrer Familie in ihren eigenen vier Wänden.
Inspirationen aus Europa – und von Pinterest
Bei der Gestaltung ihres neuen Zuhauses hat Gwyneth Paltrow sich vor allem von einem inspirieren lassen: von ihrem Leben. Insbesondere die Zeit, in der sie in Europa gelebt hat, hat sie geprägt. Kein Wunder, dass sie der New Yorker Designfirma „Roman and Williams“ ihre Idee so beschrieb: „ein Pariser Apartment in einer alten europäischen Scheune, mit hohen Decken und lichtdurchflutet, ein Ort, der sich großzügig und gleichzeitig überschaubar anfühlt“.
Ganz bodenständig ließ sich die Schauspielerin aber auch online inspirieren. Die Bar, die in ihrem Wohnzimmer steht, hat sie im Internet entdeckt – und mit ihren Wunsch-Materialien nachbauen lassen. Die strukturierte Wand über dem Kamin in der Küche hat sie zuerst auf Pinterest gesehen.
Der Eingangsbereich
Während bei den meisten Menschen ein normaler Flur mit Garderobe zum Eingangsbereich gehört, ist das bei Gwyneth Paltrow komplett anders. In der Room-Tour von AD erklärt sie, sie wollte, dass der Bereich wie ein eigener Raum wirkt. Empfangen wird man durch eine große Flügeltür mit viel Glas im Industrial Chic. Besonders auffällig ist der Boden: schwarz-weiße Kacheln. Sie erinnern die Schauspielerin an ihre Zeit in London, erzählt sie. Für sie sind sie ein klassisches und traditionelles Detail.
Außerdem befindet sich im Eingangsbereich ein Kamin – etwas, was Paltrow oft in Europa gesehen hat und ihr ein schönes Gefühl von einladender Wärme gibt, wenn man hereinkommt. Das Besondere: die Kamine gehörten zum alten Haus und wurden wiederverwendet. Genauso wie einige der Böden, verrät sie. Für Böden scheint sie zudem ein Faible zu haben – nahezu jeder Raum hat einen anderen Boden. Das gebe ihm Persönlichkeit.
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Das Esszimmer
Als das Haus endlich stand, ging es um die Einrichtung – und da hat sich Gwyneth Paltrow überschätzt, gibt sie selbst zu. Sie wollte ein paar tolle Stücke kaufen und alles wäre vermeintlich geklärt. Nach und nach wurde ihr aber klar, dass sie das nicht alleine schaffen würde – und holte sich Unterstützung von einer langjährigen Freundin, die passenderweise auch noch Interior Designerin ist. Gemeinsam mit Brigette Romanek fand sie ihren Stil.
Im Esszimmer werden Klassik und Tradition mit der Moderne verbunden. Den langen Marmor-Tisch hatte Paltrow als eines der ersten Stücke schon vorab gekauft. Er kommt aus Frankreich, erzählt sie beim Rundgang. Und der Tisch ist nur eines von vielen Beispielen, die zeigen, dass viele der Einrichtungsgegenstände einen persönlichen Hintergrund haben. Ihre Freundin Romanek kombiniert zum hellen Tisch moderne, dunkle Stühle und überredete Paltrow zu einer Hängeleuchte. Überreden ist da offenbar noch milde ausgedrückt: Schmunzelnd erzählt die Schauspielerin, dass die beiden sich fast deswegen gestritten hätten. Denn ihr persönlich ist die Leuchte zu futuristisch. Aber, obwohl sie in der Mitte des Esszimmers hängt, nimmt sie keine allzu dominante Rolle ein.
Die Tapete sorgt für große Ablenkung – auf eine gute Weise. Sie ist handbemalt und zeigt eine Landschaft. Besonders sind dabei die Farben – Grau- und Blau-Töne dominieren. Die Tapete verbindet Moderne und Klassik – genau das, worauf Gwyneth Paltrow so großen Wert legt. Ein weiterer Kamin sorgt zudem für ein wenig Gemütlichkeit. Und die große Fensterfront, die im Stil der Eingangstür ist, macht alles hell und freundlich.
Das Herzstück – die Küche
Beim Rundgang durch ihr Haus beginnt Gwyneth Paltrow spätestens in ihrer Küche zu strahlen. Es ist einer der wichtigsten Räume – hier spielt sich das Leben der Familie ab. Auch in der Küche setzt sie auf Altbewährtes: Die Designfirma Roman and Williams hatte bereits ihr New Yorker Apartment gestaltet – dazu gehörte auch die Küche, die Paltrow liebte. Sie hat nahezu darin gewohnt, erzählt sie. Deshalb wurden einige Details von der alten für die neue Küche übernommen. Auch der Wunsch eines Herds an der Kücheninsel wurde erfüllt. Gwyneth Paltrow, eine begeisterte Köchin, will schließlich ihre Familie sehen können, während sie kocht.
An einer Wand befinden sich portugiesische Kacheln mit einem blauen, mediterranen Muster – auch diese wurden wiederverwendet und haben eine Geschichte. Und, nicht anders erwartet, gibt es auch in der Küche einen Kamin. „Ein echter Luxus“, sagt selbst Paltrow. Die Idee stammt auch aus alten Zeiten – der Kamin in der Küche erinnert sie an ihr Leben in Großbritannien. Dort hatte sie gleich zwei in der Küche – und es war für sie ein wichtiger Bestandteil, um die kalten, dunklen Winter dort zu überstehen. Auf die Gewohnheit, dass in der Küche ein Feuer brennt, wollte sie auch im neuen Zuhause trotz weniger kalter Winter nicht verzichten.
Ein weiteres Highlight in der Küche ist eine Regalwand extra für das Geschirr. Allerdings besitzt die Schauspielerin auch nicht ganz normale Teller. So kann sie ihr blau-weißes Porzellan von Hermès präsentieren – passend zu den Kacheln. In Verbindung mit den hellen Küchenmöbeln und dem braunen Holzboden wirkt es modern und klassisch zugleich – und trifft damit erneut die Vorstellung der Schauspielerin.
Das Wohnzimmer
Ihr Wohnzimmer beschreibt Gwyneth Paltrow als „etwas verrückt, auf die beste Art und Weise“. Sie wollte, dass es ein bisschen wie ein Showstopper aussieht. Damit ist der Moment gemeint, wenn etwa während einer Aufführung der Applaus so groß und heftig ist, dass das Stück kurz unterbrochen werden muss. Allein wegen der Leuchten an der Decke ist ihr das gelungen. Hierbei handelt es sich um eine Lichtinstallation von Lindsey Adelman. Es war eines der ersten Objekte, die für das Haus in Auftrag gegeben wurden. Und dabei hatte die Leuchtendesignerin freie Hand. Herausgekommen ist eine „künstlerische Intervention, ein wunderschöner Punkrock-Schmuck für diesen unglaublich ruhigen Raum“, beschreibt es Gwyneth Paltrow. Die Leuchten wirken durcheinander, sind abstrakt, aber nicht zu modern.
Direkt am Fenster hängt eine riesige Liege – bestückt mit Decken und einem kleinen Fell. Hier entspannt sie, liest, telefoniert. Die Schaukel hat eine besondere Bedeutung – Gwyneth Paltrow besaß sie bereits in einem anderen Haus und verlor diese aber bei einem Feuer. Inzwischen ist es einer ihrer Lieblingsplätze im Haus. Ein weiteres Element im Wohnzimmer ist überraschenderweise eine Bar – komplett aus Marmor. Gemeinsam mit ihren Architekten hat sie sie auf eine traditionellere Weise umgesetzt. Gegenüber steht ein großes u-förmiges Sofa. Es lädt zum Entspannen ein und hat einen 70er-Touch. Obwohl sie noch nicht lange dort wohnt, nutzt sie den Raum oft – auch ein schöner Ort, um zusammenzusitzen, so Paltrow.
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Das Wellness-Highlight
Während des Rundgangs durch ihr eigenes Haus wirkt Paltrow selbst manchmal noch ganz ergriffen. So als könnte sie es gar nicht glauben, dass sie dort wohnen darf. Sprachlos und fast schon demütig wird sie aber im Highlight des gesamten Hauses: dem Spa-Bereich. Sie selbst beschreibt es als „wahnsinnigstes Feature dieses Hauses“. Und das ist wahrscheinlich noch untertrieben. Unbehandelte Messing-Armaturen, ein Kälte-Becken, ein Whirlpool, ein Dampfbad sowie eine Sauna. Inspiriert wurde sie vom Pariser Spa Bain de la Marais. Paltrows persönliche Wellness-Oase ahmt diese auf seine eigene Art und Weise nach, sagt sie. Besonders ins Auge fallen die Fliesen und Kacheln. Vor allem die, die sich in den Becken befinden – sie sind handgemacht und geben dem ganzen einen orientalischen Look. Tageslicht kommt durch eine Öffnung in der Decke.
Als Gwyneth Paltrow das Haus mit ihrer Familie plante, wollte sie etwas, was lange Zeit bleibt. Sie suchte nach etwas Besonderem, von dem sie auch im Alter noch etwas haben könnte. So entstand die Idee für den Spa-Bereich. Wenn sie jetzt dorthin kommt, kann sie noch immer nicht glauben, dass es nun ihr gehört.
myHOMEBOOK-Redakteurin Katharina Regenthal meint:
Das Haus von Hollywood-Star Gwyneth Paltrow ist spektakulär – anders kann man es nicht beschreiben. Aber es ist auch besonders – ganz anders, als ich mir ein Haus einer berühmten Schauspielerin vorstellen würde. Es hat so viel Klasse und ihr Wunsch, Moderne und Klassik sowie Tradition miteinander zu vereinen, ist ihr mehr als gelungen. Jeder Raum ist in sich stimmig – und vor allem etwas Besonderes. Allein, weil viele der Einrichtungsgegenstände eine Geschichte haben. Kein Raum gleicht einem anderen – insgesamt passen aber alle zusammen. Wie soll ich es beschreiben – die Einrichtung strotzt nicht gerade vor Prominenz. Sie ist nicht plakativ, sondern vielmehr gut durchdacht und deshalb besonders exklusiv.