16. August 2021, 11:29 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Oft sieht man den Projekten gar nicht an, wie viel Schweiß, Arbeit und manchmal auch Blut dahintersteckt. Und natürlich geht dabei auch mal etwas schief. Eine Umfrage zeigt nun, wo die Probleme liegen und wie viele Heimwerker-Projekte zu Streit, Schäden und Verletzungen führen.
„Der Schrank ist doch schnell aufgebaut“, denken sich viele, während sie vor einem Haufen mit Möbelteilen sitzen. Wenn man am Ende jedoch feststellen muss, dass man bei der Montage ein wichtiges Element übersehen hat, ist der Ärger groß. Allerdings handelt es sich dabei noch um ein kleineres Übel, das man leicht korrigieren kann. Gefährlicher sind etwa Heimwerker-Tätigkeiten, die zu „Pfusch am Bau“ oder Materialschäden führen können. Vor allem Arbeiten an der Elektrik oder im Sanitärbereich gehören in die Hände von erfahrenen Profis – ein Wasserschaden im Bad ist schnell passiert. Geht etwas schief, kann es oft auch zu Streitigkeiten in der Familie oder Verletzungen kommen, wie eine aktuelle Umfrage zeigt. Auffällig: Vor allem die jüngere Generation hat immer mehr Probleme damit, Heimwerker- und DIY-Arbeiten selbst durchzuführen.
Umfrage unter Heimwerkern: wie viele führen Arbeiten in Haus und Garten selbst durch?
Taskrabbit, ein Vermittlungsportal für DIY-, Heimwerker- und Haushalts-Arbeiten hat in einer repräsentativen Umfrage rund 1000 Menschen deutschlandweit über ebendiese Tätigkeiten befragt. Die große Mehrheit, konkret 86 Prozent, haben im letzten Jahr im Rahmen von Heimwerker-Arbeiten selbst zu Hammer, Akkuschrauber und Wasserwaage gegriffen. Immerhin jeder Zweite hat angegeben, in diesem Zeitraum selbst Möbel montiert zu haben.
Eine mögliche Begründung für das gesteigerte Interesse wären die Umstände des Corona-Lockdowns. Einerseits hatten viele Zeit für Projekte, andererseits musste man vieles auch selbst erledigen, da man auf Handwerker wochenlang warten musste. Auch Gartenarbeiten zählten dazu – und dabei handelt es sich um eine der Lieblings-Freizeitbeschäftigungen der Deutschen. Kein Wunder: Eine Studie hat herausgefunden, dass Hobbygärtner die glücklicheren Menschen sein.
Wie oft kommt es dabei zu Katastrophen?
Wo gehobelt wird, da fallen Späne. Eine wackelnde Leiter oder eine ungeahnte Stromleitung in der Wand können Heimwerkern schon mal zum Verhängnis werden. Dabei gibt es auch ein Ungleichgewicht bei den Geschlechtern: Während Männer laut Umfrage ein Verletzungsrisiko von 25 Prozent haben, sind es bei Frauen 18 Prozent. Manche Unfälle hätte man vielleicht mit den richtigen Sicherheitsvorkehrungen vermeiden können.
Aber nicht nur die eigene Unversehrtheit, sondern auch Material kann beim Heimwerken Schaden nehmen. Mehr als ein Drittel (36 Prozent) der Befragten hat angegeben, dass Heimwerkerprojekte oft zu Sachschäden führen. Zudem komme es in 28 Prozent der Fälle zu Streit innerhalb der Familie oder unter Freunden.
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Jüngere Menschen haben laut Heimwerker-Umfrage öfter Probleme
Das Vermittlungsportal hat die Befragung auch in verschiedene Altersgruppen unterteilt. Vor allem die Gruppe „Generation Z“ (18 bis 25 Jahre) und die „Millennials“ (25 bis 29 Jahre) tun sich oft schwer, wenn es um Tätigkeiten im eigenen Zuhause oder auch im Garten geht. Laut der Umfrage mussten sie dreimal häufiger professionelle Hilfe in Anspruch nehmen als Befragte in höherem Altern. Allerdings ist es auch nicht verwerflich, sich Hilfe zu holen, wenn man selbst nicht weiterkommt. Immer noch besser, als sich selbst oder dem Material beim Versuch Schaden zuzufügen.
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Welche Arbeiten werden am häufigsten aufgeschoben?
Manche Arbeiten erledigt man direkt, andere schiebt man tage-, wochen- oder monatelang vor sich her. Ein Drittel der Befragten hat zugegeben, unliebsame und alltägliche Aufgaben im Haushalt so lange wie möglich hinauszuzögern. Jeder Dritte verschiebt das Putzen der Wohnung um ein bis drei Tage, 16 Prozent sogar um eine Woche. Aber auch das Rasenmähen und Unkrautjäten zählen zu Arbeiten, die am häufigsten aufgeschoben werden. Auf der Liste der aufgeschobenen Tätigkeiten befinden sich zudem Reparaturarbeiten, beispielsweise an den Wänden, aber auch die Instandsetzung von Haushaltsgeräten. Diese werden im Schnitt zwei Wochen aufgeschoben.
Allerdings gibt es auch Tätigkeiten, die laut Studie sehr zeitnah erledigt werden. An erster Stelle steht der Einkauf von Lebensmitteln mit 66 Prozent, gefolgt von der Gartenarbeit (49 Prozent) sowie das Wäschewaschen (39 Prozent). Während die Gartenarbeit für viele Entspannung und Erholung vom Alltag bedeutet, lassen sich Haushaltstätigkeiten wie Einkauf oder Wäsche aber auch schlecht aufschieben. Wenig verwunderlich, dass diese Arbeiten in der Regel direkt verrichtet werden.