6. Oktober 2022, 5:45 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Mit den drastisch gestiegenen Preisen nimmt auch der Holzdiebstahl zu. Forst-Tracker, die in Holz-Stapeln versteckt sind, sollen es Langfingern schwer machen.
Mit GPS-Technik und mehr Kontrollen reagieren Forstbehörden und private Waldeigentümer auf zunehmenden Holzdiebstahl im Wald. Vor allem die drastisch gestiegenen Preise, ein Rückgang beim Angebot und Angst vor Gasmangel sorgen dafür, dass die illegale Beschaffung von Brennholz zunimmt.
Behörden gehen gegen Holzdiebstahl vor
„Das Phänomen von Diebstählen verstärkt sich insbesondere bei knappen Gütern, das sehen wir auch im Wald“, sagt Sabine Schorr, Sprecherin des saarländischen Umweltministeriums. Um Diebstähle zu verhindern, führe man verstärkt Kontrollen durch. Zudem bitten die Behörden Zeugen um Hinweise und setzen Transponder mit GPS-Technik zur Überwachung ein.
So genannte Forst-Tracker, melden umgehend, wenn sich unberechtigte Personen an dem Brennholz zu schaffen machen. Die kleinen Sender sind in den Stapeln versteckt befestigt. Das Signal lässt sich auch im Ausland und über Tage und Wochen verfolgen.
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Schäden in Millionenhöhe
Weil auch die Kosten für das Brennholz steigen – von 60 bis 70 Euro pro Festmeter im vergangenen Jahr auf bis zu 200 Euro – versucht so mancher, es sich illegal zu beschaffen. Der Waldeigentümer-Verband AGDW in Berlin spricht von Schäden in Millionenhöhe durch Holzdiebstahl im Wald. Wobei offenbar regionale Unterschiede existieren: „Wir haben Landesverbände wie Bayern, da gibt es gar keine Probleme“, sagte Verbandssprecher Jürgen Gaulke.
Im Gegensatz zu NRW und rund um Berlin. Erst kürzlich seien in Brandenburg sogar professionelle Täter mit einem Harvester (Vollholzernter) im Einsatz gewesen: Sie hätten nicht nur fertige Stämme entwendet, sondern „richtig abgeholzt“.
Nach Schätzungen der Landesforstanstalt in Thüringen sind in diesem Jahr bislang schon etwa 1200 Festmeter Holz aus dem Staatswald gestohlen worden. In den Vorjahren seien es nur wenige Hundert Festmeter gewesen.