22. März 2019, 14:04 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Immer mehr Ahornbäume in Deutschland leiden unter der Rußrindenkrankheit und müssen gefällt werden. Ausgelöst wird sie durch einen giftigen Pilz, der auch für Menschen gefährlich ist.
Die Krankheit tritt vor allem nach trockenen und heißen Sommern auf. Die Ahornbäume sind durch den Trockenstress so geschwächt, dass sie den Befall durch den Pilz Cryptostroma corticale nicht abwehren können. Betroffen sind vorwiegend junge Bäume, die eine glatte Rinde haben. Neben Spitz- und Feldahorn treten Pilz-Infektionen vor allem am Bergahorn auf. Und die Krankheit breitet sich aus: In Meerbusch (NRW) sind zwischen 80 bis 100 Bäume in einem Waldstück betroffen, berichtet BILD. Und in Lich (Hessen) mussten bereits 30.000 Bäume gefällt werden.
Befallene Bäume sterben langsam
Bei an der Rußrindenkrankheit leidenden Ahornbäumen kommt es im Anfangsstadium zu einem Schleimfluss am Holz, Blätter und Baumkronen welken. Es zeigen sich zudem großflächige grün-blaue Flecken am Stamm und an der Rinde. Im späteren Stadium sterben ganze Äste ab – die Gefahr, dass das Totholz zu Boden stürzt, ist groß. Befallene Bäume sterben ab, was sich über Jahre hinziehen kann.
Im Laufe der Erkrankung bildet sich unter der Rinde der Ahornbäume ein schwarzer Sporenstaub, der aussieht wie Ruß – daher auch der Name Rußrindenkrankenheit. Dieser Sporenstaub kann bis zu einem Zentimeter dick werden, sodass die Rinde aufplatzt und abfällt.
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Gesundheitsgefahr durch Giftsporen
Gelangen die giftigen Pilz-Sporen an die Luft, werden sie auch für den Menschen gefährlich. Achtung: Einmal eingeatmet, können sich die Lungenbläschen entzünden! Die Folge sind starke Atemwegsreizungen wie Reizhusten und Atemnot, aber auch Fieberschübe und Schüttelfrost können auftreten. In Leipzig musste deswegen sogar ein Schulhof teilweise gesperrt werden.
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Wie kann man den Baum und sich schützen?
Als vorbeugende Maßnahme können Sie junge Ahornbäume, die unter Trockenheit leiden, in den ersten Jahren regelmäßig bewässern. Dadurch unterstützen Sie das gesunde Wachstum und stärken die natürlichen Abwehrmechanismen.
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Sind Bäuzme einmal erkrankt, kann man sie nicht mehr behandeln: Sie müssen dann bei der Stadt- oder Gemeindeverwaltung gemeldet und gefällt werden. Das sollten man jedoch Fachleuten wie Baumpfleger oder Feuerwehr überlassen, die mit entsprechender Schutzkleidung ausgestattet sind. Gefällt wird vorwiegend bei feuchter Witterung, das Holz wird abgedeckt und zur Verbrennungsanlage mit Sicherheitsfiltern gebracht.
Achtung: Vom Pilz befallenes, totes Holz sollten Sie nicht als Brennholz verwenden! Das Zerkleinern setzt zahlreiche Pilz-Sporen frei!