23. November 2020, 10:17 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Bloß raus aus der Stadt: In der Corona-Krise wächst die Nachfrage nach Ein- und Zweifamilienhäusern im Umland. Doch auch in den Zentren bleibt Wohneigentum gefragt. Das lässt die Immobilienpreise weiter steigen.
Eigenheime haben sich in der Corona-Krise in Deutschland erheblich verteuert. Der Preisanstieg bei Ein- und Zweifamilienhäusern gehe unverändert weiter, heißt es in einer Analyse des Hamburger Forschungsinstituts F+B. Demnach verteuerten sich Ein- und Zweifamilienhäuser im dritten Quartal im Schnitt um 8,6 Prozent gemessen am Vorjahreszeitraum. Damit legten Eigenheime noch mehr zu als Eigentumswohnungen, die sich mit plus 5,5 Prozent ebenfalls deutlich verteuerten.
Studie Anstieg bei Immobilienpreisen flacht ab, Mieten ziehen an
Die Preise steigen Immobilien im Umland von Metropolen werden immer beliebter
Kaufen und Mieten Immobilien werden trotz Corona-Krise immer teurer
Eigenheime im Umland wegen Corona noch gefragt
„Wir sind der Auffassung, dass die Corona-Pandemie hier einen zusätzlichen und offenbar auch nachhaltigen Nachfrageschub bei gleichzeitig beschränktem Angebot erzeugt hat“, sagte F+B-Chef Bernd Leutner.
Schon im zweiten Quartal waren die Preise für Eigenheime laut der Firma, die Städte und Gemeinden bei der Aufstellung von Mietspiegeln berät, stark gestiegen. Die Corona-Krise hat auch Wohnwünsche verändert: Angesichts von Lockdowns und Homeoffice legen viele Menschen Wert auf ein Eigenheim, wollen mehr Wohnfläche oder Platz im Freien, zeigten jüngst Umfrage. Auch das Umland von Metropolen werde begehrter.
Dazu passend: Ab welchem Alter lohnt sich eine Immobilie?
Anders als bei Wohneigentum sieht F+B kaum noch Dynamik bei den Mieten. Die Neuvertragsmieten hätten im dritten Quartal zum Vorjahreszeitraum stagniert (plus 0,1 Prozent) und seien zum zweiten Quartal 2020 um 0,9 Prozent leicht gesunken. Die Bestandsmieten kletterten unterdessen um 1,4 Prozent gemessen am Vorjahreszeitraum. Die Zeit exorbitanter Mietsteigerungen sei vorbei, meint Leutner.
Der Wunsch nach dem Eigenheim in der Corona-Krise steigt – wie sieht es auf dem Mietmarkt aus? In den sieben größten Städten Deutschlands, darunter München, Berlin und Hamburg, gebe es weiter eine hohe Nachfrage von Selbstnutzern und Kapitalanlegern, beobachtet F+B. Das sorge für stark wachsende Preise und etwas höhere Mietanstiege als im Schnitt. „Der Mietmarkt zeigt sich nach wie vor überraschend robust und aus Vermietersicht stabil.“