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Forscher warnen

Kamille wird durch einen neuen Pilz bedroht

Kamille im Garten: Verdorrte Blüten von Kamille
Echte Kamille (Matricaria chamomilla) macht Hitze, Trockenheit und ein neuer Pilz zu schaffen Foto: dpa picture alliance
Christian Glass
Christian Glass Redakteur

31. März 2021, 17:05 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Braune, schlappe Kamille? Daran ist wahrscheinlich ein Pilz schuld. Hobbygärtner müssen dann einiges beachten, um die Heilpflanze zu schützen.

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Bei Halsschmerzen wirkt ein Kamillentee Wunder. Die Arznei-Pflanze hilft auch gegen Magenprobleme, soll Fieber senken. Kurz: Kamille (Matricaria chamomilla) ist ein Alleskönner in der Hausapotheke. Manche meinen gar, Kamillentee schmecke gut. Nicht so gut geht es jedoch der schönen und bisher als robust geltenden Pflanze an sich. Hobbygärtner und auch viele Landwirte beobachten zunehmend braune Verfärbungen an vielen Kamillen. Was ist da los?

Kamille wird von neuem Pilz befallen

Im Garten und auch auf vielen Äckern läutet die Kamille mit ihren gelben Blütendolden und weißen Blüten schon von Weitem den Sommer ein. Vielerorts gilt diese altbewährte Freude jedoch nicht mehr. Die Heilpflanze verfärbt sich immer öfter braun und verdorrt zu früh. Lange Zeit war nicht klar, woran das liegen könnte. Ein Forscherteam des Julius-Kühn-Instituts legt nun eine Studie zu dem Phänomen vor. Schuld am Sterben der Kamille sei nach Ansicht der Wissenschaftler ein Pilz.

Und den Übeltäter kannte man bis vor Kurzem noch nicht. Der Pilz hat jetzt jedoch einen Namen: „Rhexocercosporidium species nova“. Der Name klingt fies, ist er auch. In vielen ländlichen Gebieten Deutschlands scheint der Pilz mit dem unaussprechlichen Namen auf dem Vormarsch zu sein.

Schäden durch den Pilz

Kamille wird vielerorts in Deutschland als Heilpflanze angebaut. Mehr als 1000 Hektar Anbaufläche zeichnet das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft auf. Der Haken: 2007 wurden die ersten Schäden durch den Kamillen-Pilz registriert. Besonders betroffen sind Thüringen, Berlin, Nordrhein-Westfalen und Sachsen.

Thüringen ist mit einer Anbaufläche von rund 90 Prozent besonders gebeutelt. Grund könnte nach Ansicht der Wissenschaftler vom Julius-Kühn-Institut die zunehmende Trockenheit in den betroffenen Regionen sein. Die Pflanzen leiden und zeigen weniger Widerstandskraft gegen den Kamillen-Pilz.

Auch ein Schadinsekt killt Kamillen

Neben „Rhexocercosporidium species nova“, also dem hässlichen Pilz mit dem schönen Namen kommt noch ein weiterer Übeltäter ins Spiel. Der „Runzlige Kamillenkleinrüssler“ (Microplontus tugulosus) setzt vielen Kamillen zusätzlich zu. Weitere Gefahren drohen durch den Echten oder Falschen Mehltau. Wie man gegen diese Pflanzenkrankheit vorgeht, erklärt myHOMEBOOK in diesem Artikel.

Mehr zum Thema

Wie kann man den Kamillen-Pilz stoppen?

Experten empfehlen generell eine Aussaat im Frühjahr statt im Herbst. Ein Fungizid (Mittel gegen Pilze) wie „Elatus era“ hilft zudem, das Problem mit dem Kamillen-Pilz in den Griff zu bekommen.

Das ist die harte Chemie-Keule. In großflächigen Anbaugebieten mit Kamille raten die Wissenschaftler zudem zu Pflanzungen mit Fruchtfolge und Anbauphasen.

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