8. Mai 2021, 4:36 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Mit den schneeweißen Blüten ist Kümmel ein echter Hingucker im Garten. Die Pflanze gilt zudem als Heilkraut. Wer ihn selbst kultivieren möchte, sollte ein paar Tipps zu Standort und Pflege beachten.
Rescher Schweinsbraten oder Linsensuppe ohne Fleisch – ein Gewürz fehlt kaum: Kümmel. Das Kraut kennt man übrigens nicht nur hierzulande. Von Spanien bis hin in auf feuchte Wiesen Norwegens wächst Carum carvi, wie Kümmel auch heißt. Oftmals wächst das Kraut wild am Straßenrand, muss es aber nicht, denn Kümmel kann man auch ganz leicht im eigenen Garten pflanzen.
Übersicht
Kümmel im Garten pflanzen
Kümmel ist recht robust. Für Hobbygärtner wichtig: Der Standort für Kümmel im Garten sollte feucht sein. Ideal ist zudem eine tiefgründige und durchlässige Erde. Sonne, Wind und Regen – all das macht dem Heilkraut kaum was aus, stimmen die Bedingungen. Im Garten gedeiht das Kraut jedoch an einem sonnigen bis abschattigen Standort hervorragend. Achtung, Pflanzabstand einhalten: Geht es der Pflanze gut, kann Kümmel im Freiland bis zu 40 Zentimeter in die Breite wachsen. Im Beet sollte deshalb ein Abstand von rund 20 Zentimetern eingehalten werden.
Das Kraut gehört zu den zweijährigen Pflanzen. Im ersten Jahr wachsen die krausigen Blätter dicht aneinander gedrängt und bilden sogenannte Blattrosetten. Im darauffolgenden Jahr legt Kümmel im Garten richtig los, denn ungebremst können die Stängel stolze 1,20 Zentimeter hochschießen. Daran bilden sich die hübschen, weißen Blüten und auch die Früchte. Kümmel kommt mit vielen Pflanzen im Beet gut zurecht, nur nicht mit Fenchel. Die beiden Kräuter können sich „nicht riechen“.
Zwei Arten von Kümmel
Sowohl Kümmel als auch Kreuzkümmel gehören zur Familie der Doldenblütler. Kümmel wird vorwiegend als Gewürz für schwer verdauliche Speisen genutzt, wie zum Beispiel Kohlsuppe, fettes Fleisch oder Zwiebelkuchen. Kreuzkümmel ist ein typisch asiatisches Kraut und Bestandteil von Curry oder „Chili con Carne“. „Beide Gewürze beeinflussen die Verdauung positiv, wirken appetitanregend und helfen gegen Blähungen und Krämpfe“, erläutert Silke Noll, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Bayern.
Kümmel im Garten optimal pflegen
Kümmel ist recht anspruchslos in der Pflege. Die Erde sollte aber stets feucht und tiefgründig sein.
Bewässerung
Vor allem während der heißen und trockenen Sommermonate sollte man Kümmel regelmäßig gießen. Wie bei vielen anderen Pflanzen im Beet muss auch bei Kümmel auf Staunässe geachtet werden. Es drohen sonst Pflanzenkrankheiten oder aber grüner Schleim.
Düngung
Das Beet versorgt man mit Kompost. Etwas Algenkalk gibt dem Kraut einen Extra-Schub. Im Herbst gibt man außerdem ein wenig organischen oder grünen Dünger.
Schnitt
Kümmel ist eine zweijährige Pflanze. Im ersten Jahr können Blätter sowie Blattspitzen abgeschnitten werden und für verschiedene Gerichte verwendet werden. Im zweiten Gartenjahr kann man die Samenstände abschneiden. Oder man lässt sie einfach dran. So macht man das auch beim Blackbox-Gardening. Was man darunter versteht, erklärt myHOMEBOOK in diesem Artikel.
Sobald die Dolden zu bräunen beginnen, sollte man mit einem scharfen Messer oder einer Gartenschere diese abschneiden. Tipp: Sammeln Sie die aromatischen Körner in einem Küchentuch und geben Sie diese in ein sauberes Marmeladenglas mit Deckel. Darin können Kümmelsamen über längere Zeit aufbewahrt werden.
Vermehrung
Echten Kümmel vermehrt man über die Aussaat im April oder Spätsommer. Kümmel ist ein sogenannter Lichtkeimer, deshalb bedeckt man die Samen nur leicht und dünn mit Erde. Rund 35 Zentimeter sollte der Reihenabstand betragen.
Frostschutz
Kümmel ist im Garten winterhart. Die Pflanze braucht keinen Frostschutz.
Der richtige Zeitpunkt zum Ernten
Die Früchte der Kümmelpflanze färben sich in den Sommermonaten langsam braun. Dann kann man die Triebe einfach abschneiden.Tipp: Nach der Ernte die Zweige aufhängen. Nur so trocknen diese durch, die Samen können anschließend in einer Gewürzdose aufbewahrt werden.
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Krankheiten und Schädlinge
Echter Kümmel kann einiges ab. Vor allem in gemäßigten Klimazonen gedeiht das anspruchslose Kraut am Wegesrand prächtig. Dennoch kann auch Kümmel von bakteriellen Krankheitserregern angefallen werden. Vor allem der gefürchtete Doldenbrand oder die Kümmelgallmilbe machen Kümmel schnell den Gar aus. Nährstoffe und ausreichend Gießwasser können die Erkrankungen vermeiden. Befallene Pflanzenteile verkümmern häufig und lassen sich nicht mehr retten. Hobbygärtner sollten sie schnell entfernen.