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Corona-Studie

Luftreiniger können Aerosole aus Raumluft filtern

Luftreiniger: Vier Menschen sitzen im Büro mit Mund-Nasen-Schutzmasken
In geschlossenen Räumen können Luftreiniger Aerosole herausfiltern Foto: Getty Images
Christian Glass
Christian Glass Redakteur

7. August 2020, 20:49 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten

Luftreiniger, die über spezielle Filter verfügen, können Aerosole aus der Raumluft herausfiltern. Das bestätigt eine aktuelle Studie. Für Büros, Restaurants und Theater könnte das die Lösung sein, um trotz Corona den Betrieb aufrechtzuerhalten. Doch es gibt einen Haken.

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Schulen, Büros, Geschäfte, Wartezimmer, Gemeinde- und
Vereinshäuser, Aufenthalts- und Essensräume, Konzertsäle, Theater, Kinos… Die Liste an geschlossenen Räumen, in denen wir uns alltäglich aufhalten, könnte man endlos weiter aufzählen. Um die Belastung durch Aerosole in Zeiten der Corona-Pandemie zu mindern, gilt bislang: Fenster auf und lüften! Und Masken tragen. Ersteres geht nicht in jedem Raum. Und den ganzen Tag einen Mund-Nasen-Schutz im Innenraum tragen ist mehr als lästig. Eine mögliche Lösung: Luftreiniger, die Aerosole aus der Raumluft herausfiltern. Aber können die Geräte tatsächlich helfen, die Virenlast in der Luft zu mindern?

Studie bestätigt: Luftreiniger filtern Aerosole

Der Frage ist ein Forscherteam von der Universität der Bundeswehr München nachgegangen. Die Wissenschaftler haben untersucht, inwieweit mobile Luftreiniger eine indirekte Corona-Infektionsgefahr durch Aerosole wirksam reduzieren können. Ihre Studie ergab, dass die Geräte die winzigen Partikel tatsächlich herausfiltern und so eine mögliche Virenlast mindern. Vorausgesetzt, die Luftreiniger sind mit entsprechenden Spezialfiltern ausgestattet. Dann ist laut der Studie der Filterungsprozess sogar effektiver, als würde man nur die Fenster öffnen.

Der Luftreiniger, den die Wissenschaftler zum Herausfiltern von Aerosolen verwendeten, kann bis zu 1500 Kubikmeter in der Stunde filtern. In ihrer Studie beschreiben die Forscher, die Wirksamkeit des Gerätes mittels Lasertechnik überprüft zu haben. Dank spezieller Filter konnte das Gerät selbst allerkleinste Aerosole mit einem Durchmesser von 0,1 Mikrometer erfassen.

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Aerosole innerhalb kürzester Zeit minimiert

Ein ähnliches Ergebnis konnten die Wissenschaftler in einem Flur feststellen, der 22 Meter lang und 40 Quadratmeter groß war. Läuft das Gerät in Dauerbetrieb, kann nach Ansicht der Forscher eine Anreicherung durch ausgeatmete Aerosole nicht möglich sein.

Damit der Luftreiniger nicht selbst Viren in die Luft pustet, kann das Gerät auf 100 Grad erhitzt werden. Bei dieser Hitze sterben mögliche Krankheitserreger ab. Nach Ansicht der Wissenschaftler reicht es, diese Prozedur einmal täglich durchzuführen.

In großen Räumen mehrere Luftreiniger nötig

Um in großen Räumen oder solche, die ungünstig geschnitten sind, die Luft von Aerosolen zu befreien, müssten jedoch mehrere Luftreiniger eingesetzt werden. Nach Erkenntnis der Wissenschaftler müssten die Geräte zudem so aufgestellt werden, dass der Luftstrom ungehindert in Richtung Decke zielen kann. Darüber hinaus sollte man die Luftreiniger in der Mitte der längsten Raumseite positionieren.

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Luftreiniger sind effektiv – aber teuer

Der Haken: Das Gerät, das für die Studie eingesetzt wurde, hat einen stolzen Preis. Rund 3500 Euro muss man für den Luftreiniger berappen. Nicht eingerechnet sind die Kosten für Strom und Wartung.

Die Forscher weisen darauf hin, dass auch Schulen von Luftreinigern profitieren könnten. Allerdings müsste jedes Klassenzimmer ein eigenes Gerät in Dauerbetrieb halten. Das dürfte nahezu unerschwinglich sein für die allermeisten Schulen. Und auch, wenn Luftreiniger die Virenlast stark mindern können, besteht dennoch die Gefahr, sich direkt über Tröpfchen anzustecken. Deshalb kann man in geschlossenen Räumen nach wie vor nicht auf das Tragen von Mund-Nasen-Schutzmasken und Abstandhalten verzichten.

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