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Interview

Baumarkt-Experte: »Diese Energiespar-Produkte sind besonders gefragt

Baumarkt nachhaltige Produkte
Im Baumarktregal finden sich unter anderem auch Produkte zum Energiesparen. Foto: Getty Images
Felix Mildner
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, Rita Deutschbein

15. Dezember 2023, 15:15 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Bis vor einigen Jahren galten Energiesparen und Nachhaltigkeit noch als Nischenthemen, mit denen sich Verbraucher eher ungern beschäftigen – wenn überhaupt. Inzwischen hat sich das verstaubte Image gewandelt. Aber ist das wirklich so? Einer, der es wissen muss, ist Dino Kühl. Er ist Verkaufsexperte bei Obi, einem der Marktführer im Baumarktsegment, wo Kunden entsprechende Produkte einkaufen und sich zu Themen wie Energieeffizienz beraten lassen. myHOMEBOOK hat mit Kühl über die Nachfrage und Trends gesprochen. 

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Mittlerweile gibt es etliche Produkte auf dem Markt, die versprechen, Energie im Haushalt einzusparen. Viele davon kann man auch im Baumarkt kaufen, etwa smarte Thermostate oder Sparduschköpfe. Aber welche Produkte sind dabei wirklich gefragt? Dino Kühl ist Vice President Partnering Sales bei Obi (Werbepartner von myHOMEBOOK) und damit Experte im Verkaufsbereich. Im Interview haben wir ihn gefragt: Welche Produkte kaufen die Kunden wirklich? Warum ist Nachhaltigkeit auf einmal im Trend? Und wie werden wir in Zukunft wohnen?

Darum ist Nachhaltigkeit aktuell im Trend

myHOMEBOOK: Früher waren Nachhaltigkeit und Energiesparen eher „unsexy“ Themen. Mittlerweile interessieren sich mehr Leute dafür – möglicherweise, weil sie damit Kosten einsparen wollen oder müssen. Ist das der einzige Grund?
Dino Kühl: „Nein, wenngleich die Notwendigkeit, die eigenen Energiekosten vor dem Hintergrund gestiegener Preise so gering wie möglich zu halten, definitiv ein wichtiges Argument ist. Erfreulicherweise treibt aber auch das immer stärkere Bewusstsein für die Auswirkungen des Klimawandels die Bedeutung von Nachhaltigkeit an. Mehr und mehr Menschen werden sich darüber bewusst, dass sie einen individuellen Beitrag leisten und somit Verantwortung übernehmen können. Ich denke, man kann sagen, dass eine nachhaltige Lebenseinstellung – zu der auch das Energiesparen abseits von der reinen Kostensenkung gehört – heutzutage tatsächlich cool ist und sich deshalb vor allem die jüngeren Generationen immer stärker damit identifizieren können.“

Dino Kühl, Vice President Partnering Sales bei OBI
Dino Kühl, Vice President Partnering Sales bei Obi Foto: Obi

Welche Trends und Veränderungen in den Kundenbedürfnissen haben Sie in den vergangenen Jahren verzeichnet?
„Die Coronapandemie war ein starker Treiber für den Wunsch, Dinge selbst in die Hand zu nehmen und das eigene Zuhause oder den Garten neu zu gestalten. Aktuell führt aber auch die wirtschaftlich schwierige Zeit dazu, dass die Menschen aus der schlichten Notwendigkeit heraus etwas selbst reparieren oder verbessern, um etwa die eigenen Energiekosten zu senken. Bei Obi wollen wir die Kunden dabei unterstützen, diese DIY-Projekte anzugehen und bieten neben den reinen Produkten entsprechend auch ein ständig wachsendes Portfolio an Beratung und Service. Genau hier beobachten wir auch eine deutliche Veränderung. Die Kunden wünschen sich eine umfassendere Beratung, Unterstützung bei der Projektplanung und auch eine Vermittlung von Handwerkerleistungen.“

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»Wir müssen unsere Haltung und unsere Ansprüche hinterfragen

Was kann jeder Einzelne dafür tun, umweltschonender und energieeffizienter zu wohnen?
„Zuallererst müssen wir unsere Haltung und unsere Ansprüche hinterfragen: Kann ich kürzer duschen und/oder weniger warm? Müssen es 22 Grad im Wohnzimmer sein? Denke ich daran, das Licht in allen Räumen auszumachen, in denen ich mich nicht aufhalte? Und dann können uns smarte Gadgets helfen, das Optimum aus unseren Geräten und Installationen herauszuholen: Duschsparköpfe, Energiesparlampen oder digital steuerbare Thermostate helfen zum Beispiel enorm dabei, Kosten zu senken und die eigenen vier Wände nachhaltiger zu gestalten. Ein großer Schritt in die richtige Richtung ist auf jeden Fall die Anschaffung eines Balkonkraftwerks oder der komplette Umstieg auf Photovoltaik, bestenfalls in Verbindung mit einer Wärmepumpe.“

Welche Möglichkeiten bieten Smart-Home-Systeme in diesem Bereich schon heute?
„Sie können dabei helfen, den eigenen Verbrauch und die gesamte Wohnsituation besser zu verstehen und mit diesem Verständnis dann auch viel besser zu steuern. Mit smarten Lösungen lassen sich nicht nur Heizung und Licht exakt auf die individuellen Bedürfnisse anpassen, auch der Energie- oder Wasserverbrauch kann genauestens nachverfolgt werden. Dadurch lassen sich schnell und einfach Optimierungspotenziale identifizieren und Energiefresser ersetzen. Insofern können Smart-Home-Systeme einen entscheidenden Beitrag dazu leisten, noch bewusster und schonender mit Ressourcen umzugehen.“

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»Ressourcenschonende Produkte sind gefragt

Obi führt rund 60.000 Produkte im Sortiment – welche sind derzeit besonders nachgefragt?
„Wir beobachten eine grundsätzlich gestiegene Nachfrage bei ressourcenschonenden Produkten und Beratung zu diesen Themen durch unsere Experten in den Märkten oder digital über ‚heyOBI‘. Besonders gefragt sind energieeffiziente Beleuchtungssysteme und Lampen sowie smarte Thermostate, natürlich vor allem jetzt in der dunklen Jahreszeit.“

Und im Sommer?
„Aufgrund der Trockenheit gab es eine gestiegene Nachfrage bei smarten Bewässerungssystemen zur Optimierung der Wassernutzung. Ganzjährig liegen wassersparende Armaturen und Duschköpfe im Trend.“

Das sind alles noch recht überschaubare Anschaffungen … 
„Wenn wir über größere Projekte sprechen, dann spiegelt sich die stärkere Relevanz von Nachhaltigkeit und dem Wunsch, Energie zu sparen, vor allem bei Balkonkraftwerken, Photovoltaik-Anlagen und Energiespeichern wider. Deshalb haben wir unser Angebot in diesen Segmenten deutlich erweitert und reagieren auch auf Trends wie die steigende E-Mobilität, wo wir etwa Wallboxen anbieten und mit entsprechenden Experten und Fachbetrieben zusammen, um für die Kunden bei jedem Projekt die maximale Zuverlässigkeit zu gewährleisten.“

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»Energieeffizientes Wohnen wird immer wichtiger

Wie wohnen wir in 20 Jahren?
„Das ist natürlich ein Blick in die Glaskugel, aber ein paar sichere Trends kann man heute schon voraussagen: Zum einen wird das Thema energieeffizientes Wohnen immer wichtiger werden. Der nachhaltige und sparende Umgang mit Ressourcen ist sicherlich nicht nur eine freiwillige Entscheidung, aber immer die richtige. Wärmepumpen und Solarstrom oder bessere Dämmungen für Dächer und Fenster spielen hier eine wichtige Rolle.“

Das gilt für Bestandsimmobilien. Und bei Neubauten?
„Grüne Architektur wird wachsen, also: umweltfreundliches Bauen von der Rohstoffgewinnung bis zur Begrünung von Dach- und Fassadenflächen als CO2-Speicher. Fortschrittliche Städte wie Singapur machen es schon vor. Auch werden wir zukünftig flexiblere Wohnformen erleben. Unser Lebensraum ist begrenzt, Wohnungen werden in Zukunft kleiner, Grundstücke rarer. Tiny Houses und Wohnquartiere sind auf dem Vormarsch, wir werden also enger zusammenrücken. Und ganz bestimmt wird die Automatisierung zur Erleichterung unseres Alltags noch große Schritte machen: Smart Home, Smart Gardening, die intelligente Steuerung des gesamten Haushalts bis hin zur automatischen Nachbestellung von Dingen, die im Kühlschrank fehlen – das ist die Zukunft.“ 

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