Direkt zum Inhalt wechseln
logo Das Do-it-yourself-Portal für Haus und Garten
Baumarktpartner von myHOMEBOOK
OBI Logo
Beliebtes Küchenkraut

Achtung! Wann Petersilie giftig wird

Petersilie
Bei der Petersilie handelt es sich um die Giftpflanze des Jahres 2023 Foto: Getty Images
Franka Kruse-Gering
Redakteurin

15. August 2023, 10:04 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Ob in einer Suppe als Gewürz, als Zutat für Pesto oder zum Verfeinern von KartoffelnPetersilie erfreut sich großer Beliebtheit. Doch vielen ist nicht bekannt, dass dieses köstliche Küchenkraut unter bestimmten Umständen giftig sein kann. Was steckt dahinter?

Artikel teilen

Bereits seit 2005 wird jedes Jahr vom Botanischen Sondergarten in Hamburg-Wandsbek die Giftpflanze des Jahres gewählt. Bereits im Januar 2023 haben die Experten zum 19. Mal abgestimmt. „Gewonnen“ hat die Petersilie – sie ist die Giftpflanze 2023. Die Würzpflanze wird von vielen gern gegessen, in manchen Kulturen ist sie sogar fester Bestandteil bei der Zubereitung von Gerichten. Wie kann sie dann giftig sein? Die Wahl zur Giftpflanze des Jahres 2023 hat einen bestimmten Grund.

Darum ist die Petersilie giftig

Viele Menschen verwenden Petersilie in der Küche, doch das Kraut hat auch eine Schattenseite. Während ihres ersten Jahres bildet die Pflanze die Rosetten, die wir konsumieren. Im darauffolgenden Jahr entwickelt sie Blüten, und nachdem diese verblüht sind, bilden sich Saatkörner. Es ist genau dieser natürliche Ablauf, der Petersilie für bestimmte Personen zu einer potenziellen Gefahr macht.

Die Saatkörner enthalten Petersilienöl, darin befindet sich Apiol. Dieses Apiol wirkt auf die glatten Muskelfasern der Blase, des Darms und besonders des Uterus. Im letzteren Fall kann der Giftstoff sogar eine Kontraktion der Gebärmutter auslösen. Des Weiteren kann Apiol allergische Reaktionen nach sich ziehen. Eine zu hohe Dosierung kann zudem zu Nieren- und Leberschäden führen.

Dazu passend: Überraschend! Kartoffel ist Giftpflanze des Jahres 2022

Aber nicht nur die Samen sind giftig, auch die Blätter der Pflanze haben einen gewissen Anteil Apiol inne, dieser Anteil verstärkt sich nach der Blüte massiv. Während oder nach der Blüte sollte die Petersilie also auf keinen Fall verzehrt werden, auch sollten die Blätter sollte man nicht mehr als Dekoration von Speisen benutzen.  

Hinweis: Früher wurde Petersilienöl und die Samen häufig für Schwangerschaftsabbrüche verwendet. Diese Nutzung verlief für Frauen leider nicht immer positiv, daran erinnert auch dieser Merksatz: „Petersilie bringt den Mann aufs Pferd und die Frau unter die Erd.“ Petersilie selbst wird zudem nachgesagt, eine aphrodisierende Wirkung zu haben.

Wie man eine blühende Petersilie noch verwenden kann

Wenn die Pflanze erst einmal blüht, ist es bedauerlicherweise zu spät, sie zu essen oder zu verarbeiten. Man sollte sie aber auch noch nicht ausreißen. Besser ist es, sie noch eine Weile blühen zu lassen. Die Samen, die sich in dieser Zeit entwickeln, kann man prima im kommenden Jahr nutzen, um eine neue Pflanze zu ziehen. Beachten sollte man jedoch, dass die Petersilie nicht jedes Jahr an derselben Stelle gedeiht. Man sollte sie also jedes Jahr an einen anderen Standort pflanzen, für mindestens drei Jahre.

https://oembed/myhomebook/affiliate/7c435d9dc5436d5aec87349f46613b8c3abc6fe194bb49ff3badd7933ac13974/8e6e2b30-0677-421d-83d2-e1e4481878f8/embed

Petersilie ist vor der Blüte sehr gesund

Bevor die Petersilie blüht, ist sie sehr gesund, sie besitzt viele Vitamine, Mineralien und Spurenelemente. In einigen Ländern wird sie sogar schon lange als Heilpflanze angesehen. Man verwendet Teile der Petersilie beispielsweise bei der Behandlung von Diabetes, Bluthochdruck oder bei Nierenleiden. Wie viele andere grüne Gemüsesorten ist die Petersilie reich an Chlorophyll. Dieser Stoff soll dabei helfen, den Körper zu entgiften und zum Beispiel Schwermetalle wie Quecksilber ausleiten.

Auch bei Mückenstichen kann die Petersilie zum Einsatz kommen. Wenn man ein Blatt zwischen den Fingern zerreibt und es dann auf den Stich legt, sorgen die ätherischen Öle für eine Linderung des Juckreizes.

Auch interessant: Beliebtes Gemüse könnte Giftpflanze des Jahres 2024 werden

Mehr zum Thema

Die Giftpflanzen der vergangenen Jahre

JahrNameHauptwirkstoffe
2005Blauer EisenhutAconitin
2006PfaffenhütchenEvonin, Herzglykoside
2007Roter FingerhutDigitoxin
2008HerkulesstaudeFurocumarine, Psoralen
2009TabakNikotin
2010HerbstzeitloseColchizin
2011EibeTaxin
2012Gemeiner GoldregenCytisin
2013KirschlorbeerPrunasin
2014MaiglöckchenConvallatoxin, Convallatoxol, Convallosid, Desglucocheirrotoxin
2015RitterspornDiterpenoide, häufig Methyllycaconitin
2016Kalifornischer MohnAlkaloide
2017Tränendes HerzIsochinolin-Alkaloide, Protopin, Sanuinarin, Chelerythrin, Cularin
2018WunderbaumRizin
2019AronstabOxalat, Saponin, Coniin
2020Schwarze TollkirscheHyoscyamin, Scopolamin
2021SchlafmohnMorphin, Codein
2022KartoffelSolanin
2023Petersilie Apiol
Themen Gartenpflanzen
Aktuelle Angebote entdecken
OBI Logo
Anzeige
Deine Datensicherheit bei der Nutzung der Teilen-Funktion
Um diesen Artikel oder andere Inhalte über Soziale- Netzwerke zu teilen, brauchen wir deine Zustimmung für diesen .
Sie haben erfolgreich Ihre Einwilligung in die Nutzung dieser Webseite mit Tracking und Cookies widerrufen. Sie können sich jetzt erneut zwischen dem Pur-Abo und der Nutzung mit personalisierter Werbung, Cookies und Tracking entscheiden.