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Insekten

Ist der Rosenkäfer ein Schädling oder Nützling im Garten?

Der Rosenkäfer fällt durch seinen grün-gold schimmendern Panzer auf.
Der Rosenkäfer fällt durch seinen grün-gold schimmendern Panzer auf. Foto: Getty Images
Marike Stucke
Autorin

1. Juli 2024, 17:03 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Der Rosenkäfer wird auch Goldglänzender Rosenkäfer genannt und das zurecht. Sein grün-gold schillernder Panzer ist eine echte Augenweide. myHOMEBOOK erklärt, ob und wie der große Käfer im Garten Schaden anrichten kann.

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Wer seinen Kompost umsetzt oder Kaminholz entnimmt, wird vielleicht auf dicke, weiße Engerlinge stoßen. Viele Hobbygärtner sind dann erst einmal beunruhigt: Handelt es sich hierbei um Schädlinge, die entfernt werden sollten? In der Regel entwickeln sich die dicken weißen Engerlinge zu großen Käfern. Das können im Garten sowohl Mai- und Junikäfer, aber auch Rosenkäfer sein. Und diese sind streng geschützt und dürfen somit nicht getötet werden. Aber welchen Schaden können Rosenkäfer überhaupt anrichten?

Ist der Rosenkäfer ein Schädling?

Diese Frage muss man mit „Jein“ beantworten. Denn die Larven des Rosenkäfers ernähren sich nur von abgestorbenen Pflanzenteilen oder verrottendem Holz. Sie verarbeiten diese zu Humus und leisten somit einen wichtigen Beitrag als Verwerter im Ökosystem Garten. Die ausgewachsenen Rosenkäfer fühlen sich hingegen von Blüten im Garten magisch angezogen. Hauptsächlich ernähren sie sich von Pollen und Nektar. Allerdings werden beim Besuch auf der Blüte teilweise auch Stempel und Blütenblätter vom Rosenkäfer vertilgt. Dies allerdings nicht im großen Ausmaß. Nur wer sehr penibel auf jede einzelne Blüte seiner Gartenschützlinge achtet, wird den Rosenkäferfraß überhaupt bemerken. Rosenkäfer finden sich vor allem in den Mittagsstunden auf Blüten von Rosen, Holunder und Schneeball.

Was tun, wenn Rosenkäfer überhand nehmen?

Gute Bedingungen in einem eher naturnahen Garten können eine starke Vermehrung des Rosenkäfers führen. Dies ist aber ein Indiz dafür, dass der eigene Garten vielen wichtigen Lebewesen ein Zuhause bietet und somit also ein gutes Zeichen. Wem die grün schillernden Käfer auf den Pflanzen aber zu viel des Guten sind, kann sie vorsichtig absammeln und an anderer Stelle wieder aussetzen. Rosenkäfer fühlen sich auch an Waldrändern wohl oder an naturbelassenen Wiesen mit vielen Büschen und Sträuchern.

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Wissenswertes zum Rosenkäfer

Rosenkäfer sind im Flug eher selten zu beobachten, obwohl ihre Flugzeit sich von April bis in den Oktober hinein erstreckt. Viele Käfer, wie zum Beispiel auch Mai- und Junikäfer heben zum Fliegen die Flügeldecken an und strecken dann die breiten Flügel aus. Dadurch sind sie auch im Flug gut sichtbar. Der Rosenkäfer schiebt seine Flügel nur unter den Flügeldecken hervor und wirkt dadurch fliegend viel kleiner und ist schwerer auszumachen.

Das ganze Jahr über können sich weibliche und männliche Rosenkäfer fortpflanzen. Nach der Befruchtung gräbt sich das Weibchen in feuchten Kompost oder verwittertes Holz ein und legt hier zwischen 10 und 100 Eier ab. Nach zwei bis drei Wochen schlüpfen die Larven, die zu diesem Zeitpunkt noch sehr klein sind. Nun frisst sich der Rosenkäfernachwuchs durch die Pflanzenreste, die ihn umgeben. Deshalb ist der Komposthaufen bei den Insekten auch so beliebt zur Eiablage: Hier herrscht quasi ein endloses Nahrungsangebot für die Larven. Diese wachsen innerhalb von zwei Jahren und mithilfe von zwei Häutungen zu beachtlichen Engerlingen heran, die sich schließlich verpuppen.

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Aus dem Kokon schlüpft dann der fertige Rosenkäfer. Der gesamte Prozess von der Eiablage bis zum Schlüpfen aus dem Kokon kann bis zu drei Jahre dauern. Deshalb gilt der Rosenkäfer auch als schützenswert. Denn nicht nur gibt es immer weniger passende Lebensräume für die Eiablage des Käfers. Auch führt das lange Heranwachsen der Käferlarven dazu, dass viele zwischenzeitlich gefressen werden oder der Kompost, der sie beheimatet, umgesetzt oder im Garten verteilt wird. So sind die Larven ein gefundenes Fressen für Vögel, Igel und andere Fressfeinde.

Marike Stucke
Autorin

Kompost als Lebensraum

Ein Komposthaufen oder -behälter im Garten ist nicht nur eine gute Möglichkeit, Garten- und Küchenabfälle zu entsorgen. Hier wird außerdem hochwertiger Humus produziert. Aber nicht nur das: Viele Lebewesen leben in dem Kompost und sorgen für seine Umwandlung. So auch die Larven des Rosenkäfers. Wer seinen Kompost also umsetzt, sollte dies stets vorsichtig tun. Begegnen dem Hobbygärtner dabei weiße Engerlinge, gilt es, diese vorsichtig in den verbliebenen oder neuen Komposthaufen umzusetzen, damit sie eine Chance haben, zu ausgewachsenen Rosenkäfern heranzuwachsen.

Themen Schädlinge
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