14. April 2021, 4:48 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Viele ältere Menschen zieht es in ein ruhiges Umfeld mit Natur. Städte sind weniger beliebt bei Senioren – auch wenn sie einige Annehmlichkeiten bieten.
Ältere Menschen legen beim Wohnen Wert auf viel Grün, Ruhe und eine gute Anbindung etwa an Ärzte und Supermärkte. Viele Senioren ziehen das Leben auf dem Land der Stadt vor, zeigt eine aktuelle Umfrage des Marktforschers Yougov unter 1022 Senioren ab 60 Jahren. Demnach favorisiert nur gut jeder Fünfte (22 Prozent) eine Lage direkt in der Stadt. Fast der Hälfte der Befragten (46 Prozent) ist dagegen ein eher ländliches Umfeld wichtig. Alle Teilnehmer der Studie lebten in eigenen Häusern oder Wohnungen.
Senioren auf dem Land: Kurze Wege zu Ärzten und Supermärkten
Oben auf der Wunschliste älterer Menschen stehen laut der Studie im Auftrag des Finanzdienstleisters Deutsche Teilkauf kurze Wege zu Supermärkten und Ärzten (73 Prozent) und viel Grün (71 Prozent), gefolgt von guten Kontakten zu Nachbarn (61 Prozent) sowie viel Ruhe (57 Prozent). Eine gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr, wie sie oft in Städten oder dicht besiedelten Gegenden zu finden ist, ist dagegen nur gut einem Drittel der Befragten wichtig (36 Prozent).
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„Deutlich wird, dass Menschen im Rentenalter nicht so sehr das städtische Leben suchen“, sagte André Dölker, Geschäftsführer der Deutschen Teilkauf. „Dies kehrt den Trend zurück in die Innenstadt um, den es seit einigen Jahren gibt.“
Dass es ältere Menschen entgegen der Binnenwanderung selten in die Stadt zieht, zeigt auch eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) von 2019. Demnach werden Städte tendenziell jünger, da sie junge Erwachsene für Ausbildung, Studium oder Job anziehen. Ländliche Regionen hingegen altern. Zu ähnlichen Ergebnissen kam auch das Wirtschaftsforschungsinstitut RWI in einer früheren Analyse.
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Die Umzugsbereitschaft vieler Senioren ist laut der neuen Studie gering. So wollen gut drei Viertel der Befragten (76 Prozent) auf jeden Fall in ihrem Eigentum wohnen bleiben. 15 Prozent bevorzugen Eigentum, könnten sich aber auch Mieten vorstellen. Von den Senioren gaben 78 Prozent an, in einem selbst genutzten Haus zu wohnen.
Den Wunsch nach einem Leben im Eigenheim begründeten 76 Prozent mit Selbstbestimmung. Weitere wichtige Gründe sind finanzielle Freiheit und Sicherheit. 91 Prozent der Befragten gaben an, so lange wie möglich in ihrer Immobilien wohnen zu wollen. In einem Senioren- oder Pflegeheim will dagegen kaum jemand leben (3 Prozent).
„Senioren fühlen sich mit ihrem Wohneigentum emotional verbunden. Das eigene Haus ist weniger eine Wertanlage, allenfalls ist das Thema finanzielle Sicherheit interessant“, heißt es in der Studie.
Die Deutsche Teilkauf bietet Eigentümern an, bis zu 50 Prozent ihrer Immobilie an das Unternehmen zu veräußern. Im Gegenzug erhalten sie ein lebenslanges nießbrauchgeschütztes Nutzungsrecht gegen ein Entgelt. Senioren können so in ihrem Eigenheim wohnen bleiben. Attraktiv ist das Modell gerade für Menschen, die zwar Wohneigentum besitzen, aber wenige Einkünfte etwa für fällige Reparaturen, Liquiditätsengpässe oder auch Urlaube haben. Im Fall eines späteren Komplettverkaufs übernimmt das Unternehmen die Abwicklung.