5. Mai 2023, 13:37 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
In einem Supermarkt in Nürnberg ist es zu einem gefährlichen Zwischenfall gekommen: Eine Kundin kaufte Bärlauch – zu Hause stellte sich heraus, dass es sich um einen giftigen Doppelgänger handelte.
Bärlauch gehört für viele im Frühling einfach dazu. Egal, ob im Salat oder zu Pesto verarbeitet – Bärlauch ist ein Muss. Doch die Pflanze hat auch einige Doppelgänger, die mitunter giftig sind. Wer sich also bei der Bestimmung der Pflanze unsicher ist, sollte statt in den Wald lieber in den Supermarkt gehen – meint man. Doch einem Ehepaar in Nürnberg ist genau das zum Verhängnis geworden – die Frau kaufte nämlich im Supermarkt einen giftigen Bärlauch-Doppelgänger.
Verheerende Verwechslung im Supermarkt
Eine Frau in Nürnberg hat in einem Discounter einen giftigen Bärlauch-Doppelgänger gekauft. Die Blätter lagen in der Auslage – die Kundin griff zum vermeintlichen Bärlauch und verarbeitete ihn zu einem Pesto.
Die verheerende Verwechslung bemerkten sie und ihr Mann erst am Abend beim Verzehr. Beide spürten ein Brennen im Mund, berichten die „Nürnberger Nachrichten“. Klar war ihnen da aber noch nicht, dass es am vermeintlichen Bärlauch liegt. Stattdessen wurden die Schmerzen schlimmer und über Nacht kamen noch weitere Vergiftungserscheinungen wie Durchfall und allgemeines Unwohlsein dazu.
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Erst am nächsten Tag fanden sie heraus, welche Blätter aus dem Supermarkt sie tatsächlich zu Pesto verarbeitet hatten: den giftigen Bärlauch-Doppelgänger Aronstab. Die gesamte Pflanze ist giftig – 2019 wurde sie sogar zur Giftpflanze des Jahres gewählt. Alle Pflanzenteile enthalten unter anderem Calciumoxalat. Dieses ist haut- und schleimhautreizend. Aronstab kann bereits bei Berührung zu Rötungen und Blasenbildung auf der Haut führen.
Beim Verzehr der Blätter kann es zum Brennen und Prickeln im Mund kommen, gefolgt von Speichelfluss, Brechreiz und möglicherweise auch Durchfall, erklärt die Giftinformationszentrale Erfurt. Diese rät umgehend den Giftnotruf zu wählen, sollte man Aronstab verzehren.
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Discounter will Personal besser schulen
Nachdem das Ehepaar die fatale Verwechslung festgestellt hatte, informierte es das Ordnungsamt. Dieses konnte vor Ort im Discounter aber keine weiteren giftigen Blätter feststellen. Mehrere Medien berichten, dass sich der Discounter inzwischen bei den Kunden entschuldigt hätte. In Zukunft sollen Mitarbeiter besser geschult werden, um solche gefährlichen Verwechslungen zu verhindern.
Das Ehepaar selbst hat bisher keine rechtlichen Schritte eingeleitet, hat allerdings immer noch mit den Folgen der Vergiftungserscheinungen zu kämpfen.