21. Februar 2024, 6:35 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Seit Jahren steigen die Mieten in Deutschland – vor allem in den Ballungszentren. In anderen Bereichen ist Wohnraum günstiger zu haben, allerdings auch weniger gefragt. Eine aktuelle Analyse zeigt nun, wie viel die teuersten Mietwohnungen kosten.
Während vor einigen Jahren noch galt, dass nicht mehr als ein Drittel des Einkommens für die Miete verwendet werden sollte, ist diese Faustregel heutzutage oft nicht mehr zu halten. Da der Mietmarkt wie jeder andere Markt von Angebot und Nachfrage bestimmt wird – und günstiger Wohnraum begehrt ist – müssen Mieter mittlerweile tief in die Tasche greifen. Eine aktuelle Erhebung von Immowelt zeigt, in welcher Höhe die Preise für die teuersten Wohnungen zur Miete angesiedelt sind.
So viel kosten die teuersten Mietwohnungen in Deutschland
Monatsmieten können in Deutschland auch im fünfstelligen Bereich angesiedelt sein, wie eine Grafik von Statista auf Basis einer Immowelt-Erhebung zeigt. Die Analyse bezieht sich auf das Jahr 2023. Die teuerste Wohnung schlägt dabei mit einer monatlichen Kaltmiete von 28.500 Euro zu Buche – sie liegt in Berlin. Es handelt sich um eine möblierte Luxuswohnung mit fast 300 Quadratmeter Wohnfläche und Blick auf das Berliner Stadtschloss.
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Aber auch weitere hochpreisige Wohnobjekte sind in der Hauptstadt vorzufinden. Laut dem Ranking befinden sich fünf der acht teuersten Wohnungen zur Miete in Berlin. Aber auch in anderen Großstädten haben es manche Mietpreise in sich: Eine Kölner Wohnung landet mit einer Kaltmiete von 22.000 Euro auf dem zweiten Platz. Das Penthouse mit Blick über den Rhein liegt in der südlichen Altstadt und bietet 260 Quadratmeter Wohnfläche.
Interessanterweise ist München nur einmal im Ranking aufgeführt, obwohl die bayrische Landeshauptstadt im letzten Quartal 2023 die teuersten Mietpreise im deutschlandweiten Vergleich verzeichnete.
Rang | Ort | Wohnfläche | Zimmer | Nettokaltmiete pro Monat |
1 | Berlin (Mitte) | 295 m² | 4 | 28.500 Euro |
2 | Köln (Altstadt-Süd) | 260 m² | 4 | 22.000 Euro |
3 | Berlin (Mitte) | 706 m² | 7 | 17.000 Euro |
4 | Berlin (Prenzlauer Berg) | 563 m² | 6 | 16.500 Euro |
5 | Berlin (Tiergarten) | 451 m² | 8 | 14.900 Euro |
6 | München (Maxvorstadt) | 299 m² | 6 | 13.100 Euro |
7 | Berlin (Mitte) | 456 m² | 4 | 12.000 Euro |
8 | Hamburg (HafenCity) | 320 m² | 5 | 11.500 Euro |
9 | Hamburg (Harvestehude) | 479 m² | 6 | 10.800 Euro |
10 | Berlin (Schmargendorf) | 248 m² | 6 | 10.500 Euro |
Grundlage für die Erhebung waren Angebote, die zwischen Januar und November 2023 auf Immowelt inseriert wurden. Bei den Preisen handelt es sich um die Nettokaltmieten bei Neuvermietung.
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Wie entwickeln sich die Immobilienpreise?
Der Mietmarkt hängt indirekt auch mit den Preisen für Wohneigentum zusammen. Je teurer Eigentumswohnungen und Häuser sind, desto teurer sind in der Regel auch die Mieten. „Ich halte es nicht für absehbar, dass sich die Preise für Immobilien 2024 nach unten entwickeln“, erklärt Immobilienmakler Christopher Hnida im myHOMEBOOK-Interview. Der Markt habe sich „in einem gewissen Maße angepasst“, schätzt Hnida ein. Allerdings ist Wohneigentum auf dem Land deutlich günstiger zu haben als in den Ballungszentren.
Darum herrscht in Deutschland Wohnungsnot
„Bereits seit vielen Jahren ist der Mangel an bezahlbarem Wohnraum in Deutschland ein ernstes Problem. Von politischer Seite wurde versprochen, für neue Wohnungen zu sorgen, allerdings wurden die Ziele bisher weit verfehlt. Vor allem in den Großstädten wird dies besonders deutlich. Der Grund: Es fehlt an Neubauten, die Nachfrage wächst kontinuierlich, die Mieten steigen. Aber auch der private Hausbau ist in den vergangenen Jahren ins Stocken geraten. Gründe hierfür sind Rohstoffknappheit, Fachkräftemangel und nicht zuletzt auch eine gewisse Unsicherheit, etwa bei der energetischen Sanierung.“– Felix Mildner, Redaktionsleiter