25. August 2023, 10:53 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Die Toilette zu putzen, gehört mit zu den unangenehmsten Aufgaben im Haushalt. Doch damit könnte in Zukunft Schluss sein – dank eines Forschungsteams aus China.
Seien wir mal ehrlich zu uns selbst: Die Toilette zu putzen gehört mit zu den ekligen Aufgaben – und zugleich auch zu den notwendigsten. Gemacht werden muss es in jedem Fall, zumindest bisher. In Zukunft könnte das Putzen der Toilette jedoch der Vergangenheit angehören. Denn Wissenschaftler der Huazhong University of Science and Technology in Wuhan in China haben eine Toilette aus einem 3D-Drucker entwickelt. Diese besteht aus einem ganz besonderen Material, dass verhindert, dass Rückstände in der Toilette bleiben. Aber nicht nur das: Mithilfe dieser Technologie könnten auch Unmengen an Wasser gespart werden.
3D-Toilette ist extrem glitschig
Das Forschungsteam um den Wissenschaftler Yike Li hat ein Material für die Toilette entwickelt, das so rutschig ist, dass so gut wie nichts auf der Oberfläche haften bleibt. Alles rutscht einfach so herunter in der Toilettenschüssel.
Die 3D-Toilette ist aus Kunststoff und hydrophoben Sandkörnern hergestellt. Dank des 3D-Druckers konnten die Partikel verschmelzen und eine komplexe Struktur bilden. Anschließend wurde die Oberfläche mit einer Art Silikon beschichtet. Dieses ist aufgrund der Struktur des Materials auch unter die Oberfläche eingedrungen.
Im nächsten Schritt wurde die Toilette und ihr besonderes Material ausgiebig getestet: Die Forscher warfen Honig, Joghurt, Schlamm und synthetische Fäkalien in die Schüssel. Das Ergebnis: Nichts blieb nur ansatzweise haften. Und auch nachdem die Forscher 1000-mal mit Schleifpapier über das Material gerieben haben, blieb dieses weiter rutschig und geschmeidig. Das soll daran liegen, dass sich auch unter der abgeriebenen Oberfläche Schmieröl befand, erklärt Li gegenüber dem „New Scientist“.
Damit erreicht die 3D-Toilette etwas, was viele alternative Ideen bisher nicht geschafft haben. Andere Oberflächen hatten oft das Problem, dass sie zwar zunächst ebenfalls rutschig waren, sich jedoch im Laufe der Zeit abnutzten und entsprechend stumpf wurden.
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Wasserverbrauch könnte enorm gesenkt werden
Das Experiment zeigt, dass das Putzen der Toilette in Zukunft überflüssig werden könnte. Diese Aussicht dürfte mit Sicherheit viele Menschen erfreuen, die für die Hausreinigung verantwortlich sind. Doch diese Erkenntnis ist besonders nützlich für öffentliche Toiletten, die häufig genutzt werden. Man stelle sich nur einmal vor, eine öffentliche Toilette, die weder verschmutzt ist noch mit unangenehmen Rückständen belastet wird, da alles einfach „wegrutscht“.
Aber nicht nur in Bezug auf die Reinigung könnte die 3D-Toilette große Vorteile bieten – es gibt auch noch einen entscheidenden und äußerst wichtigen Aspekt: Dank des rutschigen Materials könnte ebenfalls eine erhebliche Menge Wasser eingespart werden.
Laut des Bundesumweltministeriums entfallen rund 30 Prozent des täglichen Trinkwasserverbrauchs auf die Toilettenspülung. Das entspricht etwa 40 Liter. Dies ist bisher nahezu unvermeidbar, da mithilfe des Wassers Anhaftungen weggespült werden. Die neu entwickelte Toilette mit rutschiger Oberfläche könnte hier Abhilfe schaffen und den Wasserverbrauch deutlich senken.
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Vorerst nur eine Miniatur-Version
Wer sich jetzt fragt, wo man diese besondere Toilette herbekommt und am liebsten schon die Klobürste vernichten würde, den muss man vorerst enttäuschen. Denn bei dem 3D-Modell handelt es sich tatsächlich nur um ein Miniatur-Modell für die Forschung, das etwa zehnmal kleiner ist als eine normale Toilette.