9. November 2022, 14:43 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Die einen duschen kürzer, die anderen verzichten auf unnötiges Licht – aufgrund der Energiekrise versucht gerade jeder, wo es nur geht, Strom zu sparen. Helfen sollen dabei zumindest laut Werbung auch kleine Stromsparboxen für die Steckdose. Aber was taugen diese Geräte wirklich?
Einfach einen kleinen Stecker in die Steckdose stecken – und so bis zu 90 Prozent Strom einsparen! Damit werben Anbieter von sogenannten Stromsparboxen. Die kleinen Geräte haben etwa die Größe eines WLAN-Repeaters und sollen für eine Stabilisierung des Haushaltsstroms sorgen und die sogenannte Blindleistung reduzieren. Die Verbraucherzentrale NRW warnt allerdings vor Stromsparboxen. Warum die Geräte nutzlos sein sollen und sogar mehr Stromkosten verursachen.
Was sind Stromsparboxen?
Stromsparboxen sollen Verbrauchern dabei helfen, Strom zu sparen. Die kleinen Geräte werden einfach in eine Steckdose gesteckt – und schon sollen sie bis zu 90 Prozent der Energie einsparen, zumindest laut Hersteller. Die Geräte sollen angeblich den Haushaltsstrom stabilisieren und die Blindleistung reduzieren. Dabei handelt es sich um ein Nebenprodukt bei der Stromlieferung, welches zwischen Empfänger und Erzeuger pendelt.
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Was taugen die Stromsparboxen wirklich?
Die Stromsparboxen sind komplett wirkungslos und bringen nichts – zu diesem Urteil kommt das Onlineportal „heise.de“ in Zusammenarbeit mit dem Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik (VDE). Getestet wurde eine Stromsparbox für 59 Euro. Die Experten fanden heraus, dass in der untersuchten Stromsparbox ausschließlich ein Überspannungsschutz, eine Leuchtdiode (kurz LED) und ein schwarzer Klotz verbaut ist. Der Klotz hat dabei gar keine Funktion.
Stromkosten lassen sich mithilfe der Boxen nicht sparen – ganz im Gegenteil. Durch den Betrieb der LED verbraucht das Gerät sogar mehr Strom, als es einsparen soll. Käufer können aber laut Energieexperte Sören Demandt von der Verbraucherzentrale NRW nicht mal die Anschaffungskosten der Box durch Energieeinsparungen hereinholen.
Auch bei der Blindleistung wird der Käufer hinters Licht geführt. Die Boxen sollen diese reduzieren – allerdings wird die Blindleistung für private Haushalte generell nicht berechnet und von den meisten Stromzählern auch nicht erfasst, so Energieexperte Demandt.
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So lassen sich Stromkosten wirklich sparen
Die Verbraucherzentrale NRW rät allen, die Energiekosten einsparen wollen, sich besser an bewährte Maßnahmen halten, die sich eigenverantwortlich gut umsetzen lassen. Energieexperte Demandt empfiehlt: „Geräte wie etwa Fernseher oder Spielekonsolen, die dauerhaft im Stand-by-Modus verbleiben, verbrauchen unnötig Strom. Hier ist es ratsam, diese bei Nichtgebrauch vom Netz zu nehmen. Besonders praktisch ist die Verwendung von Steckdosenleisten, die per Kippschalter gleich mehrere Geräte vom Netz nehmen“.
Bei Neuanschaffungen von Großgeräten wie etwa Kühlschränken oder TV sollte man auf energieeffizientere Geräte setzen, die langfristig Strom sparen. „Bei der Beleuchtung ist es sinnvoll, Glüh- und Halogenlampen durch sparsame LED zu ersetzen. Sie verbrauchen bis zu 90 Prozent weniger Strom und sind in allen Fassungen und Formen erhältlich“, so Demandt. Hier gibt es weitere Tipps, um Strom im Haushalt zu sparen.