24. Oktober 2021, 13:19 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Bei Waschmaschinen muss man nicht unbedingt das teuerste Modell wählen – auch bei günstigeren wird die Wäsche sauber. Allerdings kann es sein, dass man sich bei billigen Maschinen bereits nach einiger Zeit nach einer neuen umschauen muss, wie die Stiftung Warentest herausgefunden hat.
„Wer billig kauft, kauft zweimal“, lautet ein altes Sprichwort. Das gilt auch für Waschmaschinen, wie ein aktueller Test ergeben hat. Die Experten der Stiftung Warentest haben teurere mit preiswerteren Geräten verglichen – mit interessanten Ergebnissen. Bei einigen verzeichneten die Tester sogar Sicherheitsmängel.
Teurere Waschmaschinen schneiden im Test besser ab
Nur 7 von 16 getesteten Modellen zu Anschaffungspreisen von 320 bis 1010 Euro bestanden einen simulierten Zehn-Jahre-Dauertest unbeschadet. Darunter war keine zu Anschaffungspreisen unter rund 490 Euro. Ein etwas höherer Anschaffungspreis lohnt sich also – so die Erkenntnis der Stiftung in der Zeitschrift „test“ (Ausgabe 11/2021).
Denn auch wenn die günstigeren Modelle gut waschen, schwächeln sie an anderer Stelle, und zwar teils erheblich. So fehlten einigen Geräten zu Preisen von 320 bis 425 Euro wichtige Sicherheitseinrichtungen: Ohne Bodenwanne und Wassersensor können sie im Fall eines Lecks nicht selbsttätig die Wasserzufuhr stoppen. Teure Wasserschäden können hier die Folge sein.
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Ebenfalls unerfreulich sind Mängel bei der mechanischen Haltbarkeit. Getestet wurden die Frontlader mit 7 bis 9 Kilogramm Fassungsvermögen über eine durchschnittliche simulierte Laufzeit von zehn Jahren bei 3,5 Wäschen pro Woche. 9 Maschinen erreichten in diesem Punkt nicht die Note „sehr gut“, 2 davon waren lediglich „ausreichend“. Die Mängel reichten von Programmabbrüchen über nicht geschleuderte Wäsche und blockierte Türen bis hin zu herunterfallenden Betongewichten.
Waschmaschinen im Test teils wenig effizient
Eine weitere Erkenntnis der Tester: Trotz teils guter Einstufung der Geräte beim neuen Energielabel gab es teilweise einen hohen Strom- und Wasserverbrauch. Denn die Angaben auf dem Label beziehen sich laut Stiftung Warentest nur für das Sparprogramm, das nun Eco 40-60 heißt. Diese Eco-Programme laufen in der Regel recht lang und setzen auf niedrigere Temperaturen. Im Mittel erwärmten die Maschinen das Waschwasser im Eco-40-60 Programm auf 27 bis 44 Grad Celsius.
Hier liegt ein mögliches Problem: Zwar waschen die meisten Vollwaschmittel normale Verschmutzungen auch bei niedrigen Temperaturen heraus. Doch Keime werden erst ab Temperaturen oberhalb von 55 Grad wirkungsvoll abgetötet. Liegen die Maschinen drunter, können sich mit der Zeit Rückstände bilden, und dann müffelt es unangenehm.
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Belastete Wäsche ist daher eher etwas für das 60-Grad-Normalprogramm. In diesem erreichten die meisten Maschinen 55 Grad oder mehr. Drei Ausreißer nach unten kamen aber nur auf lauwarme 29,8 bis 35,6 Grad.
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Waschmaschinen im Test – Gesamtnoten von „gut“ bis „ausreichend“
Das beste Gesamtpaket aus sauberer Wäsche und Haltbarkeit bieten nach Einschätzung der Warentester das Modell Bosch WUU28T40 (570 Euro mittlerer Anschaffungspreis) gemeinsam mit der baugleichen Siemens WU14UT40 (ca. 600 Euro) sowie die Miele WWD320 WPS (knapp 1010 Euro). Beste günstige Maschine im Test war die AEG L6FB64470 für 490 Euro. Im Gesamtqualitätsurteil gab es zehn Mal die Note „gut“ sowie vier Mal ein „befriedigend“ und zweimal die Warentest-Note „ausreichend“.