3. Dezember 2021, 13:05 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Alles Jahre wieder ist es in vielen deutschen Haushalten Tradition, sich einen Weihnachtsbaum in die Wohnung zu holen. So ist es auch in diesem Jahr. Sind die Tannenbäume auch von den Lieferengpässen aufgrund der Corona-Pandemie betroffen?
Der Weihnachtsbaum gehört bei vielen Familien einfach zum Weihnachtsfest mit dazu. Meistens fällt die Wahl dabei auf die klassische Nordmanntanne – auch wenn es mittlerweile nachhaltigere Alternativen wie den Weihnachtsbaum im Topf gibt. Müssen Verbraucher dieses Jahr für den Tannenbaum tiefer in die Tasche greifen? Wie entwickelten sich die Preise für den Weihnachtsbaum in letzter Zeit? myHOMEBOOK hat sich beim „Verband natürlicher Weihnachtsbaum“ (VNWB) über die aktuellen Kosten und Trends erkundigt.
Übersicht
Preise für Weihnachtsbäume bleiben stabil
Entwarnung für alle, die sich auch dieses Jahr einen Weihnachtsbaum kaufen wollen: Das Preisniveau 2021 hat sich im Vergleich zum letzten Jahr kaum verändert. „Die Preise sind im Vergleich zum Vorjahr weitestgehend konstant geblieben“, sagt Saskia Blümel vom VNWB auf myHOMEBOOK-Anfrage. Allen allgemeinen und aktuellen Unannehmlichkeiten zum Trotz – darunter Lieferengpässe, Inflation und steigende Kosten beim Personal und Transport – sind die Preise für den Weihnachtsbaum demnach nicht explodiert. Blümel begründet: „Da es in diesem Jahr so gut wie keine Spätfröste und allgemein gute Witterungsverhältnisse gab, sind deutschlandweit reichlich Bäume vorhanden. Es sind also keine Engpässe zu befürchten.“ Laut Blümel laufe das Geschäft auch schon gut an. „Wie sich die Saison entwickelt, zeigt sich allerdings vorwiegend in den nächsten Wochen“, erklärt die Expertin.
Was kostet ein Weihnachtsbaum im Jahr 2021?
Wie der Verband bereits vor der Adventszeit in einer Pressemitteilung informierte, wird auch im Jahr 2021 die Nordmanntanne mit rund 80 Prozent das Ranking der beliebtesten Weihnachtsbäume anführen. Aktuell kostet sie laut Angaben der Weihnachtsbaum-Verbände wie auch im vergangenen Jahr zwischen 21 und 27 Euro pro Meter. Etwas günstiger sind die Preise pro Meter für Blautannen – sie liegen zwischen 12 und 16 Euro. Fichten sind relativ preiswert, ein Meter kostet hier zwischen 9 und 12 Euro. Die doch recht große Preisspanne ist auf die unterschiedliche Qualität der Sorten zurückzuführen.
Obwohl es aktuell in vielen Bereichen im Weihnachtsgeschäft zu Lieferengpässen kommt, müssen sich Verbraucher nicht um den Weihnachtsbaum sorgen. Zudem habe der Verkauf im letzten Jahr bereits gezeigt, dass ein gut organisierter Verkauf auch unter den aktuellen Hygienevorschriften machbar ist.
Neue Trends bei Weihnachtsbäumen
Die Preise bleiben stabil – was sich allerdings ändert, sind die Vorlieben der Kunden. Vor allem kleinere Bäume werden laut Verbandsangaben immer beliebter. Möglicherweise hängt es damit zusammen, dass viele Menschen immer weniger Wohnraum zur Verfügung haben. Ein Baum mit zwei Metern Höhe nimmt dabei natürlich mehr Platz in Anspruch als ein kleineres Exemplar.
Laut Blümel gibt es noch weitere Trends, die sich in Umfragen abzeichnen, darunter der „Adventsbaum“ sowie der „Zweitbaum“. Einerseits würden die Bäume immer früher gekauft werden, was zumindest bei der Nordmanntanne kein Problem darstellt, da sie lange hält. „Zum anderen geht der Trend dahin, sich einen Baum in den Garten oder auf den Balkon bzw. die Terrasse zu stellen“, sagt die Expertin. Übrigens: Hier finden Sie Tipps, wie der Weihnachtsbaum länger frisch bleibt.
Gutes Wachstum, aber Weihnachtsbäume nicht grüner als sonst
Meistens ist es die Nordmanntanne, die als Weihnachtsbaum im Wohnzimmer herhält. Kein Wunder, denn sie macht eine gute Figur und hat keine spitzen Nadeln, was man spätestens beim Dekorieren zu schätzen lernt. Zudem besticht sie durch ein frisches, dunkles und duftendes Tannengrün. Apropos – ist diese Farbe in diesem Jahr kräftiger als in den vergangenen? So schreibt es zumindest der SWR.
Saskia Blümel vom VNWB kann die Aussage nicht bestätigen: „Sollte dies regional der Fall sein, dann liegt es daran, dass die Bäume in diesem Jahr optimale Wachstumsbedingungen hatten“, erklärt die Expertin. Im Jahr 2021 hat es ausreichend viel geregnet, auch die Temperaturen waren für die Nordmanntanne ideal. „Sollten die Bäume in den vergangenen Jahren nicht so grün gewesen sein, kann es an den genannten Faktoren liegen“, sagt Blümel.
Anbieter erhöhen Preise So viel kosten Weihnachtsbäume 2023
Exklusive myHOMEBOOK-Umfrage Mehr als ein Drittel der Deutschen holt sich keinen Weihnachtsbaum
Prognose Nordmanntanne bleibt wohl auch dieses Weihnachten Topseller
Welche Alternativen gibt es?
Pro Jahr werden laut den Verbänden zwischen 23 und 25 Millionen Weihnachtsbäume verkauft. Dabei braucht ein Baum rund zehn Jahre, bis er auf eine Größe von 1,75 bis zwei Meter herangewachsen ist. Zudem handelt es sich beim Weihnachtsbaum um ein Einweg-Produkt, nach den Festtagen wird er zumeist entsorgt. Aus diesen Gründen ist es nicht besonders nachhaltig, einen klassischen Christbaum zu kaufen. Allerdings werde laut Blümel für jeden geschlagenen Baum auch ein neuer gepflanzt, „was in einer neutralen CO2-Bilanz resultiert“.
Mittlerweile gibt es einige umweltschonende Alternativen. Wie wäre es zum Beispiel mit diesen DIY-Weihnachtsbäumen? Ferner gibt es auch die sogenannten Zimmertannen als Alternative zum typischen Weihnachtsbaum. Und welche Upcycling-Möglichkeiten es für den Baum nach der Weihnachtszeit gibt, erfahren Sie in diesem Artikel.