5. April 2019, 12:48 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Pure Science Fiction! Forschern ist es gelungen, Holz durch einen chemischen Prozess transparent zu machen. Darüber hinaus kann das durchsichtige Material Wärme speichern und später wieder abgeben. Als neuartiger Baustoff soll es helfen, Energiekosten zu senken.
Was ein Forscherteam am Mittwoch dem staunenden Fachpublikum auf einem Chemiker-Kongress in Orlando vorstellten, klingt wie Hexerei. Der Arbeitsgruppe um Céline Montanari ist es gelungen, Holz transparent zu machen! Außerdem kann es so Energie speichern – ein Material der Zukunft.
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Beim Frühjahrstreffen der American Chemical Society verrieten die Wissenschaftler, wie der chemische Trick funktioniert. Das Verfahren, Holz transparent zu machen, hatte eine andere Forschergruppe schon 2016 entwickelt. Zuerst entfernten sie aus dem Holz eine komplexe chemische Verbindung, das Polymer Lignin. Dieser Stoff streut das Licht im Holz – aus diesem Grund kann man nicht hindurch sehen. Danach behandelten die Forscher den chemisch veränderten Stoff mit Acrylharz. Dieses hat einen ähnlichen Optischen Charakter wie Holz. Da dem Material nun Grenzflächen fehlen, die das Licht streuen, wird es transparent.
Material isoliert und speichert Wärme
In einem weiterentwickelten Verfahren wechselten die Wissenschaftler um Montanari das Acrylharz nun durch den Kunststoff Polyethylenglykol (PEG) aus. PEG schmilzt bei 27 Grad und nimmt dabei Energie auf. Sinkt die Temperatur wieder, erstarrt der Kunststoff, die Wärme wird wieder frei.
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Idealer Baustoff für Passivhäuser
Abermals mit Acrylharz behandelt, verwandelten die Forscher das Holz zu einem durchsichtigen und stabilen Material, das Temperaturschwankungen ausgleicht. Die Wissenschaftler wollen nun auch das Acrylharz durch einen Kunststoff ersetzen, der Mikroorganismen als Nahrung dient. Das Ergebnis wäre ein biologisch abbaubarer und energieeffizienter Baustoff, der beispielsweise als Wärmespeicher in Passivhäusern zum Einsatz kommen könnte.