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Heimische Schattenpflanze

Adlerfarn im Garten pflanzen und pflegen

Adlerfarn
Hier wächst der Adlerfarn an einem für ihn optimalen Standort: Schattig und nur punktuell gelangt durch das ihn umgebende Blätterdach Sonne. Foto: picture alliance / epd-bild
Marike Stucke
Autorin

19. Oktober 2024, 6:17 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Obwohl er bis zu einem gewissen Grad giftig ist, wird junger Adlerfarn in manchen Ländern als Zutat in Wildsalaten verwendet oder eingelegt in Salzlake genossen. Der Farn ist pflegeleicht, der abgesehen von Morgen- und Abendsonne den Schatten unter Bäumen bevorzugt. myHOMEBOOK stellt die beliebte Schattenpflanze vor.

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Seinen besonderen Namen hat der Adlerfarn nicht etwa von seinen federartig geschwungenen Blättern. Namensursprung ist vielmehr die Form des Rhizoms, also der Wurzeln, wenn man sie durchschneidet und im Querschnitt betrachtet. Die Pflanze bewächst vor allem lichte Wälder, Torfmoore, magere Wiesen und Weiden und ist auf der ganzen Welt verbreitet.

Für Landwirte ist sie vielerorts auf Weideflächen ein Problem. Denn für Kühe und anderes Vieh ist Adlerfarn giftig und auch Wiesen für die Heugewinnung, auf denen der Farn wächst, stellen die Landwirtschaft vor Probleme. Denn ist das geerntete Heu mit Adlerfarntrieben versetzt, kann es für das Vieh ebenfalls ein gesundheitliches Problem darstellen. Deshalb wird in vielen Gebieten gegen eine zu starke Ausbreitung der Farnart vorgegangen.

Adlerfarn pflanzen

Adlerfarn ist im Gartencenter erhältlich oder kann durch Teilung auch von bestehenden Pflanzen entnommen werden – zum Beispiel als kleines Geschenk aus Nachbars Garten. Für die Pflanzung bieten sich sowohl das Frühjahr als auch der Herbst an, wobei der Boden hierbei noch bzw. schon frostfrei sein sollte. Die Pflanzen im Abstand von ca. 50 Zentimetern einsetzen.

Tipp: Adlerfarn kann sich durch sein schnell verzweigendes Rhizom im Garten stark ausbreiten. Eine Wurzelsperre kann dies verhindern.

Aussehen und Wuchs

Bis zu zwei Meter werden die Farnwedel vom Adlerfarn hoch und er ist damit eine der größten Farnarten in unseren Breiten. Neben den Farnwedeln ist auch das weitverzweigte Rhizom besonders: Hat es sich einmal im Boden etabliert, kann es hier mehrere Hundert Jahre überdauern und immer wieder neue Wedel entrollen, die nur den obersten Teil des Farns darstellen.

Standort und Boden

Unter Bäumen und großen Sträuchern fühlt sich der Adlerfarn besonders wohl, Sonne verträgt er nur in Maßen. Morgens und abends gefällt ihm diese aber am besten.

Sorten

In Mitteleuropa gibt es zwei Unterarten des Adlerfarns:

  • Pteridium aquilinum ssp. aquilinum: Bei dieser Unterart des Adlerfarns ist die Blattspindel behaart und ein schwarzer Haarbüschel schmückt das Ende des Rhizoms.
  • Pteridium aquilinum ssp. latiusculum: Die Blattspindel ist in diesem Fall unbehaart bzw. kahl und die ganze Pflanze wirkt etwas filigraner als aquilinum. Die Unterart ist eher im nördlichen Europa, Amerika und Asiens verbreitet.

Adlerfarn pflegen

Adlerfarn ist relativ genügsam und unkompliziert. Im Folgenden erfahren Sie, worauf es bei der Pflege ankommt.

Bewässerung

Ist es sehr heiß und trocken, ist der Adlerfarn über gelegentliche Wassergaben dankbar.

Düngung

Im Frühling und Herbst reicht der Pflanze eine Düngergabe in Form von Laubkompost. Sonstiges Laub kann im Herbst einfach als Mulchschicht auf dem die Rhizome bedeckenden Boden liegengelassen werden. So fühlt sich der Adlerfarn heimisch wie in einem Wald.

Schnitt

Die großen Farnwedel sollten nicht geschnitten werden. Vertrocknete oder welke Wedel können hingegen regelmäßig entfernt werden. Achtung: Hierbei unbedingt Handschuhe tragen, die im Adlerfarn enthaltenen Giftstoffe können ansonsten nach dem Hautkontakt auch aufgenommen werden

Winterhärte

Hat sich der Adlerfarn an einem Standort erst einmal etabliert, ist er winterhart. Kurz nach der Pflanzung sollten aber keine Kälteeinbrüche mit Frost mehr folgen.

Giftig

Adlerfarn ist in allen Teilen giftig. Selbst die in manchen Ländern in der Küche verwendeten jungen Farnwedel enthalten Giftstoffe. Zu diesen gehören das Enzym Thiaminase, Blausäureglycoside und ein Saponin (Pteridin). Manche dieser Stoffe können zu Übelkeit und Erbrechen führen, andere gelten sogar als krebserregend. Unschädlich gemacht werden können die Giftstoffe durch Erhitzen oder das Einlegen in Salzlake. Vorsichtshalber sollte generell aber von einem Verzehr abgesehen werden.

Vermehrung

Wie es sich für eine stark rhizombildende Pflanze gehört, kann auch der Adlerfarn am besten mittels Teilung vermehrt werden. Hierfür einfach im Frühjahr mit einem Spaten ein Stück Rhizom mit gerade sich ausrollenden Wedeln abstechen und neu einpflanzen.

Alternativen

Der Schwertfarn wird bis maximal 1 Meter Höhe nur etwa halb so groß wie der Adlerfarn und ist darüber hinaus besonders pflegeleicht sowie nur schwach giftig. Er eignet sich deshalb für etwas kleinere Gärten, in denen Kinder spielen und sich Tiere aufhalten.

Bienenfreundlichkeit

Adlerfarn trägt keine Blüten, die für Insekten interessant sind.

Verwendung

Der bis zu zwei Meter hohe Farn eignet sich besonders als Bepflanzung für sehr schattige Beete unter Bäumen. Selbst durch Kiefernnadeln übersäuerte Böden machen ihm nichts aus. Somit ist Adlerfarn die ideale Bepflanzung für schattige Gärten mit vielen Nadel- oder Koniferengewächsen.

Mehr zum Thema

Krankheiten und Schädlinge

Durch den hohen Giftgehalt im Adlerfarn sehen die meisten Pilze, Schädlinge und Krankheitserreger von der Pflanze ab. Nur Raupen von 11 europäischen Nachtfaltern ernähren sich von den grünen Wedeln des Adlerfarns.

Themen #idealo Gartenpflanzen Pflanzen A-Z
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