
4. Januar 2025, 5:36 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Mit der Bezeichnung Alant ist meist der Echte Alant gemeint, der lange als Heilpflanze galt und auch als Edelwurz, Darmkraut oder Schlangenwurz bekannt ist. myHOMEBOOK stellt die Pflanze vor, deren verschiedene Arten auch als Zierpflanzen geeignet sind.
Ursprünglich stammt der Alant wahrscheinlich aus Klein- und Vorderasien, inzwischen ist er aber in Europa weit verbreitet. Die Pflanze gehört zu den Korbblütlern, zu denen zum Beispiel auch Löwenzahn, Färberkamille oder auch Gänseblümchen gehören. Diese Verwandtschaft sieht man dem Alant an. Er wächst krautig und trägt zur Blütezeit viele gelbe, korbförmige Blütenstände. Die Heilwirkung des Edelwurzes liegt aber vor allem in seinen Wurzeln. Schon in der Antike wurden diese als Aufguss gegen Husten sowie Darmbeschwerden eingesetzt. Auch sollen die Bitterstoffe der Wurzeln krampflösend und gallentreibend wirken.
Alant
Boden
Trocken, locker
Pflanzzeit
Ab März
Standort
Sonnig bis halbschattig
Gießen
Mäßig
Blütezeit
Hochsommer
Giftig
Nein
Düngen
Im Frühjahr mit Kompost
Ja
Übersicht
Alant pflanzen
Alant ist in Gartencentern als Staude in Töpfen erhältlich, kann aber auch als Saatgut gekauft werden. Die junge Staude kann ab März direkt ins Freiland gesetzt werden. Im Februar kann die Aussaat in Keimschalen auf der Fensterbank erfolgen. Nach ein bis zwei Wochen keimen die Samen, die anschließend pikiert und in größere Töpfe gepflanzt werden sollten.
Standort und Boden
Alant ist ein echter Sonnenanbeter, der maximal mit Halbschatten zufrieden ist. Ein sonniger Standort ist also unabdingbar. Auch mag es der Edelwurz eher etwas windgeschützt. Höhere Arten und Sorten fühlen sich in einem Staudenbeet wohl, niedrig wachsende Arten hingegen auch in Steingärten. Der Boden kann deshalb auch eher trocken, sollte aber dennoch locker sein.
Aussehen und Wuchs
Je nach Art und Sorte kann der Alant ganz unterschiedlich aussehen. Gemein sind allen Alant-Arten aber immer die gelben, korbförmigen Blüten, die sich im Hochsommer ab Juli entfalten. Manche Edewurz-Arten können bis zu zwei Meter hoch in den Himmel ragen, andere hingegen wachsen nur auf zehn Zentimeter Höhe. Auch die Blätter unterscheiden sich vor allem in Bezug auf ihre Größe. So trägt der Salz-Alant nur kleine, kahle und fleischige Blätter, die fast wie von einem Nadelbaum wirken. Der Echte Alant hingegen hat bis zu 50 Zentimeter lange, flache und leicht gezackte Blätter.
Sorten
Der Echte Alant gehört zur Gattung der Alante und diese wiederum zu den Körbblütlern. Darüber hinaus gibt es über 100 verschiedene Arten, von denen einige bei Hobbygärtnern besonders beliebt sind. Darunter unter anderem:
- Rauer Alant: Wird auch Rauhaariger Alant genannt und wächst auf maximal 50 Zentimeter Höhe heran. Namensgebend ist beim Rauhen Alant die starke Behaarung an den Stängeln und Blättern. Diese Art gedeiht auch im Halbschatten gut.
- Salz-Alant: 10 bis 90 Zentimeter hoch wächst der Salz-Alant und wirkt dabei mit seinen schmalen, nadelförmigen Blättern eher wie Kraut. Er wächst in salzhaltigen Böden wie zum Beispiel an Küstenabschnitten oder Sandstränden. Besonders an dieser Art ist, dass die Blätter sowohl roh als auch gekocht verzehrt werden können.
- Zwerg-Alant: Seinem Namen entsprechend, wird der Zwerg-Alant maximal 40 Zentimeter hoch. Damit eignet er sich gut als Eingrenzung für Beete oder, mit seinen gelben Blüten ab August, auch als Farbtupfer für Steingärten.
Alant pflegen
Der Alant gilt als relativ pflegeleicht. Folgende Tipps sollte man beim Gießen, düngen und vermehren beachten.
Bewässerung
Der Alant kommt generell gut mit Trockenheit zurecht, nur im Frühjahr und nach der Pflanzung sollten bei wenig Regen ein paar geringe Wassergaben erfolgen. Denn Staunässe verträgt die Pflanze überhaupt nicht.
Düngung
Edelwurz ist generell pflegeleicht und hat keinen hohen Nährstoffbedarf. Eine Kompostgabe im Frühjahr hilft beim Neuaustrieb und der Ausbildung kräftiger Blüten.
Schnitt
Im Frühjahr sollte der Alant kräftig zurückgeschnitten werden. Vor allem überalterte und abgestorbene Triebe müssen vor dem Neuaustrieb auf den Kompost oder in die Bio-Tonne.
Winterhärte
Die verschiedenen Arten des Alants wachsen oft in eher unwirtlichen Lagen und sind daher auch bei uns besonders winterhart. Nur sehr junge Pflanzen könnten, sofern sie zu spät im Jahr gepflanzt werden, Frostschäden erleiden.
Giftig
Bei einigen Alant-Arten wie dem Salz-Alant sind die Blätter essbar, giftig sind auch andere Pflanzenteile nicht. Nur sollte die als Heilmittel geltende Wurzel nicht im Übermaß verzehrt oder als Tee getrunken werden. Die darin enthaltenen Bitterstoffe können andernfalls zu Übelkeit, Durchfall und Erbrechen führen.
Vermehrung
Über Samen und Ausläufer vermehrt sich der Edelwurz meist von ganz allein, wenn die Bedingungen am Standort stimmen. Wer nachhelfen will, kann im Herbst aber auch die verblühten Blüten einsammeln und im Haus nachtrocknen lassen. Daraus lassen sich Samen gewinnen, die im darauf folgenden Frühjahr schließlich ausgesät werden können.
Alternativen
Ähnliche Blütenformen, aber mehr Farbvielfalt weisen Mädchenauge oder auch Färberkamille auf. Generell gibt es in der Familie der Korbblütler viele Arten, die sowohl durch den geringen Pflegeaufwand als auch die hübschen Blüten und die Verwendung als Heilpflanze punkten.
Bienenfreundlichkeit
Schmetterlinge und Bienen fliegen die verschiedenen Arten des Alants gern und häufig an.
Ernte
Die Blüten des Alants können als Schnittblumen jederzeit während der Blütezeit geerntet werden, während die Wurzeln zur Herstellung von Tees ab September bis Ende Oktober aus dem Boden geholt werden.
Verwendung
Ausgegrabene Wurzelteile werden zunächst gründlich von Erde und abgestorbenen Wurzelteilen befreit und anschließend gereinigt. Dann kann man die sauberen Wurzeln mit einem Messer grob zerteilen und danach gründlich trocknen. Dunkel gelagert halten sie sich so viele Monate und finden vor allem in heilenden Aufgüssen ihre Verwendung.

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Krankheiten und Schädlinge
Da der Alant im Allgemeinen sehr robust ist, machen sich auch Krankheiten und Schädlinge an der Pflanze nur selten bemerkbar. Allenfalls der Echte Mehltau und andere Pilzerkrankungen können bei zu dichter Pflanzung ein Problem werden.