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Heilende Kräfte

Pflanz- und Pflegetipps für die Aloe vera

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Lena Hackauf
Laura Graichen,

10. März 2023, 16:38 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Kaum eine andere Pflanze ist so für ihre heilsamen und pflegenden Inhaltsstoffe bekannt wie die Aloe vera. Hobbygärtner können die Sukkulente im Topf kultivieren. Wichtige Pflanz- und Pflegetipps verrät myHOMEBOOK.

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Sonnenbrand, Schürf- und Schnittwunden oder trockene Haut – dies sind nur einige Probleme, die man mit Aloe vera (Asphodelaceae Aloe vera) behandeln kann. Die Pflanze kann sowohl dem äußeren als auch dem inneren Wohlbefinden behilflich sein. Wie man die Pflanze erfolgreich pflanzt und pflegt, erfahren Sie in diesem Artikel.

Die Geschichte der Aloe

Die Wirksamkeit von Aloe vera wurde schon auf sumerischen Tafeln beschrieben, weiß Stephanie Gasper. Die Sammlungsbereichsleiterin für den Bereich Kakteen- und andere Sukkulente im Botanischen Garten und Botanischen Museum Berlin erzählt: „Alexander dem Großen riet man, die Insel Sokotra zu erobern, um sich die Aloe für die Wundheilung zu sichern. Und in den arabischen Ländern gilt sie als Symbol des vollkommenen Glücks“.

Bis heute wird die Heilpflanze aufgrund ihrer Inhaltsstoffe geschätzt. Für Ulrich Haage vom Bundesverband Einzelhandelsgärtner ist dies aber nicht der einzige Grund, um eine Aloe vera als Zimmer- oder Balkonpflanze zu haben. „Die Aloe vera ist nicht nur eine praktische, sondern auch eine pflegeleichte und sehr genügsame Pflanze, die sehr schön blühen kann“, sagt der Kakteengärtner.

Aloe vera pflanzen

Die exotische Aloe vera eignet sich nicht nur als Zimmerpflanze. „Im Sommer kann sie problemlos draußen auf dem Balkon oder Terrasse gehalten werden“, sagt Haage. Für drinnen empfiehlt er einen möglichst hellen Standort. Steht Aloe vera draußen, werden ihre Blätter durch das Sonnenlicht rötlich. „An sehr sonnigen Tagen kann die Pflanze einen Sonnenbrand bekommen. Daher ist es ratsam, sie in heißen Sommern zu schattieren“, sagt Haage.

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Aussehen und Wuchs

So wie es für Sukkulenten typisch ist, weist auch die Aloe vera dicke und fleischige Blätter auf, die rosettenartig angeordnet sind. Je nach Standort und Pflege können die spitz zulaufenden und bedornten Blätter bis zu 60 Zentimeter lang werden. Blüten kann die Pflanze im Januar ausbilden. Zwischen den Blättern findet man dann gelbe, rote oder orange Röhrenblüten.

Auch interessant: Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Stacheln oder Dornen?

Standort und Boden

Die Pflanze ist natürlicherweise in den Tropen und Suptropen beheimatet. Hobbygärtner sollten entsprechend einen warmen, sonnigen Platz in der Wohnung finden. An das Substrat stellt das Affodillgewächs keine großen Ansprüche. Grundsätzlich kann eine Aloe in Blumenerde gedeihen, wenn diese torffrei sei, sagt Haage. Sein Tipp: Kakteenerde oder eine Beimischung von mineralischen Materialien wie Bims, gebrochenem Kies sowie Perlit.

Sorten

Botanisch gesehen ist die Echte Aloe ein Affodillgewächs und eine von mehr als 500 Arten der Gattung Aloe. „Aloen gibt es in vielen unterschiedlichen Formen – von baumförmig bis rosettenartig. Die meisten Arten wachsen von Südafrika und Madagaskar bis zur arabischen Halbinsel“, sagt Nils Köster vom Botanischen Garten und Botanischen Museum Berlin.

Typisch für die Echte Aloe sind ihre geraden, bis zu 40 Zentimeter langen, fleischigen Blätter, die Wasser speichern können und als Rosetten nahezu auf dem Boden aufliegen. Ein gutes Erkennungsmerkmal: „Am Rand ihrer Blätter hat Aloe vera einige kurze, recht stumpfe und meist weiße Stacheln“, erklärt der Köster.

Aloe vera pflegen

Die Aloe vera gilt als pflegeleichte und anspruchslose Pflanze.

Bewässerung

Als Sukkulente gehört Aloe vera zu den genügsamen Gewächsen, daher fällt der Pflege-Aufwand eher gering aus. Man muss sie nicht häufig gießen. Haage gießt seine Pflanzen im Sommer etwa alle 14 Tage. „Am besten füllt man den Untersetzer mit Wasser und wartet etwa zehn Minuten, bis die Pflanze genügend Wasser gezogen hat. Danach muss man den Untersetzer unbedingt ausleeren. Stehen die Wurzeln im Wasser, entwickeln sich Pilze und Fäulnis“, so der Kakteengärtner.

Düngung

Topfen Hobbygärtner die Aloe regelmäßig in frisches Substrat um, braucht sie keinen Dünger, um gesund zu wachsen. Im Sommer, wenn man die Pflanze nach draußen geholt hat, kann man ihr alle vier Wochen ein wenig Universaldünger verabreichen.

Schnitt

Ein Schnitt ist nicht nötig.

Umtopfen

Alle zwei bis fünf Jahre empfiehlt es sich, die Sukkulente umzutopfen. Den richtigen Zeitpunkt zeigt die Pflanze von ganz alleine an: Erkennt man, dass die Aloe vera Kindl bildet, ist es Zeit für einen neuen Topf. Kindl sind Jungpflanzen, die neben der eigentlichen Pflanze – der Mutterpflanze – wachsen. Beim Umtopfen sollte man den Wurzelballen vorsichtig lockern und alte Erde sowie abgestorbene Blätter entfernen. Nun in den neuen Topf setzen und angießen.

Vermehrung

Beim Umtopfen kann man die Kindl nutzen, um die Pflanze zu vermehren. Genau genommen hat sich die Pflanze schon von ganz alleine vermehrt. Hobbygärtner müssen nun nur noch Kindl und Mutterpflanze trennen und in separate Gefäße pflanzen.

Ernte

Um Aloe vera zu ernten, empfiehlt Gasper, immer das unterste Blatt am Ansatz von der Pflanze abzuziehen: „Jeder Schnitt ist eine potenzielle Eintrittspforte für Krankheiten. Außerdem sehen die Pflanzen mit Schnittwunden nicht mehr schön aus.“

Verwendung

Den Saft der Aloe vera kann man frisch direkt auf Hautwunden auftragen, um Linderung zu verschaffen. Der hohe Feuchtigkeitsanteil hilft bei Sonnenbrand, trockener Haut oder anderen Hautproblemen. In der inneren Medizin kann der Saft abführend wirken. Hobbygärtner sollten die Pflanze also nur in Maßen verzehren.

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