1. Juni 2023, 16:55 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Ohne dem herkömmlichen Spinat zu nahe treten zu wollen: Es gibt Alternativen! Wir stellen Ihnen sieben Spinat-Ersatzpflanzen vor, die Abwechslung in Garten und Küche bringen.
Abpfiff für den Spinat (Spinacia oleracea)! Während Zucchini und Tomaten typische Sommergemüse sind, zählt Spinat zu den Gemüsearten, die im Frühjahr, Herbst oder Winter Saison haben. Nur wenige Spinatsorten können auch im Sommer angebaut werden. Die meisten Sorten würden im Sommer zu schnell in Blüte gehen und damit ungenießbar werden. Das ist aber kein Grund zur Traurigkeit für Spinat-Fans, denn es gibt eine ganze Menge Pflanzen, die unserem bekannten Spinat nahekommen. Wir stellen Ihnen sieben exotische, extravagante und überraschend gewöhnliche Spinat-Alternativen vor.
Übersicht
1. Malabarspinat
Malabarspinat (Basella alba), auch als Indischer Spinat bekannt, wird weltweit in tropischen Regionen als mehrjährige Gemüsepflanze angebaut. Auch bei uns lässt sich die wärmeliebende Kletterpflanze anbauen, wird hier aber nur einjährig kultiviert. In den Tropen bildet der Malabarspinat bis zu neun Meter lange Ranken, hierzulande bleibt er deutlich kleiner.
Er eignet sich sowohl als Nahrungs- als auch als Zierpflanze. Die leicht sukkulenten Blätter können sowohl roh als auch gekocht gegessen werden. Geschmacklich erinnern sie an junge Maiskolben und Spinat.
2. Neuseeländer Spinat
Obwohl der Neuseeländer Spinat (Tetragonia tetragonioides) unserem bekannten Spinat ähnlich sieht, sind die Pflanzen nicht miteinander verwandt. Das wärmeliebende Gemüse ist einjährig und sehr ertragreich. Es wächst krautig, breit und stark verzweigt und erreicht eine Höhe von einem halben bis einem Meter.
Die Blätter sind dickfleischig, schmecken spinatähnlich aber etwas kräftiger und können den ganzen Sommer über bis zu den ersten Frösten geerntet werden. Während sich junge Blätter besonders für Salate eignen, können ältere Blätter wie Spinat gekocht und zubereitet werden.
3. Baumspinat oder Riesengänsefuß
Der Baumspinat, auch Riesengänsefuß (Chenopodium giganteum) genannt, stammt aus dem asiatischen Raum und ist eine gute Alternative zum klassischen Spinat. Trotz seines Namens ist der Baumspinat kein Baum im eigentlichen Sinne. Zwar erreicht er eine Höhe von zwei bis maximal drei Metern und erinnert auch in seiner Wuchsform an einen Baum, aber er wächst krautig und einjährig. Die jungen Blätter und Triebspitzen sind magentafarben bepudert und damit optisch sehr ansprechend. Die jungen Blätter und Triebe machen sich gut in Suppen, Aufläufen und als Gemüsebeilage. Auch roh sind sie essbar, sollten aber dann aufgrund ihres Gehalts an Oxalsäure und Saponinen eher sparsam verwendet werden. Bekannteste Sorte: Magenta Spreen.
4. Wilder Buchweizen
Wilder Buchweizen (Fagopyrum cymosum) wird ebenfalls als Baumspinat bezeichnet. Die aus Ostasien stammende Pflanze wächst buschig und kann eine Höhe von zwei Metern erreichen. Sie ist mehrjährig, zieht über den Winter ein und treibt im Frühjahr wieder neu aus. Ihre herzförmigen, großen Blätter mit roten Adern und rotem Rand können roh in Salaten, gegart oder gebraten werden und schmecken etwas würziger als herkömmlicher Spinat.
5. Brennnesseln
Für viele Gärtner gehören Brennnesseln (Urtica dioica) zu den unbeliebtesten Unkräutern im Garten. Dabei hat das Kraut, das sich besonders gerne in Menschennähe ansiedelt, viele Vorzüge. Einer davon ist seine Essbarkeit. Während im Frühjahr die noch jungen und zarten Pflanzen fast ganz abgeschnitten werden können, sind im Sommer die Triebspitzen, etwa die oberen 15 Zentimeter, zu bevorzugen.
Zu Pesto verarbeitet, in Suppen gekocht oder als Smoothie vermixt oder einfach wie Spinat zubereitet, sind Brennnesseln ein tolles Gemüse. Geschmacklich kommen sie dem herkömmlichen Spinat nahe und sind dabei recht mild.
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6. Gartenmelde
Genau wie die Brennnessel wird die Gartenmelde (Atriplex hortensis) oft als Unkraut angesehen. Bis in die Renaissance hinein war das anders. Bis dahin war sie ein beliebtes Gemüse, wurde aber schließlich vom Spinat verdrängt. Mittlerweile kommt der eine oder andere Gärtner wieder auf den Geschmack.
Gartenmelde ist eine einjährige Pflanze, die deutlich über einen Meter hoch werden kann. Die jungen Triebe und Blätter können roh in Mischsalaten gegessen werden, ältere Blätter eignen sich gut als Zutat für Quiches oder Suppen oder als einfaches Spinatgemüse. Geerntet werden sollte nur bis zur Blütenbildung, denn dann werden die Blätter bitter.
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7. Erdbeerspinat
Der Echte Erdbeerspinat (Blitum virgatum oder Chenopodium foliosum) trägt seinen Namen aufgrund seiner kleinen Früchte. Diese wachsen entlang der Triebe und sind vom Aussehen her mit Erdbeeren oder Himbeeren vergleichbar. Erdbeerspinat ist einjährig und wird 30 bis 60 Zentimeter groß.
Während die Früchte eher als Deko zu gebrauchen sind, weil sie optisch mehr versprechen als sie geschmacklich halten können, sind die jungen Blätter eine Ernte wert. Diese sind zwar kleiner als die vom bekannten Spinat, können aber ebenso zubereitet werden. Neben dem Echten Erdbeerspinat gibt es noch den recht ähnlichen Ährigen Erdbeerspinat (Chenopodium capitatum), der ebenfalls essbar ist.