31. Oktober 2024, 17:21 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Es gibt zahlreiche Apfelsorten. Sie unterscheiden sich vor allem im Geschmack, häufig auch im Aussehen. Aber eins haben alle gemeinsam: Sie tragen besondere Namen. Woher sie kommen, lesen Sie hier.
Granny Smith, Boskoop oder Jonagold – das sind nur drei der beliebten Apfelsorten in Deutschland. Es gibt noch zahlreiche andere, die jährlich hierzulande verspeist werden. Weltweit soll es mehr als 30.000 Apfelsorten geben, allein 2.000 in Deutschland. Laut des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft liegt der Pro-Kopf-Verbrauch im Jahr bei mehr als 20 Kilogramm. Doch obwohl Äpfel so gern gegessen werden, wissen viele gar nicht, warum die verschiedenen Sorten bestimmte Namen tragen.
Granny Smith
Der grüne Apfel Granny Smith kommt ursprünglich aus Australien. Er trägt seinen Namen aufgrund seiner Entdeckerin, eine ältere australische Frau namens Maria Ann Smith, die bereits 1868 den giftgrünen Apfel auffand. Der Granny Smith hat einen sauren Geschmack und gilt als robuste Sorte, die wenig direktes Sonnenlicht, aber dafür viel Wärme benötigt.
Braeburn
Besonders beliebt unter den Apfelsorten ist auch der Braeburn. Dieser wurde in Neuseeland 1952 entdeckt. Benannt ist die Sorte nach den Braeburn Orchards, der Ort, an dem die Äpfel erstmals kommerziell in den 1990er-Jahren angebaut wurden. Der Braeburn braucht etwas länger, um reif zu werden und wird hierzulande erst Ende Oktober geerntet. Er ist sehr knackig und hat einen süß-säuerlichen Geschmack.
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Jonagold
Die Apfelsorte Jonagold wurde nicht etwa zufällig entdeckt, sondern in den 1940er-Jahren in einer Versuchsstation in den USA gezüchtet. Jonagold ist ein Mix aus den Sorten Jonathan und Golden Delicious und hat so auch seinen Namen bekommen. Die Sorte wird häufig auch für Saft verwendet, da sie einen hohen Flüssigkeitsgehalt hat.
Boskoop
Boskoop oder auch Boskop ist nach einem niederländischen Dorf benannt worden. Dort wurde diese Apfelsorte allerdings nicht gezüchtet, sondern entdeckt. Auffällig beim Boskoop ist die eher raue Schale und die teils unregelmäßige Form. Aufgrund seines hohen Säuregehalts und des dichten Fruchtfleischs eignet er sich gut als Backapfel.
Gala
Der Gala kommt ursprünglich aus Neuseeland und wurde dort bereits 1934 gezüchtet. In den Handel gelangte die Apfelsorte erst viele Jahre später, in den 1960er-Jahren. Wie sie zu ihrem Namen gelangt, ist allerdings nicht ganz bekannt – nur, dass der Gala eine Kreuzung aus den Sorten Golden Delicious und Kidds Orange ist. Charakteristisch für den Gala-Apfel ist seine leuchtend rote Schale.
Golden Delicious
Die Apfelsorte Golden Delicious war vor allem in der DDR auch unter den Namen Gelber Köstlicher bekannt. Das Magazin „Geo“ erklärt, dass die Sorte dort allerdings auch Grüner Grässlicher genannt wurde, da die Früchte dort häufig aus klimatischen Gründen nicht ausreiften. Die Sorte wurde zufällig 1890 in den USA entdeckt. Golden Delicious ist die Muttersorte vieler Neuzüchtungen wie Gala, Elstar oder auch Jonagold.
Cox Orange
Cox Orange wurde nach seinem Züchter Richard Cox benannt. Dieser hatte die Apfelsorte um 1830 auf seiner eigenen Apfelplantage in England aus einem Samen gezogen. Die Früchte sind in der Regel klein bis mittelgroß, haben eine raue Schale und einen säuerlichen Geschmack, der ab und an auch mit dem von Birnen verglichen wird.
Pink Lady
Der Apfel Pink Lady heißt eigentlich Cripps Pink und ist vor allem für seine leicht pinke Farbe und seinen sehr süßen Geschmack bekannt. Der australische Wissenschaftler John Cripps kreuzte die Sorten Golden Delicious und Lady Williams und so entstand Cripps Pink. Seit den 1990er-Jahren wird die Sorte unter der Marke Pink Lady vermarktet.
Elstar
Der Name der Apfelsorte Elstar soll von „Elst“ abgeleitet sein. Es handelt sich dabei um eine Versuchsstation am Institut für gärtnerische Pflanzenzüchtung in den Niederlanden. Dort wurde die Sorte in einem Zuchtprogramm gezüchtet. Elstar ist eine Kreuzung aus den Sorten Ingrid Marie und Golden Delicious und hat eine gelblich-rote Schale. Auffällig ist besonders das weißliche Fruchtfleisch, das nach dem Aufschneiden nicht so schnell braun wird.
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Warum manche Äpfel eine Wachsschicht haben
Vielleicht ist es dem einen oder anderen auch schon mal aufgefallen: Einige Äpfel fühlen sich irgendwie fettig oder klebrig an. In manchen Fällen, etwa bei den Sorten Granny Smith oder Jonagold, ist das laut des Bundeszentrums für Ernährung ganz natürlich. Die Sorten bilden die dicke Wachsschicht, welche die Äpfel vor dem Austrocknen schützt und die Haltbarkeit erhöht.
Aber so eine Wachsschicht darf auch händisch nach der Ernte hinzugefügt werden. Nach EU-Recht sind dafür Bienenwachs oder auch Schellack erlaubt. Allerdings müssen die Äpfel dann mit dem Hinweis „gewachst“ gekennzeichnet werden.