7. Mai 2024, 6:15 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Wer im Winter nicht auf frisches Grün verzichten möchte, kann Barbarakraut säen. Die zweijährige Pflanze liefert pfeffrig-scharfe Blätter, die Salate aufpeppen, aber auch auf Butterbrot oder im Kräuterquark schmecken. Wie man die robuste und pflegeleichte Pflanze sät und pflegt erfahren Sie hier auf myHOMEBOOK.
Das Barbarakraut (Barbarea vulgaris) macht den Winter grün. Denn während die meisten Gemüsearten in der kalten Jahreszeit Pause haben, steht das Barbarakraut, das auch als Echtes oder Gewöhnliches Barbarakraut bekannt ist, trotz eisiger Kälte ungerührt im Beet. Nicht umsonst wird es auch Winterkresse genannt. Zu seinem Namen kam das Barbarakraut möglicherweise, weil es mindestens bis zum Barbaratag am 4. Dezember noch wächst. In freier Natur findet sich das bei uns heimische Kraut an Wegrändern, Äckern, Uferböschungen und in Kiesgruben.
Übersicht
Barbarakraut säen
Barbarakraut wird direkt ins Freiland gesät. Der beste Zeitpunkt für die Aussaat ist August bis September. Geerntet wird dann vom Winter bis ins Frühjahr hinein. Außerdem ist es möglich, das Kraut im März oder April zu säen. Dann können die Blätter im Sommer geerntet werden. Da das Barbarakraut zu den Lichtkeimern zählt, dürften die Samen nur mit sehr wenig Erde bedeckt werden. Der Abstand zwischen den Pflanzen innerhalb einer Reihe sollte 10 bis 15 Zentimeter betragen, der Abstand zwischen den Reihen 25 Zentimeter.
Aussehen und Wuchs
Die Winterkresse wächst in der Regel als zweijährige, seltener auch als ausdauernde krautige Pflanze. Im ersten Jahr bildet sie eine Blattrosette und wird nicht höher als 30 Zentimeter. Im zweiten Jahr, wenn sie in Blüte geht, bildet sie einen Blütenstiel, der bis zu 80 Zentimeter hoch werden kann. Die gelben Blütenstände zeigen sich von April oder Mai bis in den Juli hinein. Aus den Blüten entwickeln sich Schoten, in denen die Samen enthalten sind.
Standort und Boden
Das Barbarakraut gedeiht an einem halbschattigen Standort am besten. Der Boden sollte frisch bis feucht und nährstoffreich sein. Steht die Pflanze zu sonnig und zu trocken, wirkt sich das ungünstig auf den Geschmack der Blätter aus. Sie werden dann unangenehm scharf und bitter.
Als Beetnachbarn bieten sich Spinat, Mangold und Feldsalat an. Vermeiden sollte man die Nachbarschaft zu anderen Kohlgewächsen. Wie auch bei anderen Kreuzblütlern sollte eine Anbaupause von sechs Jahren eingehalten werden. Der Anbau klappt auch im Kübel, wenn der ein Fassungsvermögen von mindestens fünf Litern hat.
Sorten
Neben der Barbarakresse mit den üblichen grünen Blättern gibt es auch die sogenannte weißbunte Barbarakresse (Barbarea vulgaris ‘Variegata‘). Ihre Blätter sind cremeweiß-grün panaschiert. Die Pflanze könnte auch gut als Blattschmuckstaude genutzt werden.
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Barbarakraut pflegen
Das winterharte Kraut ist sehr unkompliziert und eignet sich auch gut für Gartenanfänger. Im Wesentlichen reicht es aus, gelegentlich zu gießen und aufdringliches Unkraut zu jäten.
Bewässerung
Das Barbarakraut bevorzugt einen frischen bis feuchten Boden. Daher sollte besonders in Trockenphasen regelmäßig durchdringend gegossen werden. Die Wasserversorgung hat auch Einfluss auf den Geschmack der Blätter. Diese werden nämlich umso schärfer, je trockener der Boden ist.
Düngung
Das Barbarakraut braucht im ersten Jahr nicht gedüngt zu werden. Als Mittelzehrer bekommt es ihm aber gut, wenn es im Frühjahr eine Portion Flüssigdünger bekommt.
Schnitt
Das Schneiden der Pflanze ist nur zur Ernte erforderlich. Darüber hinaus muss sie nicht geschnitten werden.
Vermehrung
Die einfachste Art, das Barbarakraut zu vermehren besteht darin, es zur Blüte kommen zu lassen. Die Pflanze sät sich dann großzügig selbst wieder aus. Wer den Standort der neuen Jungpflanzen nicht dem Zufall überlassen möchte, kann die Schoten, die sich nach der Blüte bilden, trocknen lassen, die Samen einsammeln und diese dann gezielt wieder aussäen.
Überwinterung
Die Winterkresse ist vollkommen winterhart und braucht keinerlei Winterschutz.
Giftigkeit
Die Barbarakresse ist nicht giftig.
Alternativen
Eine enge Verwandte des Echten Barbarakrauts ist das Frühlings-Barbarakraut (Barbarea verna bzw. Barbarea praecox). Die beiden Pflanzen unterscheiden sich kaum, allerdings blüht das Frühlings-Barbarakraut meist schon etwas früher als das Echte Barbarakraut.
Eine andere ähnliche Pflanze ist die Brunnenkresse (Nasturtium officinale). Sie liegt geschmacklich dicht am Barbarakraut dran, hat aber andere Standortansprüche: Sie braucht einen nassen Boden und gedeiht etwa dicht an oder in einem Gartenteich.
Bienenfreundlichkeit
Das Barbarakraut ist eine gute Insektenweide. Es bietet Bienen, Schwebfliegen, Schmetterlingen und Schmetterlingsraupen reichlich Nahrung.
Krankheiten und Schädlinge
Mit Krankheiten hat das Barbarakraut kaum zu kämpfen. Aber es gibt einen Schädling, der besonders im Frühjahr und bei Trockenheit die Blätter der jungen Pflanzen durchlöchern können: die Erdflöhe. Wird die Erde aber gut feucht gehalten und mit einer Mulchschicht bedeckt, kann das die Erdflöhe zum Abzug bewegen.
Ernte und Lagerung
Die Blätter der Barbarakresse sollte man vor der Blüte ernten, weil sie nur dann einen angenehmen Kressegeschmack haben. Blühende Pflanzen hingegen schmecken herb-bitter. Geerntet werden die Blätter aus der Rosette am besten immer frisch nach Bedarf, denn das Kraut ist nicht lange lagerfähig. Maximal zwei Tage hält es sich eingeschlagen in ein feuchtes Tuch im Kühlschrank.
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Verwendung in der Küche
Die pfeffrig-scharfen Blätter kann man sowohl roh verzehren als auch gekocht. Roh schmecken sie als Beigabe zu Salaten, im Kräuterquark, in Kräuterbutter, im Pesto oder einfach auf Butterbrot. Gekocht passen sie beispielsweise in Suppen oder lassen sich gut mit Spinat kombinieren.
Auch die Blüten und Samen sind zum Verzehr geeignet. Die Blüten schmecken gedünstet, können aber auch in den Salat gegeben werden. Die Samen kann man auch zerstoßen als Gewürz verwenden.
Grüne Insel in der kalten Jahreszeit
Dass das Barbarakraut mit Inhaltsstoffen wie Vitamin C, Bitterstoffen und Senfölglykosiden super gesund ist und ein Tee aus den Blättern Infekten vorbeugen soll, ist natürlich hilfreich. Was ich aber fast noch wichtiger finde ist, dass sie im Winter Farbe und Leben in die größtenteils abgeräumten Beete bringt und mit ihrem Grün Lust macht auf die nächste Gartensaison.