9. Februar 2020, 14:02 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Manchmal kann man an Baumstämmen oder Ästen eine braune, klebrige Flüssigkeit erkennen: Harz. Aber was bedeutet sie und wie entsteht sie eigentlich?
Wenn Menschen sich an der Haut verletzen, tritt Blut aus der Wunde aus. Ähnlich passiert es auch bei Bäumen, wenn ihre Rinde beschädigt wird – bloß, dass dann an der betroffenen Stelle Harz zum Vorschein kommt. Harz ist im Grunde genommen also ein Schutz.
Was ist Harz?
Flüssiges Harz ist eigentlich Harzbalsam – ein Stoffwechselprodukt, das aus einer Mischung aus sogenannten Terpenoiden (sekundäre Pflanzenstoffe) und ätherischen Ölen besteht. Wenn dies trocknet, wird es zu Harz. Das Harz jedes Baumes unterscheidet sich in Beschaffenheit, Farbe und Duft.
Wofür ist Harz an Bäumen gut?
Durch den ganzen Baum ziehen sich Harzkanäle, in denen der zähe, bräunliche Harzbalsam hergestellt wird. Kommt es zu einem Schaden an der Baumrinde, tritt an dieser Stelle der Balsam aus, um die Wunde zu verschließen. Mit der Zeit verfestigt er sich dann und wird zu Harz.
Harz soll aber nicht nur offene Wunden versorgen, sondern auch vor Fressfeinden schützen. So beinhalten beispielsweise auch Tannennadeln den Harzbalsam. Wenn sich Blattläuse an ihnen zu schaffen machen, wehrt sie entweder der Harzgeschmack ab oder sie bleiben an den offenen Nadelstellen am ausgetretenen Harzbalsam kleben.
Hinweis: Harzbalsam zu produzieren, verbraucht viel Energie. Daher produzieren geschwächte oder ältere Bäume weniger Harz als gesunde, junge. Das wiederum machen sich Schädlinge und Fressfeinde zunutze, die den geschwächten und wehrlosen Baum anfallen – wogegen er sich wiederum nicht wehren kann. Ein Teufelskreis.
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Sollte man Harz von Bäumen entfernen?
Nein. Ähnlich wie Schorf beim Menschen braucht der Baum das getrocknete Harz als Wundschutz. Unter der Schicht kann sich die angegriffene oder geschädigte Rinde erholen, ohne von Fressfeinden angegriffen zu werden. Daher gilt: So schön das Harz auch aussehen mag, es sollte am Baum bleiben.
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Wie kann man Harz an Bäumen vermeiden?
Es muss nicht immer ein Fehler des Hobbygärtners sein, der zu Wunden an der Baumrinde führt. Auch Fressfeinde, Schädlinge, Vögel oder andere Gartenbewohner sowie natürliche Umstände können dazu führen, dass ein Baum harzt. Worauf Hobbygärtner achten können und auch sollten ist allerdings, ihre Bäume richtig zu beschneiden. Das bedeutet: Beim Schnitt sollte nur das Gewebe verletzt werden, das zu dem Ast gehört, den man abschneidet.