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Beliebter Obstbaum

Birnbaum im Garten richtig pflanzen und pflegen

Birnen am Birnbaum
Die Erntezeit für Birnen liegt zwischen August und Ende Oktober. An der goldgelben Farbe erkennt man, dass die Früchte reif sind Foto: Getty Images
Katharina Petzholdt
Garten-Autorin

4. September 2023, 17:13 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten

Wohl dem, der einen Birnbaum im Garten hat! Das Obstgehölz begeistert nämlich nicht nur mit seinen süß-saftigen Früchten, sondern ist darüber hinaus eine wunderschöne und insektenfreundliche Zierde. Tipps rund um Pflanzung, Pflege und Ernte.

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Unsere Kulturbirne (Pyrus communis) hat viele Vorfahren. Sie ist eine Kreuzung mehrerer Wildarten, zu denen auch die hier heimische Holzbirne gehört. Wie auch Äpfel, Quitten oder Mispeln zählen Birnen zum Kernobst und werden der Familie der Rosengewächse zugerechnet. Mit mehreren hundert Sorten ist die Vielfalt und damit die geschmackliche Varianz beachtlich.

Birnbaum pflanzen

Die beste Jahreszeit, um einen Birnbaum zu pflanzen, ist der frühe Herbst. Aber auch spätere Pflanzungen sind möglich, solange der Boden nicht gefroren ist. Zunächst muss ein Pflanzloch ausgehoben werden. Es sollte etwa doppelt so breit und tief sein wie der Wurzelballen. Danach wird der Boden des Lochs mit einer Grabegabel aufgelockert. Schließlich wird der gut gewässerte Ballen zusammen mit dem mit etwas Kompost angereicherten Aushub ins Pflanzloch gebracht.

Unbedingt zu beachten ist dabei, dass die Veredelungsstelle – die knollige Verdickung am unteren Teil des Stamms – etwa fünf bis zehn Zentimeter über der Erdoberfläche bleibt. Gut angießen, mulchen, fertig!

Aussehen und Wuchs

Birnbäume bestehen in der Regel aus einer Unterlage und einer Birnensorte. Die Unterlage bestimmt den Wuchs des Birnbaums. Manche Sorten werden auf Birnensämlingen veredelt, viele auf anderen Unterlagen. Besonders die Veredelungsunterlage „Quitte A“ kommt oft zum Einsatz.

Birnbäume werden als Hochstämme, Halbstämme oder Buschbäume, Zwerg- und Säulenbirnen angeboten. Sie bilden im Vergleich zum Apfelbaum eher schmale und aufrechte Kronen. Im April und Mai zeigen sich weiße, oft mit rosafarbenem Einschlag versehene Blüten. Aus ihnen entwickeln sich die Früchte, die zwischen August und Oktober erntereif sind.

Auch interessant: Diese Obstbäume und -sträucher tragen am schnellsten Früchte

Standort und Bodenansprüche

Birnbäume brauchen viel Sonne und lieben einen geschützten und warmen Standort. Ideal ist die Pflanzung an Mauern oder Hauswänden, da die Steine Wärme speichern und sie nachts wieder abgeben. Bekommen Birnbäume zu wenig Sonne, wirkt sich das negativ auf den Fruchtertrag aus. Die Früchte bleiben kleiner und reifen zudem später aus.

Der Boden sollte tiefgründig, humos und gut durchlässig sein. Bei auf Quittenunterlagen veredelten Birnen ist es außerdem wichtig, darauf zu achten, dass der Boden nicht zu kalkhaltig ist.

Wichtig: Die meisten Birnensorten sind selbstunfruchtbar. Sie können nur bestäubt werden, wenn eine zweite passende Sorte in der Nähe steht.

Für kleine Gärten eignen sich sogenannte Mehrsortenbäume. An ihnen wachsen mindestens zwei verschiedene Sorten, sodass die Befruchtung gewährleistet ist. Zwerg- oder Säulenbirnen lassen sich auch problemlos in Kübeln anbauen. Eine Drainageschicht am Boden des Kübels verhindert mögliche Staunässe.

Beliebte Sorten

„Williams Christ“ ist die wohl bekannteste Birnensorte. Die Früchte werden im August geerntet und eignen sich bestens für den Frischverzehr. Auch die als anspruchslos geltende „Gute Luise“ erfreut sich großer Beliebtheit. Ihre süßsauren Früchte werden ab Mitte September geerntet. „Clapps Liebling“ ist eine alte Sorte mit leicht körnigem Fruchtfleisch. Sie gilt als sehr robust und wird im August geerntet.

Birnbaum pflegen

Bedarfsgerechtes Wässern und regelmäßiges Schneiden sind die wichtigsten Pflegemaßnahmen. Ansonsten gibt es nicht viel zu beachten.

Bewässerung

Birnbäume mögen einen feuchten, aber keinesfalls staunassen Boden. Auf Birnensämlingen veredelte Birnen wurzeln tief und sind daher weniger auf eine regelmäßige Bewässerung angewiesen als Sorten, die auf den flachwurzelnden Quittenunterlagen veredelt wurden. Eine Schicht Rasenschnitt, Kompost oder Rindenmulch auf der Baumscheibe hält die Feuchtigkeit im Boden und erspart Gießkanne oder Gartenschlauch den einen oder anderen Einsatz.

Düngung

Im Frühjahr unterstützt eine mit Hornmehl angereicherte Ladung reifer Kompost den Birnbaum bei einem guten Start in die Saison. Da sich viele Feinwurzeln etwas weiter vom Stamm entfernt befinden, sollte die Düngung weiträumiger als nur rund um den Stamm erfolgen.

Schnitt

Wie andere Obstbäume auch, brauchen Birnbäume einen regelmäßigen Schnitt, um gesund und ertragreich zu bleiben. Wie der Birnbaum geschnitten werden muss, ist abhängig von der jeweiligen Erziehungsform. Leichte Erhaltungsschnitte sind bereits nach der Ernte möglich, für den eigentlichen Schnitt bietet sich der Spätwinter an.

Mehr dazu: Experten-Tipps, um Bäume im Garten richtig zu beschneiden

Vermehrung

Birnbäume werden durch Veredelung vermehrt. Dazu wird eine Unterlage, die aus Wurzeln und einem Teil des Stamms besteht, mit einem sogenannten Edelreis, einem Obstzweig einer bestimmten Sorte, verbunden.

Überwinterung

Im Allgemeinen sind Birnbäume gut winterhart. Um Frostrissen vorzubeugen, bietet es sich jedoch an, die Stämme mit einem Weißanstrich zu schützen. Birnbäume, die im Kübel wachsen, sollten so gelagert werden, dass der Wurzelballen nach Möglichkeit nicht durchfriert. Eine Styroporplatte unter dem Kübel und eine Umwicklung mit Vlies helfen der Birne durch die kalte Zeit.

Giftigkeit

Birnbäume sind nicht giftig.

Alternativen

Wer mal etwas anderes ausprobieren möchte, kann es mit der aus China stammenden Nashi-Birne versuchen. Sie gehört ebenfalls zur Gattung der Birnen, erinnert in ihrer Fruchtform aber eher an einen Apfel.

Bienenfreundlichkeit

Birnbäume bieten Bienen und vielen anderen Insekten reichlich Pollen und Nektar.

Krankheiten und Schädlinge

Birnbäume können von verschiedenen Krankheiten befallen werden. Besonders häufig kommt der Birnengitterrost vor, besonders gefährlich ist der Feuerbrand. Um dem Birnengitterrost vorzubeugen, aber auch im Falle eines Befalls bietet sich eine Spritzung mit einem Ackerschachtel-Präparat an.

Beim Feuerbrand handelt es sich um eine meldepflichtige Bakterieninfektion, die zu braunschwarz gefärbten Triebspitzen führt. Befallene Pflanzenteile oder auch ganze Pflanzen müssen schnellstmöglich entfernt und verbrannt werden.

Wühlmäuse lieben die Wurzeln von Birnbäumen. Wer keine Risiken eingehen möchte, pflanzt seine Birnbäume in vor Wühlmäusen sichere Drahtkörbe.

Ernte

Erntereif sind die Früchte je nach Sorte zwischen August und Oktober. Auch wenn das alte Volkslied „Spannenlanger Hansel“ vom Schütteln der Bäume spricht, ist von dieser Herangehensweise abzuraten, da entstehende Druckstellen zu einer verminderten Lagerfähigkeit führen können. Die Lagerung erfolgt am besten in luftigen Kisten an kühlen Orten.

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Verwendung in der Küche

Viele Birnensorten eignen sich hervorragend für den Frischverzehr. Aber auch die Verarbeitung zu Birnenmus, Birnenmarmelade oder Birnenkompott bietet sich an. Man kann aus Birnen Saft oder Dicksaft herstellen, oder sie für Crumble oder Birnenkuchen nutzen. Außerdem schmecken die süß-saftigen Früchte im Chutney und im norddeutschen Klassiker „Birnen, Bohnen und Speck“, der natürlich auch vegan, beispielsweise mit Räuchertofu, zubereitet werden kann.

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