10. Juli 2023, 11:09 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Blauregen ist vor allem für seine attraktiven, bläulich-violetten Blüten bekannt. Doch manch ein Gärtner verzweifelt, weil die hängenden Blütenstände sich gar nicht erst entwickeln. myHOMEBOOK gibt einen Überblick über mögliche Ursachen und Lösungen.
Der Blauregen (Wisteria) ist im Garten oder auf dem Balkon besonders aufgrund seiner spektakulären Blüten und seines kletternden Wuchses beliebt. Mit seinen duftenden, hängenden Blütenständen in verschiedenen Blau- und Violetttönen schafft der Blauregen eine romantische Atmosphäre an Eingangstüren oder über Sitzgelegenheiten. Denn die Kletterpflanze kann an Pergolen, Zäunen oder Hauswänden wachsen und bietet somit eine blühende Pflanzendecke- oder wand. Auch wenn die Blüten (und alle anderen Teile) des Blauregens hochgiftig sind, bilden sie den Höhepunkt im Blauregenjahr. Aber was, wenn der Blauregen nicht blüht?
Blauregen blüht nicht – Ursachen und Lösungen
Blauregen wächst schnell und findet auch in vielen öffentlichen Parkanlagen Verwendung, da er zusätzlich auch noch pflegeleicht ist. Dennoch lassen die hübschen Blüten manchmal auf sich warten. Gründe hierfür können folgende sein:
Alter der Pflanze
Trotz schnellen Wachstums benötigt Blauregen normalerweise einige Jahre, um heranzureifen und Blüten zu produzieren. Jungpflanzen blühen oft erst nach mehreren Jahren. Hier ist Geduld gefragt, die im besten Fall mit prächtigen Blüten belohnt wird.
Mangel an Sonnenlicht
Blauregen braucht viel Sonnenlicht, um üppig zu blühen. Wenn die Pflanze im Schatten steht oder nicht genügend direktes Sonnenlicht erhält, kann dies ihre Blühfähigkeit beeinträchtigen. Mindestens sechs Stunden Sonnenlicht am Tag sorgen für eine stärkere Blütenbildung.
Falsche Pflege
Wisteria ist auf die richtige Pflege angewiesen, um prächtig zu blühen. Überdüngung kann zum Beispiel zu viel vegetatives Wachstum anstelle von Blütenwachstum fördern.
Schnitt
Blauregen muss zweimal im Jahr stark beschnitten werden, um die Blühfreudigkeit zu erhöhen. Darüber hinaus wird so die Pflanze in ihrer Ausbreitung eingedämmt, denn sie wächst schnell und kann auch andere Pflanzen überwuchern. Die Seitentriebe sollten nach der ersten Blüte im Frühsommer stark eingekürzt werden. Im darauffolgenden Frühjahr haben sich hier neue Triebe gebildet, die dann ebenfalls nochmals gekürzt werden. Auch ein starker Rückschnitt der gesamten Pflanze ist möglich. Dieser sollte am besten Ende Februar erfolgen, bevor die ersten Blätter und Triebe neu austreiben. Allerdings kann ein so starker Rückschnitt dazu führen, dass der Blauregen im selben Jahr nur wenig blüht.
Klimatische Bedingungen
In einigen Fällen können das Klima oder die Witterungsbedingungen die Blütenbildung beeinflussen. Extrem kalte Winter oder späte Fröste können die Blütenknospen beschädigen oder absterben lassen, bevor sie sich öffnen können.
Generell gilt: Bildet der Blauregen in einem Jahr einmal keine oder kaum Blüten aus, heißt das nicht, dass dies auch in den Folgejahren so sein muss. Schon ein regelmäßiger Schnitt, etwas Geduld und die richtige Pflege reichen meist, um im folgenden Jahr mit reichlich Blütenständen am Blauregen belohnt zu werden.
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Die richtige Pflege für Blauregen, damit er üppig blüht
Wisteria gehört zu den schnell wachsenden und pflegeleichten Blühpflanzen. Jedoch kann die Blühfreudigkeit durch den richtigen Umgang mit der Pflanze stark erhöht werden.
- Standort: Ein sonniger Standort mit mindestens sechs Stunden Sonne am Tag ist ideal.
- Boden: Der Boden sollte gut durchlässig sein und gute Drainage bieten. Blauregen bevorzugt einen leicht sauren bis neutralen pH-Wert.
- Bewässerung: Das Substrat sollte gleichmäßig feuchtgehalten werden, besonders während der Austriebs- und Blütezeit. Staunässe muss aber unbedingt vermieden werden, weshalb ein durchlässiger Boden auch besonders wichtig ist.
- Düngung: Blauregen wird im Frühjahr und Sommer regelmäßig gedüngt oder mit Kompost versorgt. Allerdings sollte gerade Dünger aus dem Gartencenter nur entsprechend Dosierungsanleitung gegeben werden. Genau wie zu viel Wasser verträgt der Blauregen auch eine Überdüngung schlecht und kann dann wuchern, statt prächtige Blüten auszubilden.
- Kletterhilfe: Um gleichmäßig emporklettern zu können, braucht der Blauregen Rank- und Kletterhilfen. Das kann eine Pergola, ein hoher Zaun oder auch ein Rankgitter an einer Hauswand sein. Beim Schnitt sollten regelmäßig dickere Zweige mit der Rankhilfe verbunden werden. Andernfalls können die dicken Triebe kleinere umwickeln und so teilweise ersticken.
- Begrenzung: Blauregen kann unter optimalen Bedingungen sehr stark wuchern und sollte deshalb alle paar Jahre stark zurückgeschnitten werden. Eine Wurzelsperre verhindert, dass sich das Gewächs unkontrolliert ausbreitet. Auch ein Absammeln der Samen kann helfen, die invasive Ausbreitung einzudämmen – zumal die Samen des Blauregens den giftigsten Teil der Pflanze ausmachen und deshalb besonders vor Kindern und Haustieren ferngehalten werden sollten.
- Kultivierung im Kübel: Blauregen kann auch in einem großen Kübel auf dem Balkon gedeihen und hier einen attraktiven Sichtschutz schaffen. Allerdings wird er irgendwann Platzprobleme in dem im Vergleich zur Pflanzengröße kleinen Topf bekommen und sollte ins Freie gepflanzt werden.