21. November 2024, 15:46 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Mit seinen blutrot geäderten Blättern ist der Blutampfer sowohl im Garten als auch auf dem Teller ein optisches Highlight. Wie Sie die schmucke Staude optimal pflanzen und pflegen, erfahren Sie hier.
Die blutrote Färbung seiner Blattadern und Stängel hat dem Blutampfer (Rumex sanguineus) zu seinem Namen verholfen. Die hier heimische Wildpflanze, die auch als Hain-Ampfer bezeichnet wird, gehört zur Pflanzenfamilie der Knöterichgewächse und ist mit Rhabarber, Buchweizen und anderen Ampferarten wie dem Sauerampfer verwandt. In der Natur ist er auf Lichtungen, an Weges- und Waldrändern sowie in feuchten Au- und Bruchwäldern zu finden. Blutampfer kann als Zierpflanze gesetzt werden, kann aber ebenso als essbares Wildkraut genutzt werden.
Blutampfer
Boden
nährstoffreich, humos, leicht sauer, feucht
Pflanzzeit
Januar bis März
Standort
halbschattig bis schattig
Gießen
regelmäßig
Blütezeit
Juni bis August
Giftig
leicht giftig
Düngen
in der Regel nicht nötig
ja
Übersicht
Aussehen und Wuchs
Blutampfer ist eine mehrjährige, krautige Pflanze, die bei milden Temperaturen wintergrün sein kann. Im ersten Jahr bildet er eine Blattrosette mit dunkelgrünen, purpurrot geäderten Blättern, die an rötlichen Stielen sitzen. Im zweiten Jahr entstehen schlanke Blütentriebe, die bis zu 50 Zentimeter hoch werden können und von Juni bis August kleine, rötliche Blüten in etagenartigen Knäueln tragen.
Blutampfer säen und pflanzen
Von Januar bis März kann Blutampfer im Haus vorgezogen werden, ab April kann direkt ins Beet gesät werden. Da Blutampfer zu den Lichtkeimern gehört, sollte das Saatgut nur auf dem Boden angedrückt oder minimal mit Erde bedeckt werden. Bei Temperaturen zwischen 10 und 18 Grad und immer ausreichend feucht gehaltenem Boden dauert es bis zum Auflaufen der Jungpflanzen meist zwei bis drei Wochen. Der Abstand zwischen den Pflanzen sollte etwa 20 Zentimeter betragen. Gekaufte Jungpflanzen werden ab April ins Beet gesetzt.
Standort und Boden
Blutampfer wächst am liebsten an schattigen oder halbschattigen Standorten. Ist der Boden feucht genug, kommt er aber auch mit mehr Sonne zurecht. Der Boden sollte nährstoffreich, humos, leicht sauer und feucht sein.
Im Garten kann die Pflanze gut unter Gehölzen wachsen oder am Ufer eines Gartenteichs. Auch Balkon- und Terrassengärtner können Blutampfer pflanzen, denn das Kraut gedeiht auch im Kübel.
Sorten
Der Blutampfer kommt nur als Wildart vor. Spezielle Sorten gibt es nicht.
Blutampfer pflegen
Steht die Staude an einem passenden Standort, ist der Pflegeaufwand gering. Was Sie tun können, um der Pflanze die besten Bedingungen zu schaffen, erfahren Sie im Folgenden.
Bewässerung
Blutampfer benötigt einen feuchten Boden. Trockenheit verträgt er nicht und sollte daher bei Bedarf gegossen werden. Als Gießwasser eignet sich Regenwasser am besten. Zu nass sollte der Boden aber auch nicht sein, denn die Pflanze wächst zwar gerne am Wasser, aber nicht im Wasser.
Düngung
Blutampfer braucht in der Regel keinen Dünger. Wächst er jedoch nicht zufriedenstellend, kann eine kleine im Frühjahr oder im Sommer verabreichte Portion Kompost oder ein organischer Gemüsedünger der Pflanze auf die Sprünge helfen.
Schnitt
Blutampfer neigt zur großzügigen Selbstaussaat. Wenn Sie diese verhindern möchten, sollten Sie die Blüten rechtzeitig entfernen. Abgestorbene Blätter und Stängel können jederzeit entfernt werden.
Vermehrung
Vermehren lässt sich der Blutampfer durch Aussaat und Teilung. Der einfachste Weg ist die Vermehrung durch Selbstaussaat. Dazu lässt man die Samen an der Pflanze ausreifen und wartet einfach ab, bis sich die neuen Blutampfer-Pflänzchen zeigen. Natürlich können die Samen aber auch eingesammelt und an anderer Stelle ausgesät werden. Wie bei der Aussaat vorzugehen ist, erfahren Sie weiter oben im Absatz „Blutampfer säen und pflanzen“. Eine weitere Möglichkeit, Blutampfer zu vermehren, ist die Teilung des Wurzelballens vorzugsweise im März oder April.
Umtopfen
Wächst der Blutampfer im Topf, sollte er spätestens dann umgetopft werden, wenn die Erde vollständig durchwurzelt ist.
Überwinterung
Blutampfer ist winterhart und braucht im Freiland keinen besonderen Winterschutz. Wächst er im Kübel, sollte dieser im Winter vorsichtshalber mit Jute ummantelt und an einen geschützten Ort gestellt werden.
Giftigkeit
Blutampfer enthält – genau wie alle anderen Ampferarten auch – gesundheitsschädliche Oxalsäure und wird daher, wenn er in größeren Mengen verzehrt wird, als leicht giftig eingestuft. Kleinere Mengen jedoch stellen bei gesunden Menschen kein Problem dar. Menschen mit Nierenschäden, Schwangere, Stillende und Kinder sollten auf den Genuss des Krauts vorsichtshalber verzichten. Junge Blätter enthalten weniger Oxalsäure als ältere Blätter.
Alternativen
Eine gute Alternative zum Blutampfer ist der Rote Sauerampfer, eine robuste Art mit säuerlichem Geschmack und tiefrot gefärbten Blättern. Auch der Garten-Ampfer, auch als Gemüse-Ampfer bekannt, ist eine gute Option, wenn man eine Alternative zum Blutampfer sucht. Der Garten-Ampfer ist geschmacklich dem echten Spinat sehr ähnlich.
Die Wilde-Rauke-Sorte ‚Dragons Tongue‘ ist optisch ähnlich schön wie der Blutampfer. Sie hat ebenfalls rote Blattadern, die sich ausgesprochen dekorativ vom Grün der Blätter abheben.
Bienenfreundlichkeit
Der Blutampfer ist eine ökologisch wertvolle Pflanze, denn sie dient zahlreichen Schmetterlingen als Raupenfutterpflanze.
Krankheiten und Schädlinge
Zu den häufigsten Krankheiten des Blutampfers gehören Rostpilze, die orangefarbene bis braune Pusteln auf den Blättern verursachen. Befallene Pflanzenteile sollten entfernt werden. Auch die Blattfleckenkrankheit, die sich an dunklen, wässrigen Flecken auf den Blättern zeigt, kann den Blutampfer befallen. Das Entsorgen befallener Pflanzenteile ist auch hier angezeigt.
Zu den wichtigsten Schädlingen gehören Schnecken und Blattläuse. Während Schnecken es vorwiegend auf Blutampfer-Jungpflanzen abgesehen haben, sind die Blattläuse meist an den Blütenständen zu finden. Um den Blutampfer vor Schnecken zu schützen, kann man Schneckenkragen einsetzen oder die Schnecken regelmäßig absammeln. Die Blattläuse richten meist keinen großen Schaden an der Pflanze an. Dennoch empfiehlt es sich, einen arten- und strukturreichen Garten anzulegen, in dem sich Vögel und andere Fressfeinde von Blattläusen wohlfühlen.
Ernte
Im Frühjahr und im Frühsommer sind die Blätter am zartesten. Im Kühlschrank halten sie sich in einer geschlossenen Dose zwei bis drei Tage. Wenn die Pflanze Blüten bildet, sollten die Blätter nicht mehr verzehrt werden.
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Verwendung in der Küche
Die rotgeäderten Blätter sind das optische I-Tüpfelchen auf jeden gemischten Salat. Auch kleingeschnitten in Kräuterquark oder in Kräuterbutter, auf Butterbrot oder im Pesto macht sich der Blutampfer gut.
Unten in der Kräuterspirale
„In meinem alten Garten habe ich Blutampfer an den Fuß meiner Kräuterspirale gepflanzt. Es gab zwar keinen Teich, aber die Erde war an dieser Stelle trotzdem feucht genug für diese ausgesprochen hübsche Blattschmuckpflanze.“