23. August 2021, 14:03 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Sind sie erst einmal da, geben Blutläuse Obst im Garten schnell den Rest. Es gibt aber Tricks, den Schädlingen Einhalt zu gebieten.
Blutlaus – das klingt schon fies und der Schädling macht seinem Namen alle Ehre. Eriosoma lanigerum, wie der Schädling auch heisst, ist gefürchtet unter Hobbygärtnern. Denn Blutläuse machen sich mit Vorliebe über Äpfel und Birnen her. Nebenbei werden auch andere Rosengewächse über die Triebe zu Tode gesaugt. Sind sie erst einmal da, bilden die Tiere schnell Kolonien an den befallenen Pflanzen.
Blutläuse an Äpfel – wie erkennt man den Befall?
Eine rötlich gefärbte Blutlaus ist mit ihren zwei Millimetern nicht die größte Nummer unter den Schädlingen. Aber sie hat es in sich. Die Schädlinge scheiden über ihre Haut einen wolligen Belag ab. Der erscheint weiß und wattig. Darunter tummeln sich dann die roten Läuse in großer Zahl. Befallene Pflanzentriebe wölben auf. Das Symptom wird auch als „Blutlauskrebs“ bezeichnet. Infolge werden Holzrinden rissig und platzen auf. Ein Einfallstor für andere Schädlinge, Pilze und Pflanzenkrankheiten. Und ein wahrer Horror für jeden Hobbygärtner.
Blutläuse befallen oftmals frisch geschnittene Baumtriebe, die nicht gut versiegelt wurden. An den betroffenen Stellen erscheinen dann ringförmige Wundränder. Vor allem an noch jungen Gehölzen können derart starke, knotige Schäden auftreten, dass die Bäume verkrüppeln oder gar absterben.
Blutlaus-Befall bei Äpfeln vorbeugen
Es gibt einige Maßnahmen, um einem Befall vorzubeugen. Zum Beispiel durch die richtige Wahl von Obstgehölzen. So sind vor allem beliebte, traditionelle Apfelgehölze von den Schädlingen betroffen. Weißer Klarapfel, Gloser oder Cox Orange scheinen von den Schädlingen bevorzugt befallen zu werden. Im Garten pflanzt man daher lieber andere Sorten an. Generell hilft, wie bei vielen anderen Obstgehölzen auch, eine frühe Pflege des Stammes. Regelmäßiges Gießen ist wichtig. Hier sollte man aber auf die richtige Gießstelle achten. myHOMEBOOK gibt dazu wichtige Tipps. Aber Achtung: Zu viel des Guten kann ins Gegenteil kippen. Faulige Wurzeln durch zu viel Gießwasser bedeuten schnell Pflanzenkrankheiten.
Blutläuse mit Nützlingen bekämpfen
Blutläuse mögen ein warmes Milieu. Obstbäume in Spalier sollten deshalb eher nicht an einem wettergeschützten Standort wachsen. Einem Schädlingsbefall kann man mit einer Vielzahl an Nützlingen vorbeugen. Marienkäfer lieben Blattläuse aller Art, auch Blutläuse stehen auf dem Speiseplan. Sehr effektiv sind zudem Florfliegen. Und auch Ohrwürmer machen sich über Blutläuse her. Die beste Methode, um Blutläusen Einhalt zu gewähren, sind jedoch Blutlaus-Zehrwespen. Die Tiere legen Eier in die Blutläuse, deren Larven fressen diese dann auf.
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Was tun bei stark befallenen Stellen?
Die harte Chemiekeule sollte nur bei sehr stark befallenen Stellen eingesetzt werden. Dann kommen in der Regel Kontaktgifte zum Einsatz, die auch Nützlinge im Garten verenden lassen. Deshalb muss bei einer Plage durch Blutläuse lieber ein Fachmann zurate gezogen werden. Der Profi entscheidet über die weitere Herangehensweise.