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Rosarot leuchtende Blütenkerzen

Die Staude des Jahres 2024 ist gewählt

Der Blutweiderich ist die Staude des Jahres 2024
Der Blutweiderich ist die Staude des Jahres 2024 Foto: Getty Images
Franka Kruse-Gering
Redakteurin

15. August 2024, 14:58 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Der Blutweiderich wurde von Experten zur Staude des Jahres 2024 gekürt. Rosa und prachtvoll blüht er bevorzugt an feuchten Standorten. Doch die Pflanze ist nicht nur eine pflegeleichte Schönheit, sondern beeindruckt auch durch ihre Gastfreundschaft gegenüber Pflanzen und Tieren.

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Seit 2001 wird einmal im Jahr die Staude des Jahres gewählt. Für das Jahr 2024 hat sich die Jury für den Blutweiderich (Lythrum salicaria) entschieden. In den Sommermonaten erstrahlen die aufrechten Blütenkerzen des heimischen Blutweiderichs in intensivem Rosarot und schmücken damit sowohl Teichufer und Bachläufe als auch heimische Gärten. Bernd Hertle, Leiter des Arbeitskreises Staudensichtung im Bund Deutscher Staudengärtner (BdS), ist begeistert: „Diese Pflanze ist faszinierend, da sie je nach Sonnenlicht zu unterschiedlichen Tageszeiten – morgens, mittags und abends – in einem anderen Licht erscheint.“

Blutweiderich ist sehr Insektenfreundlich

Als heimische Pflanze fördert sie das Tierleben im Hausgarten. Nicht nur Insekten wie Bienen und Schwebfliegen werden von dem Nektar angelockt. Raupen, insbesondere die des Nachtpfauenauges, ernähren sich bevorzugt von den Blättern. Gleichzeitig treten keine Schäden wie Kahlfraß auf. Und der Blutweiderich wird von Schnecken verschmäht. Kein Wunder also, dass dieser attraktive Sommerblüher zur Staude des Jahres 2024 gekürt wurde. 

Der passende Standort für die Staude des Jahres 2024

Der Blutweiderich benötigt nicht viel Wasser, aber Trockenheit ist ebenfalls nichts für ihn. Der Standort sollte sonnig bis leicht schattig sein. „Er gedeiht am besten in frischen bis feuchten Böden“, sagt Svenja Schwedtke, Staudengärtnerin aus Bornhöved. Besonders wohl fühlt sich die Pflanze in Wassernähe, wie Bernd Hertle erklärt: „Die Wildstaude wurzelt bevorzugt in Uferzonen, auf feuchten Wiesen und in Böden, die zeitweise überschwemmt werden können.“

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Wer einen eher trockenen Boden hat, pflanzt den nah verwandten Ruten-Weiderich (Lythrum virgatum). Diese Art, die von Süd- über Osteuropa bis Zentralasien und China verbreitet ist, unterscheidet sich von der heimischen Art durch einen filigranen und zurückhaltenden Wuchs. In der Robustheit steht sie der heimischen Art in nichts nach. 

Diese Sorten sind besondee Hingucker

Besonders schön macht sich die Sorte „Dropmore Scarlet“, die etwa einen Meter hoch wird. Die hellrosa blühende Sorte „Pink Tail“ sowie die kompakt wachsende Sorte „Robert“ sind ebenfalls echte Hingucker. Für große Gärten ist die Sorte „Feuerkerze“ zu empfehlen, weil sie bis zu anderthalb Meter hochwächst.

Auch interessant: 5 Stauden, die sich auch für kleine Gärten eignen

Diese Pflanzen passen im Beet zum Blutweiderich

Wenn der Blutweiderich im Garten blüht, spielt er sich mit den kräftig gefärbten Blüten in den Vordergrund. Die dichten Büsche der gerade nebeneinanderstehenden Blütenkerzen wirken imposant. Daher empfiehlt Svenja Schwedtke als Partner Stauden, die früher im Sommer blühen. Das sind zum Beispiel der Frauenmantel (Alchemilla mollis), Taglilien (Hemerocallis-Hybriden), Sumpfdotterblumen (Caltha palustris) sowie Bach-Nelkenwurz (Geum rivale) und Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi). 

Für die ansprechende Kombination mit anderen Stauden zur gleichen Blütezeit spielt auch die Form der Blütenstände eine Rolle. Als Kontrast zu den aufrechten Kerzen kann man Doldenblütler wie die Rote Engelwurz (Angelica gigas) oder die Himalaya-Silge (Selinum tenuifolium) verwenden. Die Schirm-Aster (Aster umbellatus) mit ihren weißen Blüten empfieht Hertle zum Weiderich. Mit dem Palmlilien-Mannstreu (Eryngium yuccifolium) und der Sumpf-Schafgarbe (Achillea ptarmica) kommen weitere Weiß- und Silbertöne in die Gestaltung. 

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Wer naturnah gestaltet, wählt heimische Stauden aus dem Lebensbereich Uferrand. „Wald-Engelwurz (Angelica sylvestris), Mädesüß (Filipendula ulmaria) oder der Gewöhnliche Wasserdost (Eupatorium cannabinum) gedeihen wie der Blutweiderich an feuchten Standorten und wachsen im naturnahen Garten gut an seiner Seite“, so Hertle. Er empfiehlt auch Gräser, die auf frischen Böden gedeihen. 

Farblich passt etwa die Ruten-Hirse (Panicum virgatum) der Sorte „Heavy Metal“. Ihre blau schimmernden Halme unterstreichen die kerzenförmigen Blütenstände. Außerdem bleibt das Duo aus Weiderich und Ruten-Hirse im Winter attraktiv, weil die von Raureif überzuckerten Halme ein Blickfang neben den Fruchtständen des Blutweiderichs sind.

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Blutweiderich braucht nicht viel Pflege

Einmal eingesetzt, hat man es einfach: Der Blutweiderich zählt zu den Stauden, die wenig Arbeit machen. Im zeitigen Frühjahr kann die Nährstoffsituation mit einer Gabe reifer Komposterde aufgefrischt werden. Am perfekten Standort kann es vorkommen, dass sich Blut- und Ruten-Weiderich (Lythrum virgatum) versamen. 

So entstehen Spielformen, die in der Farbintensität variieren. Das gefällt nicht jedem, gerade wenn man bewusst die Sorten ausgewählt hat. Man kann der Vermischung von Sorten und Sämlingen dadurch vorbeugen, dass man die Fruchtstände Ende August rigoros abschneidet. Dann haben sich die Kapseln mit den Samen noch nicht geöffnet. 

Mit Material der dpa

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