18. Juli 2024, 12:39 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Wildkräuter sind auf dem Feld hübsch anzusehen, im Garten sind sie aber eher lästig. Dort nennt man sie wohl eher Unkraut, weil sie Nährstoffkonkurrenten für die Beetpflanzen darstellen und einen ungepflegten Eindruck machen. Damit die wilden Kräuter erst gar nicht wachsen, kann man Bodendecker ins Beet pflanzen.
Eine myHOMEBOOK-Umfrage, an der mehr als 30.000 Leser teilgenommen haben, zeigte deutlich: Unkraut jäten ist eine der unbeliebtesten Gartenarbeiten. Immerhin geht das nicht nur auf den Rücken und die Knie, sondern ist auch noch besonders zeitintensiv. Aber was sein muss, das muss sein – oder? Nun, nicht ganz. Ohne Frage ist der Anblick von Wildkräutern im Garten störend. Doch anstatt Unkraut mühselig per Hand auszurupfen, kann man auch die richtigen Bodendecker wählen, damit es erst gar nicht wächst.
Übersicht
Warum Bodendecker gegen Unkraut helfen können
Bodendecker sind die wenig zeitintensive und grüne Alternative, um Unkraut zu verhindern. Denn die unerwünschten Pflanzen haben schlichtweg keinen Platz und können keine Wurzeln schlagen, je dichter der Boden bewachsen ist. Aber nicht nur gegen Unkraut helfen Bodendecker, sie haben auch noch andere Vorteile: Sie schützen den Boden und die Wurzeln anderer Pflanzen, sind insektenfreundlich, häufig winterhart, immergrün und speichern Wasser.
7 Bodendecker gegen Unkraut
Teppich-Golderdbeere (Waldsteinia ternata)
Wer gegen lästiges Unkraut einen Bodendecker einsetzen möchte, der besonders farbintensiv daherkommt, der sollte sich für die Teppich-Golderdbeere entscheiden. Dieser Bodendecker ist nicht nur immergrün und winterfest, sondern auch sehr blühstark. Die kleinen, gelben Blüten lassen den Boden hell erstrahlen. Außerdem freuen sich auch Bienen über das Gewächs.
Die schönen Blüten blühen in der Zeit von April bis etwa Juni – aber auch danach bleibt kein karger Pflanzenteppich zurück, sondern eine schöne, immergrüne Pflanze. Die Teppich-Golderdbeere mag es gerne halbschattig bis schattig und eignet sich daher ideal, um den Boden rund um andere Pflanze herum zu bedecken und vor Unkraut zu schützen.
Bodendecker-Thymian (Thymus serpyllum)
Auch ein teppichbildender Thymian eignet sich als Bodendecker gegen Unkraut. Neben hübschen, rosafarbenen Blüten duftet die Pflanze auch noch besonders würzig und aromatisch. Auch Insekten fliegen auf Thymian. Damit sie sich in ihrer vollen Pracht zeigt, benötigt sie einen sonnigen und warmen Standort – von Juni bis Juli blüht sie.
Besonders geeignet ist der Thymian als Bodendecker etwa im Kräuterbeet. Denn die Blätter sind frisch oder getrocknet essbar und eignen sich zum Würzen. Thymian als Bodendecker wächst besonders flach und kann daher auch gut in Fugen gepflanzt werden. So muss man diese nicht mehr mühsam von Unkraut befreien.
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Andenpolster (Azorella)
Das Andenpolster ist ein besonderer Hingucker unter den Bodendeckern. Von Mai bis Juni kommen kleine, gelbe Blütendolden zum Vorschein, die vor allem Bienen und Schmetterlinge anlocken. Aber auch ohne Blüten ist das Andenpolster besonders, denn wie der Name es schon verrät, sieht der Boden wie gepolstert aus.
Die Pflanze ist sehr robust, winterhart und pflegeleicht. Sie benötigt einen sonnigen bis halbschattigen Standort und einen durchlässigen Boden. Dann kann sich ihr teppichartiger Wuchs besonders gut entwickeln.
Schaumblüte (Tiarella)
Anders als die meisten Bodendecker hat die Schaumblüte aufrechte Blütenstände. Sie ragen mehrere Zentimeter nach oben und sind strahlend weiß. Sie blühen von April bis Mai – aber auch im Herbst ist die Schaumblüte ein Hingucker, da sich die Blätter rötlich färben. Die Pflanze mag es gerne schattig bis halbschattig und kann damit auch in den dunkleren Ecken gepflanzt werden.
Wollziest (Stachys byzantina)
Auch der Wollziest eignet sich als Bodendecker gegen Unkraut und ist dabei ein besonderer Hingucker, da die Pflanze behaarte, silbrig schimmernde Blätter hat. Aufgrund der Behaarung fühlen sie sich samtweich an.
Zwischen Juni und August blüht die Pflanze dann noch – meist in Violett bis Rosa oder Weiß. Der Wollziest mag es sonnig und ist relativ trockenheitsresistent. Wer also einen sonnigen Garten hat, der sollte auf diese Pflanze zurückgreifen.
Ysander (Pachysandra terminalis)
Der Ysander, auch Dickmännchen genannt, ist ein immergrüner, robuster Bodendecker. Besonders schön ist die kräftige grüne Farbe der Blätter – von April bis Mai kommen dann auch noch weiße Blüten dazu. Die Pflanze ist pflegeleicht, fast schon anspruchslos und kommt gut mit Schatten zurecht.
Das Dickmännchen eignet sich auch gut zur Unterpflanzung von Bäumen, da es das herunterfallende Laub sozusagen schluckt. Die Blätter verschwinden im dichten Teppich der Pflanze.
Blauer Bubikopf (Isotoma fluviatilis)
Lieblingsfarbe Blau? Dann ist der Blaue Bubikopf der perfekte Bodendecker im Garten. Das Besondere an der Pflanze ist, dass sie sehr lange blüht und entsprechend Farbe in den Garten bringt. Die hübschen, sternförmigen, blauen Blüten sind von Mai bis Oktober zu sehen.
Außerdem ist der Blaue Bubikopf auch als Rasenersatz verwendbar, da er relativ schnell einen trittfesten Blütenteppich ausbildet. Die Pflanze braucht einen sonnigen bis halbschattigen Standort, um sich in ihrer vollen Pracht zu zeigen.
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So pflanzt man Bodendecker gegen Unkraut
Entscheidet man sich dafür dem Unkraut mithilfe von Bodendeckern den Kampf anzusagen, dann gibt es noch einige Dinge zu beachten. Denn die Pflanzen einfach nur in den Boden zu setzen – damit ist es nicht getan.
Stattdessen muss man den Boden vorher noch einmal gründlich von sämtlichem Unkraut entfernen. Das kann sehr mühsam sein, lohnt sich aber. Denn je gründlicher man dabei vorgeht, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass lästige Pflanzen während der Anwuchsphase der Bodendecker hochkommen.
Beim Einpflanzen sollte man auf die Abstände der einzelnen Gewächse achten. Vorab sollte man sich darüber informieren, wie nah bestimmte Pflanzen nebeneinander eingesetzt werden können.