
18. Februar 2025, 10:52 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Clematis, auch Waldrebe genannt, sind beliebte Kletterpflanzen mit beeindruckenden Blüten. Sie eignen sich für die Begrünung von Zäunen, Pergolen oder Fassaden und gehören zur Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Mit rund 300 Arten und unzähligen Sorten bieten sie eine große Vielfalt an Wuchsformen und Blütenfarben. Damit die Pflanzen optimal gedeihen, benötigen sie einen sonnigen bis halbschattigen Standort mit einem kühlen Wurzelbereich.
Die Gattung Clematis ist in den gemäßigten Klimazonen Europas, Asiens und Nordamerikas beheimatet. Besonders viele Wildarten gibt es in China. In Mitteleuropa kommen vor allem die Gewöhnliche Waldrebe (Clematis vitalba) und die Alpen-Waldrebe (Clematis alpina) natürlich vor. Neben diesen Wildarten existieren zahlreiche Hybridzüchtungen, die in Gärten und auf Balkonen vielseitig eingesetzt werden können.
Clematis
Boden
Durchlässig, humusreich
Pflanzzeit
Spätsommer
Standort
Halbschattig
Gießen
Der Boden sollte immer feucht sein
Blütezeit
Je nach Sorte Mai bis September
Giftig
Ja
Düngen
Im Frühjahr ein wenig Kompost oder Hornspäne
Ja, aber vor starkem Frost schützen
Übersicht
Clematis pflanzen
Die beste Pflanzzeit für Clematis ist der Spätsommer (August bis Oktober). Alternativ kann man sie im Frühjahr pflanzen. Die Bodentemperatur sollte dabei mindestens 14 Grad betragen. Der Boden sollte tiefgründig, humusreich und durchlässig sein, um Staunässe zu vermeiden. Großblumige Hybriden sollte man eine Handbreit tiefer als im Topf pflanzen, da dies ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber Krankheiten erhöht.
Standort und Boden
Clematis bevorzugen einen sonnigen bis halbschattigen Standort, während ihr Wurzelbereich schattig und kühl gehalten werden sollte. Dies kann durch eine Mulchschicht oder eine Unterpflanzung mit niedrigen Stauden erreicht werden. Der Boden sollte humusreich, durchlässig und mäßig feucht sein. Lehmige Böden können mit Sand aufgelockert, sandige Böden mit Kompost angereichert werden.
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Aussehen und Wuchs
Clematis sind verholzende Kletterpflanzen oder krautige Stauden. Sie ranken mit Hilfe ihrer blattstielartigen Ranken und erreichen je nach Art und Sorte Wuchshöhen von 2 bis 12 Metern. Die Blüten sind oft sternförmig und besitzen meist vier bis acht Kelchblätter, wobei echte Blütenblätter fehlen. Besonders auffällig sind die großen Blüten der Hybrid-Sorten, während Wildarten eher kleinere, filigrane Blüten haben.
Sorten
Clematis gibt es in vielen Varianten, die in drei Schnittgruppen unterteilt werden:
- Frühjahrsblüher (Schnittgruppe 1):
- Clematis alpina: Blaue, rosa oder weiße Blüten, robuste Wildart.
- Clematis montana: Sehr wüchsig, blüht im Mai/Juni mit zahlreichen kleinen Blüten.
- Zweifach blühende Sorten (Schnittgruppe 2):
- Nelly Moser: Rosa-weiß gestreifte Blüten, blüht im Mai/Juni und August/September.
- The President: Dunkelblaue Blüten, üppige Bildung von Blüten.
- Sommerblüher (Schnittgruppe 3):
- Clematis viticella: Widerstandsfähig, kleinere Blüten in Blau, Violett oder Rot.
- Clematis tangutica: Gelbe, glockenförmige Blüten mit dekorativen Samenständen.

Clematis pflegen
Die Pflanzen sind relativ pflegeleicht, wenn sie am richtigen Standort wachsen. Neben regelmäßigem Gießen und Düngen ist der passende Rückschnitt wichtig für eine üppige Blüte.
Wie sollte man die Clematis bewässern?
Clematis sollten regelmäßig gegossen werden, Staunässe vertragen sie jedoch nicht. Besonders in trockenen Perioden ist zusätzliches Gießen erforderlich. Eine Mulchschicht kann helfen, die Feuchtigkeit im Boden zu halten.
Das sollte man beim Düngen beachten
Clematis haben einen hohen Bedarf an Nährstoffen. Im Frühjahr empfiehlt sich eine Düngung mit Kompost oder Hornmehl. Während der Blütezeit können kali- und phosphorreiche Dünger in regelmäßigen Abständen verabreicht werden.
So sollte man die Pflanze schneiden
Der Schnitt richtet sich nach der Blühzeit:
- Schnittgruppe 1 (Frühjahrsblüher): Kein regelmäßiger Schnitt nötig, nur bei Bedarf direkt nach der Blüte.
- Schnittgruppe 2 (zweimal blühende Hybriden): Leichter Rückschnitt im Winter, Fruchtstände nach der ersten Blüte entfernen.
- Schnittgruppe 3 (Sommerblüher): Starker Rückschnitt im Herbst oder zeitigen Frühjahr auf 20 bis 50 Zentimeter über dem Boden.
Winterhärte
Die meisten Arten sind winterhart, einige Sorten sind jedoch empfindlich und benötigen zusätzlichen Schutz. Eine Schicht aus Mulch schützt die Wurzeln vor starkem Frost. Sitzt die Pflanze in einem Kübel, sollte man diesen an einen geschützten Ort stellen und zusätzlich mit Vlies umwickeln.
Vermehrung
Clematis können durch Stecklinge oder Absenker vermehrt werden:
- Stecklinge: Im späten Frühjahr von halbreifen Trieben schneiden und in feuchte Anzuchterde stecken.
- Absenker: Ein Trieb wird auf den Boden gelegt, mit Erde bedeckt und bildet innerhalb einer Saison Wurzeln.
Krankheiten und Schädlinge
Clematis sind anfällig für einige Krankheiten und Schädlinge:
- Clematiswelke: Pilzkrankheit, die ganze Triebe absterben lässt. Vorbeugung durch tiefes Pflanzen und luftige Standorte.
- Echter Mehltau: Weißer Belag auf den Blättern, mit Milch-Wasser-Gemisch behandelbar.
- Blattläuse: Saugen Pflanzensäfte, mit Wasserstrahl oder Seifenlauge bekämpfbar.
- Schnecken: Fressen junge Triebe, mechanische Barrieren oder Schneckenkorn helfen.
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Giftigkeit
Die Pflanzen enthalten Protoanemonin, das für Menschen und Tiere leicht giftig ist. Hautkontakt kann zu Reizungen führen und beim Verzehr kann es zu Magen-Darm-Beschwerden kommen.
Alternativen
Wer eine ähnliche Kletterpflanze sucht, kann folgende Arten in Betracht ziehen:
- Geißblatt (Lonicera): Duftende Blüten, schnelles Wachstum.
- Kletterrose (Rosa): Gut kombinierbar mit Clematis, lange Blütezeit.
- Passionsblume (Passiflora): Exotische Blüten, benötigt warme Standorte.
Verwendung
Einige Clematis-Arten, etwa Clematis vitalba, wurden traditionell in der Pflanzenheilkunde verwendet. Aufgrund der reizenden Inhaltsstoffe sind sie jedoch nicht für den Verzehr geeignet.

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Bienenfreundlichkeit
Viele Clematis-Arten, insbesondere Wildarten wie Clematis vitalba oder Clematis tangutica, sind eine wertvolle Nahrungsquelle für Bienen und andere Bestäuber.