8. Mai 2023, 6:46 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Die Duftwicke wird auch „Duftende Platterbse“ genannt und ist tatsächlich auch mit der Pflanze aus dem Gemüsebeet verwandt. Sie überzeugt aber vor allem durch ihre farbenprächtigen Schmetterlingsblüten. In England wurden wegen der Schönheit der Duftwicke sogar eigene Zuchtgesellschaften gegründet. Mit der richtigen Pflege gedeihen Duftwicken auch bei uns.
Ein unansehnlicher Zaun oder eine kahle Hauswand? Hier können Duftwicken für wunderschöne und duftende Abhilfe sorgen. Sie ranken mit ihren feinen Ranktrieben je nach Sorte bis zu 150 Zentimeter hoch und bilden im Laufe des Sommers Hunderte von prächtigen Blüten aus. Entsprechend ihres Namens verströmen diese einen betörenden, sommerlichen Duft. In einem Bauerngarten darf die Wicke deshalb nicht fehlen. Aber auch ein Balkongeländer kann mit den wuchsfreudigen Kletterpflanzen schnell und dekorativ begrünt werden.
Duftwicke
Boden
nährstoffreich, tiefgründig, mäßig feucht
Pflanzzeit
ab Mitte/Ende April
Standort
halbschattig
Gießen
in langen und heißen Sommern täglich
Blütezeit
November bis April
Giftig
ja
Düngen
mehrmals während der Wachstumsperiode mit Kompost
nein
Übersicht
Duftwicke pflanzen
Ab März bis April kann die Anzucht von Duftwicken-Samen im Gewächshaus oder auf der Fensterbank erfolgen. Ab Mitte/Ende April ist auch die Aussaat direkt ins Freie möglich. In jedem Fall sollten die erbsenförmigen Samen vorher über Nacht in Wasser gelegt werden, um hier zu quellen und den Keimungsprozess anzustoßen. Anschließend etwa fünf Zentimeter tief in den Boden setzen mit einer Handbreit Abstand zum nächsten Pflanzloch. Etwa vierzehn Tage dauert es nun, bis die ersten Duftwickenpflanzen zum Vorschein kommen. Hat sich das erste Blattpaar entfaltet, kann die Keimspitze herausgebrochen werden. Dies begünstigt das Wachstum der Seitentriebe, die am meisten Blüten hervorbringen.
Aussehen und Wuchs
Grundsätzlich wächst die Duftwicke krautig und rankt dabei bis zu 150 Zentimeter hoch. Typisch sind auch die filigranen Ranken, an denen die Blätter und Blüten wachsen. Letztere blühen den ganzen Sommer von Juni bis in den September hinein. Es gibt hierbei Sorten, die Rot, Rosa, Violett oder Weiß blühen, auch gemischtfarbene Blüten mit Verläufen der genannten Farben treten auf. Im Herbst hängen, ähnlich wie bei Erbsen, lange Schoten an den Pflanzen, in denen die Samen zu finden sind. Diese können für eine erneute Aussaat im Frühjahr verwendet werden.
Standort und Boden
Halbschattig, windgeschützt und mit Rankmöglichkeit – so sieht der ideale Standort der Duftwicke aus. Gleichmäßig feuchte Erde, die weder komplett austrocknet, noch Staunässe aufweist, bekommt der Duftwicke am besten.
Sorten
Die große Beliebtheit der Duftwicke und die Gründung von Zuchtgesellschaften in England hat zu einer sehr großen Sortenvielfalt geführt. Je nach Sorte stehen eher die Farben der prächtigen Blüten oder der liebliche, namensgebende Duft im Vordergrund.
- Cupani: Diese Duftwicken-Sorte gilt als Ursprung aller Duftwicken. Sie ist benannt nach ihrem Entdecker, Pater Franciscus Cupani, der sie wohl in der Nähe von Palermo fand. Cupani trägt eher kleine Blüten, die stark duften.
- Spencer: Es gibt verschiedene Spencer-Sorten, die alle als sehr blütenreich gelten. Dies geht allerdings zulasten des lieblichen Dufts der Wicke. Generell duften Sorten mit besonders vielen und großen Blüten weniger als andere.
- Lord Nelson: Wie Cupani gehört auch die Sorte Lord Nelson zu den älteren. Die dunkelblauen Blüten duften besonders intensiv.
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Duftwicken pflegen
Einmal ausgesät und gekeimt sind Duftwicken pflegeleicht. Zu beachten ist besonders, dass sie gut ranken können und der Boden nie vollständig austrocknet.
Bewässerung
Staunässe und Trockenheit sind die größten Feinde der Duftwicke. In langen und heißen Sommern sollte sie deshalb täglich ein wenig gegossen werden. Hierfür muss der Boden gut durchlässig sein, damit sich das Wasser nicht stauen kann.
Düngung
Mehrmals während der Wachstumsperiode kann Kompost auf die Erde rund um die Duftwicken gegeben werden. Die prächtigen Blütenpflanzen haben einen hohen Nährstoffbedarf.
Schnitt
Ein häufiger Schnitt sorgt für die Bildung von immer neuen Blüten. Auch deshalb ist die Duftwicke so beliebt. Fast täglich können frische Schnittblumen entnommen werden und so den Duft der Wicken auch nach Hause bringen.
Giftigkeit
Im Gegensatz zur Verwandten Erbse ist die Duftwicke giftig – vor allem die Samen. In einem Garten mit kleinen Kindern sollten die Duftwicken also so gepflanzt werden, dass sie für kleine Hände nicht erreichbar sind.
Verwendung
Grüner, prächtig blühender Sichtschutz gefällig, der auch noch duftet? Duftwicken eignen sich hervorragend zur Begrünung von Spalieren, Balkonen oder Zäunen. Auch Beete können mit der Duftwicke als Zwischenpflanzung begrünt werden. Die Wurzeln der Wicken tragen Stickstoff ein. Werden sie untergepflügt, sind sie ein potenter Gründünger.
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Krankheiten und Schädlinge
Blattläuse lieben Duftwicken. Hier kann eine natürliche Bekämpfung mit Marienkäferlarven schnell Abhilfe schaffen. Auch Echter Mehltau ist ein Problem, das häufiger auftritt. Je früher hier sanfte Schädlingsbekämpfungsmittel zum Einsatz kommen, desto wirksamer sind sie. Generell gilt: Je optimaler die Bedingungen am Standort der Duftwicke sind, desto resistenter ist sie gegen Schädlinge und Krankheiten.