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Außergewöhnliche Früchte

Pflanz- und Pflegetipps für den Eierbaum

Eierbaum
Am Eierbaum wachsen zwar keine Eier, aber Auberginen Foto: Getty Images
Marike Stucke
Autorin

25. Juni 2023, 12:55 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Wie weiße Eier hängen die Früchte dieser Pflanze an den grünen Zweigen. Der Eierbaum gehört zu den Auberginen und ist in der Küche auch ähnlich verwendbar. myHOMEBOOK gibt Tipps zu Pflanzung, Pflege und Ernte im eigenen Garten oder auf dem Balkon.

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Von Weitem wirkt der Eierbaum tatsächlich so, als würde er leicht rundliche weiße Hühnereier tragen. Dabei handelt es sich bei den hellen Früchten einfach um Auberginen, die eiförmig und weiß gefärbt sind. Diese Sorte soll aus Japan stammen und wird auch „Oeuf Blanc“ genannt (Französisch für Weißes Ei). Bislang wird sie hauptsächlich in der asiatischen und der Mittelmeerküche verwendet, findet aber nach und nach auch hierzulande mehr begeisterte Anhänger. Denn durch ihre besondere Form und Farbe sind die Früchte des Eierbaums auf dem Teller ein echter Hingucker. Mit der richtigen Pflege gedeihen sie aber nicht nur in südlichen Gefilden, sondern auch bei uns im Gemüsebeet.

Eierbaum pflanzen

Da der Eierbaum aus warmen bis heißen Gegenden stammt, sollten ihm auch bei uns ähnliche Gegebenheiten angeboten werden. Das heißt auch, dass schon die Aussaat am besten im Gewächshaus oder auf der sonnigen Fensterbank bei 20 bis 25 Grad Celsius erfolgen sollte, andernfalls keimt der Eierbaum nicht. Die Samen können bereits ab Februar in die Erde gebracht werden. Hierbei sollten sie etwa einen halben Zentimeter tief in Anzuchterde gesetzt und mit Erde zugedeckt werden. Je nach Bedingungen keimen die Samen bereits nach circa zehn Tagen. Haben sich zwei Blattpaare gebildet, können die Pflänzchen im Gewächshaus umgesetzt oder ab Juni auch ins Freiland umziehen. Wer einen sonnigen Balkon hat, kann den Eierbaum auch im Kübel großziehen.

Aussehen und Wuchs

Abgesehen von den weißen, eiförmigen Früchten ähnelt der Eierbaum auch anderen Auberginen-Sorten. Der Eierbaum ist ein typisches Nachtschattengewächs und sieht daher auch Kartoffelpflanzen und Tomatenpflanzen etwas ähnlich. Allerdings kann er bis zu 80 Zentimeter hoch werden. Attraktive violett-blaue Blüten bilden sich und werden nach der Bestäubung zu den namensgebenden eiförmigen Mini-Auberginen.

Standort und Boden

Entsprechend seiner Herkunft braucht der Eierbaum einen sehr sonnigen und warmen Standort. Dies kann zum Beispiel das Gewächshaus sein oder am Fuße einer Haus- oder Schuppenwand, die viel Sonne abbekommt und sich daher aufheizt. Die zusätzliche Wärme sorgt für stärkeres Wachstum und eine reichere Ernte. Der Boden sollte locker, immer leicht feucht, aber frei von Staunässe sein.

Eierbaum pflegen

Der Eierbaum ist ähnlich pflegeintensiv wie Tomaten. Er braucht viel Wärme, Sonne, Nährstoffe und Wasser. Anfänger sollten sich deshalb anfangs am besten nur an ein oder zwei Pflanzen wagen.

Bewässerung

Auberginen generell haben einen eher hohen Wasserbedarf, zumal das Wasser an ihrem idealerweise sonnigen Standort schnell verdunstet. Am besten sollte jeden Morgen, an sehr heißen Tagen auch abends, einmal gründlich gegossen werden.

Düngung

Wie alle Nachtschattengewächse sind auch Auberginen und damit der Eierbaum Starkzehrer. Eine Kompostgabe direkt beim Einsetzen der Jungpflanzen ist sinnvoll, außerdem sollte darüber hinaus alle vier Wochen etwas Kompost auf den Wurzelbereich gegeben und angegossen werden.

Schnitt

Das Nachtschattengewächs aus Japan kann ohne Rückschnitt reichlich Früchte einbringen. Wer einen besonders hohen und weniger buschigen Wuchs bevorzugt, kann wie bei Tomaten ausgeizen. Hierbei werden zusätzliche Triebe aus den Blattachsen entfernt, um die Haupttriebe zu stärken.

Winterhärte

Der Eierbaum wird in unseren Breiten meist nur einjährig kultiviert, da er unseren Herbst und Winter nicht überdauern würde. Er ist also nicht winterhart. Wer allerdings einen Wintergarten hat oder ein helles, aber kühles Treppenhaus, das auch im Winter mehr als 15 Grad Temperatur anbietet, kann seinen Eierbaum im Kübel stark zurückschneiden und mit seltenem Gießen am Leben erhalten. Im Frühling kann die Pflanze dann neu austreiben.

Krankheiten und Schädlinge

Blattläuse und Spinnmilben machen es sich auf dem Nachtschattengewächs gern bequem. Steht der Eierbaum zu feucht, können sich Braun- und Krautfäule entwickeln.

Ernte

Auberginen sind meist im September reif. Weder Schale noch Inneres sollten dann grüne Stellen aufweisen, bei Druck sollte sich das Fruchtfleisch schwammig-weich anfühlen. Die Früchte werden mitsamt Stiel mit einem scharfen Messer abgetrennt und kühl und dunkel gelagert. So halten sie sich im besten Fall ein paar Wochen.

Verwendung

Genau wie Auberginen sind auch die Früchte des Eierbaums vielfältig einsetzbar. Das liegt nicht zuletzt an dem neutralen Geschmack, der zahlreiche, durchs Kochen hinzugefügte Aromen mitträgt. Die Eierbaumfrucht kann gegrillt oder gebacken sowie gebraten werden. Auch als Pizzabelag machen sich dünne Scheiben der weißen Frucht gut. Wer seine Ernte haltbar machen möchte, hat drei Möglichkeiten:

  1. Einlegen in Öl: Gebraten wird die Auberginen-Sorte mit reichlich Öl in einem Glas haltbar gemacht.
  2. Eingefroren: In Stückchen geschnitten und portioniert kann die Eierbaumfrucht im Tiefkühler viele Wochen und Monate haltbar gemacht werden.
  3. Trocknen: Wer einen Dörrautomat hat, kann die weißen Auberginenscheiben hier trocknen und somit haltbar machen. Das geht aber auch im Ofen bei circa 50 Grad und leicht geöffneter Tür.
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Giftigkeit

Auberginen enthalten wie Kartoffeln größere Mengen des Alkaloids Solanin. Dieses kann bei Menschen zu schweren Vergiftungserscheinungen führen. Deshalb sollte die Frucht ausschließlich gekocht, gebraten oder gebacken verzehrt werden.

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