23. Januar 2025, 14:18 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Erbsengrün ist noch recht unbekannt, dabei steckt so viel in ihm. Es lässt sich in wenigen Tagen auf der Fensterbank ziehen. Die zarten Triebe schmecken mild nach Erbsen und bereichern Salate, Smoothies und mehr.
Jetzt im Januar, wenn der Garten noch im Winterschlaf liegt, wächst bei vielen die Sehnsucht nach frischem Grün. Erbsengrün bietet eine einfache Möglichkeit, dem Winter ein Schnippchen zu schlagen und den Frühling auf die Fensterbank zu zaubern. Die jungen Triebe von Erbsenpflanzen sind essbar und werden bereits in einem frühen Wachstumsstadium geerntet. Sie schmecken mild und erinnern an frische Erbsen. Zudem sind sie reich an Vitaminen und Mineralstoffen. Während die Aussaat von Erbsen im Freiland erst ab Anfang März möglich ist, lassen sich die Triebe auf der Fensterbank das ganze Jahr über ziehen.
Erbsengrün anbauen: Was wird dafür benötigt?
Der Anbau von Erbsengrün ist unkompliziert. Benötigt wird nichts weiter als keimfähige Erbsen, ein geeignetes Anzuchtgefäß und möglichst torffreie Anzuchterde. Saatgut, das speziell für die Anzucht von Erbsengrün gedacht ist, kann im Handel erworben werden. Alternativ können auch normales Bio-Erbsensaatgut oder keimfähige, getrocknete Bio-Erbsen aus dem Supermarkt verwendet werden.
Erbsengrün anbauen: „Schritt für Schritt“-Anleitung
Damit das Erbsengrün optimal gedeiht, ist ein heller Platz auf der Fensterbank ideal. Da die dünne Erdschicht schnell austrocknet, sollte ein vollsonniger Standort vermieden werden.
- Erbsen einweichen: Die Erbsen werden für etwa 12 Stunden in Wasser eingeweicht, um den Keimprozess zu aktivieren.
- Gefäß vorbereiten: Eine flache Aussaatschale wird mit einer dünnen Schicht Anzuchterde befüllt. Viel Erde braucht es nicht; eine gut zwei Zentimeter dicke Schicht reicht aus.
- Aussaat: Die eingeweichten Erbsen werden nicht zu dicht auf der Erde verteilt und leicht angedrückt. Es ist nicht nötig, die Samen mit Erde zu bedecken.
- Feuchtigkeit im Blick behalten: Nun sollte täglich überprüft werden, ob die Erde noch feucht genug ist. Gegebenenfalls kann die Schale anfangs mit einer Plastiktüte oder Frischhaltefolie abgedeckt werden, um die Feuchtigkeit zu bewahren. Aber Achtung: Zu viel Feuchtigkeit begünstigt die Entstehung von Schimmel. Lüften ist unbedingt nötig.
- Die ersten Triebe: Nach zwei bis drei Tagen zeigen sich die ersten Triebe. Sobald sie sichtbar sind, kann die Abdeckung entfernt werden.
Ernte-Tipps für Erbsengrün
Die Triebe können geerntet werden, wenn sie nach zehn bis 14 Tagen eine Höhe von etwa zehn bis 15 Zentimetern erreicht haben. In diesem Stadium sind sie noch zart und geschmacklich optimal. Wenn die kleinen Pflänzchen etwa einen halben Zentimeter über dem Samenkorn abgeschnitten werden, treiben die Pflanzen meist erneut aus und ermöglicht eine zweite Ernte. Danach ist aber Schluss. Dann wird die Erde ausgetauscht und die nächste Runde mit neuen Erbsen kann beginnen.
Erbsensprossen: Eine schnelle Alternative
Erbsengrün bringt eine schnelle Ernte. Wer es noch eiliger hat, der könnte es mal mit Erbsensprossen versuchen. Erbsensprossen sind das Frühstadium von Erbsengrün. Sie werden ähnlich gezogen wie Erbsengrün, benötigen aber keine Erde und werden schon drei bis vier Tage nach der Aussaat verzehrt. Nach einer Einweichzeit von zehn bis zwölf Stunden werden die Erbsen statt in Erde in ein Keimglas oder Keimgerät gegeben und mehrmals am Tag gespült. Ein kurzes Blanchieren vor dem Verzehr wird bei Erbsensprossen manchmal empfohlen, da während der Keimung geringe Mengen an Blausäure entstehen können. Diese bauen sich jedoch schnell ab, sodass voll entwickeltes Erbsengrün bedenkenlos auch ohne Blanchieren verzehrt werden kann.
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Erbsengrün in der Küche
Erbsengrün punktet nicht nur mit seinem besonderen Geschmack, sondern auch mit seiner attraktiven Optik. In Salaten, Bowls oder Suppen sorgen die Triebe für einen knackigen Kontrast. Sie eignen sich auch hervorragend als Topping auf Brot, für Smoothies und als essbare Dekoration für Vorspeisen und Hauptgerichte.
Extra-Tipp
„Erbsengrün mit Olivenöl, Zitronensaft und gerösteten Pinienkernen. Ein schneller, feiner Salat, der auch optisch was hermacht.“