12. Februar 2023, 5:32 Uhr | Lesezeit: 6 Minuten
Kein Sommer ohne leckere Erdbeeren! Noch schöner ist es, wenn man stolz von der eigenen Erdbeerernte berichten kann. Damit die Pflanzen samt knallroter Früchte wachsen und gedeihen, verrät myHOMEBOOK nützliche Tipps für die Erdbeerpflege.
Ihr Anblick allein sorgt für gute Laune. Kann man sie dann auch noch vernaschen, ist das für viele wohl ein Grund zur Freude: Erdbeeren (Fragaria) sind beliebte Früchte, die auch Hobbygärtner gerne im eigenen Garten pflanzen. Von der Sortenwahl über die ideale Pflege bis hin zur Ernte gibt es jedoch einiges zu beachten.
Übersicht
Erdbeeren
Boden
durchlässig, nährstoffreich, organisch
Pflanzzeit
Ende April bis Ende Mai oder im Herbst
Standort
halbschattig
Gießen
in der Wachstumsphase viel Wasser
Erntezeit
Juni bis Ende September
Giftig
nein
Düngen
sortenabhängig
ja, aber vor Frost schützen
Erdbeeren im Garten pflanzen
Als Waldpflanze findet man Erdbeeren natürlicherweise im Halbschatten. Doch die roten Früchte vertragen auch einen Platz in der Sonne. Denn je mehr Sonne, desto süßer schmecken sie. Hobbygärtner sollten jedoch bedenken, dass sie entsprechend öfter gießen müssen.
Der Boden sollte organisch, durchlässig und nährstoffreich sein. Erdbeeren können entweder Ende April bis Mitte Juni oder aber im Herbst gepflanzt werden. Wichtig ist, dass man einen Pflanzenabstand von etwa 20 Zentimetern einhält. Auch zu tief sollte man sie nicht in den Boden setzen.
Das Herz der Erdbeere, also die Blattrosette, sollte sich nicht unter der Erdoberfläche befinden. Nach der Pflanzung sollten Hobbygärtner die Erdbeerpflanze gut angießen. Im Topf ist keine Blumenerde zu empfehlen, besser eignet sich Kräutererde.
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Sortenüberblick
Erdbeeren sind beliebte Früchte, von denen es viele Sorten gibt – genauer gesagt sind es mehr als 1000 Erdbeersorten. Hobbygärtner haben die Qual der Wahl. Grundsätzlich kann man Erdbeeren in einmal und mehrmals tragende Sorten unterscheiden. Einmal tragende Sorten tragen – so verrät es der Name – nur einmalig Früchte. Zweimal ernten kann man bei den mehrmals tragenden Sorten.
Zudem gibt es sogenannte Monats- oder immertragende Erdbeeren. Diese Sorten bringen durchgehend Früchte hervor. Hobbygärtner sollten sich überlegen, wie viel Platz ihnen zum Anbau der Pflanzen zu Verfügung steht. So bieten sich für den Balkon Sorten an, die kleiner ausfallen. Zu ihnen zählen etwa die Sorten ‚Rügen‘ und ‚Cupido‘.
Geheimtipp: Die alte Erdbeersorte ‚Mietze Schindler‘ schmeckt unvergleichlich lecker. Die Früchte werden nicht besonders groß, sind dafür aber ausgesprochen süß. Einen großen Sortenüberblick finden Sie hier.
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Die optimale Pflege
Obwohl der Pflegeaufwand für Erdbeeren nicht hoch ist, variieren die Ansprüche je nach Sorte. Für Hobbygärtner ist es entsprechend wichtig, sich ausreichend über die gewählte Sorte zu informieren.
Bewässerung
Insbesondere in der Wachstumsphase benötigen Erdbeeren viel Wasser. Dabei geht man wie folgt vor: Morgens ist der beste Zeitpunkt, um die Pflanzen mit Wasser zu versorgen. Im Laufe des Tages kontrolliert man mittels Fingerprobe, ob die oberste Erdschicht trocken ist. Ist das der Fall, kann man erneut gießen. Austrocknen sollten die Erdbeeren nicht.
Düngung
Wie oft die Pflanzen gedüngt werden sollten, hängt von der Sorte ab. Monatserdbeeren düngt man etwa alle zwei Wochen. Erdbeeren, die einmalig Früchte tragen, düngt man hingegen nach der Ernte. Wichtig ist jedoch bei allen Sorten, dass man auf Kompost verzichtet. Der Salzgehalt würden den Pflanzen schaden. Besser eignet sich organischer Dünger.
Schnitt
Im Spätsommer gilt es, die Pflanzen zurückzuschneiden. Dafür entfernen Hobbygärtner zunächst das alte Laub bis auf wenige Zentimeter über dem Boden. Wichtig ist, dass man das Herz der Erdbeere nicht verletzt. Unter diesem versteht man die neuen Triebe, die die Staude bereits bildet. Bei jungen Erdbeerpflanzen, die man in diesem Jahr gezogen hat, sollte man vorhandene Blüten entfernen. Diese würden der Jungpflanze kostbare Energie nehmen, die sie für die Ausbildung ihrer Wurzeln benötigt.
Mehr dazu: Erdbeeren schneiden, um im Folgejahr bessere Ernten zu erzielen
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Wann kann man Erdbeeren ernten?
Der Zeitpunkt der Erdbeerernte hängt von der Sorte ab. Auch die Witterung hat einen Einfluss auf den Erntezeitpunkt. Somit ergibt sich eine Zeitspanne von Juni bis Ende September, um die süßen Früchte zu pflücken. Am besten pflückt man sich jedoch nicht, sondern schneidet sie samt Stiel ab.
Sind Erdbeeren winterhart?
Erdbeeren sind mehrjährige Pflanzen und winterhart. Dennoch sollten Hobbygärtner die Pflanzen vor dem Frost in den Wintermonaten schützen. Dafür entfernt man zunächst die Blätter sowie alte Fruchtstände. Den Wurzelbereich schützt man mit etwas Stroh. Zusätzlich kann man die Pflanzen mit Vlies abdecken.
Topfpflanzen sollten man dicht an die Hauswand stellen. Hier gilt – ähnlich wie im Beet – die Wurzeln vor Frost zu schützen, indem man Stroh auf der Erde verteilt. Zudem kann man den Topf mit Jute oder Vlies umwickeln. Egal, ob im Beet oder im Kübel, den Frostschutz sollten Hobbygärtner nicht zu voreilig entfernen. Spätfrost im Januar und Februar schadet den Pflanzen und würde die Mühe, die Erdbeeren zu schützen, zunichtemachen.
Mehr zu dem Thema: Tipps, um Erdbeerpflanzen richtig zu überwintern
Wie kann man Erdbeeren vermehren?
Bildet die Erdbeerpflanze Ableger, kann man diese zur Vermehrung nutzen. Dafür schneidet man den Ableger einfach ab und pflanzt ihn an passender Stelle im Beet ein, damit dieser Wurzeln bilden kann. Findet sich kein Ableger, kann man Erdbeeren auch durch Teilung vermehren. Dafür gräbt man die Pflanze vorsichtig aus und teilt sie in zwei Hälften mittels eines scharfen Spatens oder einem Messer.
Dazu passend: Erdbeeren vermehren – die optimalen Pflanzen wählen
Krankheiten und Schädlinge
So beliebt wie Erdbeeren bei Hobbygärtnern sind, so beliebt sind sie auch bei Schädlingen. Bekannte Übeltäter sind etwa der Erdbeerblütenstecher, der Erdbeerstängelstecher und die Erdbeerweichhautmilbe. Auch Mäuse und Schnecken knabbern die Früchte gerne an. Krankheiten, die häufig vorkommen, sind unter anderem Grauschimmel, Mehltau und Blattfleckenkrankheit.
Wichtig ist auch zu bedenken, dass Erdbeeren an einer Wuchsdepression leiden können. Die Bodenmüdigkeit wird dadurch ausgelöst, dass Pflanzen aus der Familie der Rosengewächse (Rosaceae) am selben Standort gepflanzt werden. Aus diesem Grund sollten Hobbygärtner Erdbeeren etwa alle zwei Jahre an einen neuen Platz im Garten setzen.
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Erdbeeren in der Küche verwenden
Insbesondere in Nachspeisen findet man Erdbeeren häufig vor: ob Eiscreme, Torten und Kuchen. Auch als Marmelade werden die Früchte häufig verarbeitet. Seit vielen Jahrtausenden gelten Erdbeeren als wirksames Mittel gegen Beschwerden in der Leber, der Galle oder des Herzen – und damit ist nicht der berüchtigte Liebeskummer gemeint. Sie stärken den Muskel und reduzieren das Risiko für einen Herzinfarkt.