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Statt Komposthaufen

Die Vor- und Nachteile einer Flächenkompostierung

Flächenkompostierung
Bei einer Flächenkompostierung wird direkt auf den Beeten und nicht auf einem Haufen kompostiert Foto: Getty Images / Larisa Stefanuyk
Katharina Petzholdt
Garten-Autorin

19. Juli 2023, 11:03 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten

Ist von Kompostierung die Rede, denken die meisten Gärtner an einen Komposthaufen. Dabei ist ein Haufen für die Kompostierung gar nicht nötig. Genauso gut lässt sich Kompost auch direkt dort herstellen, wo er benötigt wird: auf den Beeten.

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Egal wie groß der eigene Garten auch ist: Gartenabfälle wie Mähgut, Strauch- und Baumschnitt, Ernteabfälle und Herbstlaub fallen immer an. Während manche Gärtner die Materialien in der Biotonne entsorgen oder zum Recyclinghof bringen, nutzen andere einen Komposthaufen – und veredeln ihren Gartenmüll auf diese Weise zum „schwarzen Gold“ des Gärtners. Möglich ist allerdings auch eine sogenannte Flächenkompostierung. Wie die funktioniert und worauf zu achten ist, lesen Sie hier.

Wie funktioniert die Flächenkompostierung?

Bei der sogenannten Flächenkompostierung werden die Gartenabfälle nicht zentral auf einem extra dafür angelegten Haufen gesammelt, sondern direkt auf den Beeten verteilt, um dort zu verrotten. Für ordnungsliebende Gärtner mag dieser Gedanken ein wenig befremdlich klingen, aber das Prinzip, das dahintersteckt, ist so alt wie die Pflanzenwelt selbst. In der Natur sammelt niemand Pflanzenreste ein und häufelt sie an dafür ausgewiesenen Stellen an. Stattdessen bleibt alles dort liegen, wo es anfällt, verrottet im Laufe der Zeit und schützt und nährt den Boden.

Auch interessant: Was tun, wenn der Komposthaufen vom Nachbarn stinkt?

Vorteile einer Flächenkompostierung

Einem gewöhnlichen Komposthaufen gegenüber hat der Flächenkompost zahlreiche Vorteile.

  1. Weniger Arbeit: Wer seine Gartenabfälle auf der Fläche statt auf einem Haufen kompostiert, spart eine Menge Arbeit. Sowohl der Aufbau des Komposters als auch das Befüllen, Umsetzen, Sieben und Ausbringen des Komposts entfällt.
  2. Finanzieller Vorteil: Zwar lässt sich ein Komposthaufen auch ohne Begrenzung anlegen, aber dennoch nutzen die meisten Gärtner Behälter aus Holz, Metall oder Kunststoff. Das kann je nach Ausführung ordentlich ins Geld gehen. Bei der Flächenkompostierung gibt es keine Anschaffungskosten.
  3. Platzersparnis: Wer einen Komposthaufen anlegen möchte, braucht einen geeigneten Platz. Gerade in kleineren Gärten ist der nicht immer vorhanden. Bei der Flächenkompostierung ist kein zusätzlicher Platz notwendig.
  4. Konstanter Düngungseffekt: Bei der flächigen Verrottung auf den Beeten werden die ganze Zeit über Nährstoffe an den Boden abgegeben. Bei einem Komposthaufen hingegen konzentriert sich während des Verrottungsprozesses die Nährstoffabgabe an den Boden auf die kleine Fläche, auf der der Komposthaufen steht. Es gehen also Nährstoffe verloren.
  5. Schutz des Bodens: Wie auch beim Mulchen wird der Boden durch die pflanzlichen Abfälle vor Erosion durch Wind und Wasser geschützt. Zudem bewahrt die Flächenkompostierung den Boden in gewissem Maß vor Austrocknung sowie Hitze und verringert den Wuchs von Unkraut.

Nachteile einer Flächenkompostierung

Den Vorteilen der Flächenkompostierung stehen zwei Nachteile gegenüber. Der erste ist praktischer Natur, der zweite ästhetischer. Bei der Flächenkompostierung entsteht der Kompost genau dort, wo er benötigt wird – in den Beeten. Sollte es aber mal vorkommen, dass man zusätzlichen Kompost braucht, ist keiner vorhanden. Der zweite Nachteil, der vielen Gärtnern vielleicht gewichtiger erscheinen mag, ist die Optik. Nicht jeder findet es ansprechend, wenn schlappe Salatblätter oder abgeknabberte Apfelknuste zwischen Ringelblumen und Rosen liegen.

Tipp für alle ordnungsliebenden Gärtner: Vertuschen Sie Ihr Tun! Verteilen Sie einfach die optisch weniger attraktiven Gartenabfälle direkt auf der Erde und streuen Sie eine dünne Schicht Grasschnitt darüber.

Was unterscheidet die Flächenkompostierung vom Mulchen?

Mit Recht fragt sich jetzt vielleicht der eine oder andere, ob es sich bei der Flächenkompostierung nicht einfach um eine umetikettierte Mulchschicht handelt. In der Tat läuft beides auf das Gleiche hinaus: Pflanzenreste werden auf den Beeten verteilt und verrotten dort. Der Unterschied liegt in dem gewünschten Nutzen. Bei einer Mulchschicht liegt der Fokus auf der reinen Bedeckung des Bodens, die vielerlei Vorteile mit sich bringt. Bei der Flächenkompostierung hingegen liegt das Augenmerk auf der Kompostierung, die dem Boden kontinuierlich Nährstoffe zuführt.

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Welche Materialien eignen sich?

Als Material für die Flächenkompostierung eignet sich alles, was auch auf klassischen Komposthaufen landen könnte. Grasschnitt, Staudenschnitt, gehäckselter Schnitt von Sträuchern und Bäumen, zerkleinerte Ernteabfälle, pflanzliche Küchenabfälle, Kaffeesatz und manche Unkräuter. Genau wie beim Komposthaufen gilt:

  1. Gekochte oder gebackene Nahrungsmittel, Fleisch oder Knochen sind ungeeignet.
  2. Achten Sie auf eine gute Mischung aus grünen und braunen Materialien.
  3. Gehäckselte oder anderweitig zerkleinerte Materialien kompostieren schneller als große und grobe.
myHOMEBOOK-Redakteurin Katharina Petzholdt

Garten-Tipp:

„Auch wenn die Vorteile der Flächenkompostierung klar auf dem Beet liegen: Ein Komposthaufen ist auch nicht zu verachten! Besonders dann, wenn man hin und wieder zusätzlichen Kompost braucht. Warum also nicht von beiden Möglichkeiten profitieren und sowohl auf der Fläche als auch auf einem Haufen kompostieren?“myHOMEBOOK-Redakteurin Katharina Petzholdt
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