22. Dezember 2021, 15:07 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Flechten auf Bäumen, Sträuchern oder Mauern – für einige Hobby-Gärtner ein Grund zur Besorgnis. Doch keine Panik! Flechten verursachen keine Schäden. myHOMEBOOK verrät, was diese Lebewesen so besonders macht – und ob man sie entfernen sollte.
Viele Hobby-Gärtner fragen sich, ob Flechten schädlich sind und entfernt werden müssen. Gerade, wenn sie im Garten, auf Bäumen oder Sträuchern wachsen, kommt einem schnell der Gedanke, es mit einem Parasiten zu tun zu haben. Dabei sind Flechten, die auf Rinden siedeln, ein gutes Zeichen. Sie bilden eine natürliche Schutzschicht vor Schädlingen, Pilzen und Bakterien.
Was bedeutet es, wenn Flechten an Bäumen wachsen?
Die empfindlichen Lebewesen gedeihen nur dort, wo die Luft möglichst sauber und schadstoffarm ist. Denn Flechten besitzen keine Wurzeln und müssen ihre Nährstoffe aus der Luft aufnehmen. Aus diesem Grund werden sie seit rund 100 Jahren als Zeiger für verunreinigte Luft in einem bestimmten Gebiet genutzt.
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Können sie den Bäumen schaden?
Nein. Weil Flechten keine Wurzeln bilden, können sie auch Sträuchern und Bäumen, auf denen sie siedeln, nicht schaden. Ausnahme: Wuchern Flechten über Blütenknospen geschwächter oder älterer Bäume und Sträucher, brechen deren Knospen mitunter nicht mehr auf. Dann kann man die Äste mit einer Bürste sanft von den Flechten befreien. Nur bei hartnäckigen Flechten sollte man alte Äste abschneiden und die Pflanze düngen.
Sind Flechten Pflanzen?
Das würde man erst einmal denken. Aber ein Blick unter das Mikroskop verrät das faszinierende Geheimnis dieser Doppelwesen: Sie sind Algen und Pilze, die eine Lebensgemeinschaft bilden. In dieser sogenannten Symbiose können beide Arten besser überleben.
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Wie alt können sie werden?
Die urtümlichen Organismen wachsen sehr langsam und können steinalt werden. Auf 500 Jahre bringt es eine Flechte in der Negev-Wüste (Israel). In den Alpen wachsen Flechten, die stolze 1000 Jahre alt sind. Sagenhafte 9000 Jahre alt ist eine in Lappland heimische.
Faszinierend: Die Spitzen der Rentierflechte wachsen und wachsen, während untere Teile absterben. Sie gilt somit als unsterblich! Diese Flechtenart gedeiht auf trockenen Wald- und Heideböden. Sie sind eine wichtige Nahrungsquelle für Rentiere.