23. April 2023, 5:38 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Krebserregend oder nicht? Hersteller und Politik streiten seit Jahren um ein Verbot des Unkrautbekämpfungsmittels Glyphosat. Für unsichere Gartenbesitzer gibt es schon jetzt Alternativen.
Glyphosat ist zwar wirksam gegen Unkraut im Garten, aber stet immer wieder in der Kritik, da es womöglich gesundheitsschädlich ist. Die EU hat die befristete Zulassung von Pflanzenschutzmitteln mit dem Wirkstoff vorerst bis zum 15. Dezember 2023 verlängert. Obwohl Experten schon länger um ein mögliches Verbot des Herbizids streiten. Hobbygärtner können das Unkrautgift umgehen – sogar ohne regelmäßig mühsam jäten zu müssen.
Mulchen als Alternative zu Glyphosat
Man kann beim Gärtnern auf Glyphosat verzichten, wenn man etwa Beete mit einer Mulchschicht bedeckt und sie regelmäßig hackt. Dazu rät die Gartenberatung des Verbands Wohneigentum. Bei einem Rasen voller Unkraut kann man die oberste Bodenschicht abschälen und dann durchfräsen. Auch das soll das Aufkeimen der Unkräuter verhindern.
Glyphosat oft bereits verboten
Einfahrten und Wege lassen sich mit einem Fugenkratzer, Hitze- oder Infrarotstrahler unkrautfrei halten. Das gilt übrigens sowieso: Denn an vielen Stellen darf man schon jetzt Unkraut nicht mit Chemie entfernen – etwa am Rande von Bürgersteigen und sonstigen Gehwegen sowie auf privaten Hofflächen und Zufahrten zum Grundstück. Wer es dennoch tut, riskiert laut Pflanzenschutzgesetz ein Bußgeld.
Während im Beet Wirkstoffe überwiegend an die Pflanzen gelangen und im Boden abgebaut werden, spült der Regen die Mittel von Wegen in Gewässer und ins Grundwasser. Das belastet die Umwelt.
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Das Pestizid steht unter Verdacht, Krebs zu verursachen. Kritiker des Unkrautvernichters berufen sich dabei auf eine Einschätzung der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC), die Glyphosat als wahrscheinlich krebserregend einstuft. Das Bundesinstitut für Risikobewertung kommt hingegen zu dem Schluss: „Glyphosat ist bei bestimmungsgemäßer und sachgerechter Anwendung nicht krebserzeugend.“
Deutschland will ab 2024 Glyphosat nicht mehr zulassen. Dabei geht es auch um den Insektenschutz. Nach Angaben des Umweltbundesamtes sinkt mit der vollständigen Vernichtung aller Kräuter und Gräser auf Ackerflächen die Vielfalt der Pflanzen. Und dadurch wird Insekten und Feldvögeln großflächig die Lebensgrundlage entzogen.
mit Material der dpa