6. Dezember 2023, 10:53 Uhr | Lesezeit: 5 Minuten
Das ein oder andere Gehölz im Garten verträgt auch im Dezember einen Schnitt – zumindest wenn man den richtigen Zeitpunkt abwartet. Hält man sich daran, dann wird man im kommenden Frühjahr mit einer üppigen Blütenpracht im Garten belohnt.
In der Regel erfolgt der Rückschnitt von Hecke, Strauch und Co. im Frühling oder Herbst. Allerdings gibt es auch verschiedene Gehölze, die man im Dezember schneiden kann. Wichtig hierbei ist die Witterung. Worauf man genau achten sollte und welche Gehölze man im Dezember schneiden kann, erklärt myHOMEBOOK.
Was bei einem Schnitt im Dezember zu beachten ist
Damit die Pflanzen beim Schnitt keinen Schaden nehmen, sollten Hobbygärtner unbedingt auf das hiesige Wetter achten. Gehölze sollten nicht kurz vor einer Kälteperiode geschnitten werden, denn der Frost kann zu Schäden rund um die Schnittstelle führen und das Holz brüchig werden lassen. Am besten eignen sich milde Dezembertage. Außerdem sollte es möglichst nicht regnen.
Warum man manche Gehölze im Dezember schneiden sollte
Viele Pflanzen und Gehölze stehen im Frühjahr voll im Saft. Würde man sie dann schneiden, würde dieser stark austreten und das wiederum den Pflanzen schaden. Der Dezember eignet sich in diesem Punkt besser, da sich die Pflanzen in einer Ruhephase befinden und deshalb kaum Saft bei einem Schnitt austritt.
Ein weiterer Vorteil bei einem Schnitt im Dezember ist, dass die Gehölze frei von Laub sind. Dadurch ist gut erkennbar, welche Zweige und Äste noch gesund sind, welche krank oder abgestorben sind.
Außerdem kann man mit einem Schnitt im Dezember dafür sorgen, dass die Pflanzen im Frühjahr prächtig blühen. NDR-Gartenexperte Thomas Balster erklärt, dass als Reserve angelegte Austrieb-Knospen durch den Schnitt aktiviert werden. Diese brauchen eine gewisse Entwicklungszeit und dafür sei der Winter optimal, so der Experte. Die Pflanzen können dann im kommenden Jahr schön gedeihen und blühen.
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Kopfweide
Die Kopfweide (meist handelt sich bei den Arten um die Silber-Weide oder die Korb-Weide) ist recht robust und frosthart und verträgt sogar dann einen Schnitt bei Minusgraden. Beim Schnitt werden alle Triebe aus dem Vorjahr direkt am Ansatz entfernt. Jahr für Jahr werden es immer mehr Triebe, da die Kopfweide nach dem Rückschnitt neue Triebknospen bildet. Wer nicht jedes Jahr schneiden will, der kann das auch nur alle zwei bis drei Jahre machen. Allerdings reicht dann eventuell eine normale Gartenschere nicht mehr aus, da die Äste immer dicker werden.
Die abgeschnittenen Weidenruten können dann auch noch im Garten weiterverwendet werden. Entweder für Beeteinfassungen oder kleine Weidenzäune. Allerdings sollte man die Zweige möglichst zeitnah nach dem Schnitt verwenden, da sie sonst nicht mehr so biegsam sind und brüchig werden.
Kirschlorbeer
Beim Kirschlorbeer kann man sich etwas Zeit lassen mit dem radikalen Rückschnitt – der ideale Zeitpunkt ist nämlich im Spätwinter bis Ende Februar. Die Pflanze steht dann kurz vor dem Austrieb und hat noch wenig Saft in den Zweigen. Minusgrade und Frost mag der Kirschlorbeer allerdings nicht – daher empfiehlt sich ein milder Dezembertag. Beim Schnitt können kahl gewordene oder zu große Teile der Pflanze entfernt werden. Ist man allerdings mit seinem Kirschlorbeer zufrieden, muss er auch nicht im Dezember geschnitten werden.
Apfel- und Birnbaum
Auch Apfel- oder Birnbäume gehören zu den Gehölzen, die man im Dezember schneiden kann. Ist man hier nämlich zu spät dran, kann das dazu führen, dass der Baum nicht richtig austreibt und nur wenige Früchte trägt. Bei den Obstbäumen ist es wichtig, altes Fruchtholz zu entfernen, da dieses nur wenig Ertrag bringt.
Forsythie
Die Forsythie muss nicht unbedingt im Dezember geschnitten werden. Wurde die Pflanze aber über mehrere Jahre in Folge nicht geschnitten, dann bildet sie immer dünnere Äste mit wenigen Blüten. Ist das der Fall, ist ein Verjüngungsschnitt nötig, dieser wird im Winter vorgenommen. Auch bei der Forsythie sollte es sich um einen frostfreien und trockenen Tag zum Schneiden handeln. Damit sie im nächsten Jahr wieder in ihrer vollen Pracht blüht, sollten nur vier bis fünf kräftige Triebe stehen gelassen und der Rest über den Boden zurückgestutzt werden.
myHOMEBOOK-Extratipp
„Beim Gehölzschnitt ist es immer wichtig, dass man auf sauberes Werkzeug achtet. Mit einer Bürste kann man groben Dreck entfernen. Zusätzlich sollte man die Garten- oder Astschere desinfizieren. Auf diese Weise verhindert man, dass Pilzsporen an gesunde Pflanzen übertragen werden.“– Lena Hackauf, Redaktion