3. September 2024, 12:05 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
Mit dem September neigt sich die Gartensaison langsam dem Ende zu. So richtig die Füße hochlegen kann man aber noch nicht. Damit Gehölze auch im nächsten Jahr wieder kräftig wachsen und viele Früchte tragen, sollte man auch jetzt im September noch einmal zur Gartenschere greifen.
Während die Tage immer kürzer und die Nächte wieder kälter werden, bereitet man den Garten im September so langsam für den Herbst und Winter vor – ans Schneiden von Gehölzen denkt man da weniger. Dennoch sollten Hobbygärtner das auf keinen Fall außer Acht lassen, denn ein paar Sträucher und Bäume benötigen jetzt einen Schnitt. So können sie im nächsten Jahr noch prächtiger wachsen und gegebenenfalls eine noch üppigere Ernte hervorbringen. Welche fünf Gehölze im September einen Schnitt brauchen – ein Überblick.
Welche Vorteile ein Schnitt im September hat
Der September gehört nicht zu den klassischen Monaten, in denen Gehölze im Garten zurückgeschnitten werden. Ein großer Schnitt ist in diesem Monat sogar untersagt – die Schonfrist dauert bis zum 30. September. Ein schonender Form- und Pflegeschnitte ist allerdings erlaubt. Grundlage ist das Bundesnaturschutzgesetz. Dort heißt es im § 39:
Es ist verboten, […] Hecken, lebende Zäune, Gebüsche und andere Gehölze in der Zeit vom 1. März bis zum 30. September abzuschneiden oder auf den Stock zu setzen; zulässig sind schonende Form- und Pflegeschnitte zur Beseitigung des Zuwachses der Pflanzen oder zur Gesunderhaltung von Bäumen.
Quelle: § 39 Abs. 5 S. 2 BNatSchG
Der Vorteil: Im September ist es noch relativ mild, sodass Schnittwunden schneller verheilen. Beachten sollte man aber, dass Laubbäume nicht zu sehr beschnitten werden. Sie sind auf bestimmte Reservestoffe angewiesen, die sie erst kurz bevor die Blätter abfallen in ihre Äste und Wurzeln verlagern.
Wichtige Maßnahme im Garten Junge Sträucher sollten Sie im Sommer schneiden
Übersicht Diese 4 Gehölze sollte man im Juli schneiden
Gartenarbeit Gehölze, die man im Herbst nicht schneiden sollte
Welche Gehölze im September einen Schnitt vertragen
Weinreben
Nach der Ernte im September sollte man Weinreben schneiden. Das fördert zwar nur wenige, dafür aber besonders kräftige Triebe. Im nächsten Jahr kann sich die Weinrebe dann voll auf den Blüten- und Fruchtansatz konzentrieren. Ende September sollten deshalb die abgeernteten, langen Ranken zurückgeschnitten werden – etwa vier bis fünf Blätter hinter dem letzten erkennbaren Fruchtansatz sollten stehen bleiben. Auch Geiztriebe in den Blattachseln sollten spätestens jetzt entfernt werden – besser aber schon früher in der Saison.
Beerensträucher
Der September eignet sich auch gut, um Beerensträucher nach ihrer Ernte wieder zu schneiden. Dazu gehören Sträucher wie Johannis– oder Stachelbeeren oder auch Brombeeren oder Sommerhimbeeren. Mit dem Schnitt kann man verhindern, dass etwa Milben an den Sträuchern überwintern und sich im nächsten Jahr dann wieder ausbreiten und vermehren. Herbsthimbeeren werden allerdings erst im Winter geschnitten.
Mirabellenbäume
Spätestens im September sind die Früchte des Mirabellenbaums erntereif. Hat man sie abgepflückt, kann man einen sogenannten Erhaltungsschnitt durchführen. Diesen sollte man allerdings erst nach einigen Jahren vornehmen und nicht bei jungen Bäumen vornehmen. Beim Erhaltungsschnitt werden Zweige und Äste entfernt, damit die Krone licht- und luftdurchlässig bleibt.
Pflaumenbäume
Pflaumenbäume, sowie deren Unterarten wie Renekloden oder Mirabellen, benötigen regelmäßig einen Schnitt, damit die Fruchttriebe nicht überaltern und die Erträge zurückgehen. Nach der Ernte sollte man im September überhängendes Fruchtholz abschneiden und die Krone auslichten. Dabei sollte man aber größere Schnittwunden vermeiden, da sie insbesondere bei Pflaumenbäumen von Pilzen befallen werden können.
Rispen-Hortensien
Auch Rispen-Hortensien können jetzt im September geschnitten werden – alternativ im zeitigen Frühjahr. Ein kräftiger Schnitt bei der Rispen-Hortensie fördert die Bildung von reichlich Blüten. Bei Bauernhortensien kann dagegen die Blüte danach ausfallen. Das liegt daran, dass bei Rispen-Hortensien die neuen Blütenknospen sich erst im Frühjahr ausbilden, deshalb können sie bereits im Herbst beschnitten werden.