Direkt zum Inhalt wechseln
logo Das Do-it-yourself-Portal für Haus und Garten
Baumarktpartner von myHOMEBOOK
OBI Logo
Nicht nur Kartoffeln

Welches Gemüse von der Anhäufel-Methode profitieren kann

Gemüse anhäufeln
Unter anderem bei Möhren kann sich das Anhäufeln lohnen Foto: Getty Images
Katharina Petzholdt
Garten-Autorin

17. Juli 2024, 6:01 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Ob höhere Standfestigkeit, mehr Erträge oder Schutz vor Schädlingen: Das Anhäufeln von Gemüse hat viele Vorteile. Welche Gemüsearten man anhäufeln kann und welchen Nutzen das im Einzelnen bringt, erklären wir hier.

Artikel teilen

Wenn vom Anhäufeln die Rede ist, kommen den meisten Gärtnern erst einmal Kartoffeln in den Sinn. Dabei gibt es eine Reihe von Gemüsearten, die ebenfalls von einer Extraportion Erde profitieren können. Die Gründe, warum Gemüse angehäufelt wird, sind unterschiedlich. Doch die Art und Weise, wie das Anhäufeln funktioniert, ist immer die gleiche: Gelockerte Erde wird von den Seiten rund um den Haupttrieb der Pflanze etwas hochgeschoben und dann festgedrückt.

1. Kartoffeln

Kartoffeln anzuhäufeln hat mehrere Vorteile. Zum einen wirkt sich diese Pflegemaßnahme ertragssteigernd aus, weil durch das Anhäufeln zusätzliche Wurzeln und Knollen gebildet werden. Zum anderen schützt die zusätzliche Erde die Knollen vor zu viel Lichtkontakt. Denn Licht führt dazu, dass sich in den Kartoffeln das giftige Solanin bildet. Ein deutlicher Hinweis auf einen zu hohen Lichteinfall sind grüne Stellen an den Kartoffeln. Werden diese grünen Stellen großzügig entfernt, kann man die Kartoffel bedenkenlos essen.

Sind die jungen Kartoffelpflanzen etwa zwanzig Zentimeter hoch, werden sie zum ersten Mal angehäufelt – so hoch, dass das Kraut zur Hälfte bedeckt ist. In den folgenden Wochen sollte mindestens noch ein weiteres Mal angehäufelt werden.

Auch interessant: Wie man Kartoffeln in einem Pflanzsack anbaut

2. Möhren

Manchmal ragen die Köpfe der Möhren aus der Erde heraus und verfärben sich grün. Kommen Teile der Möhre mit dem UV-Licht der Sonne in Kontakt, bildet sich an den entsprechenden Stellen Chlorophyll, also der grüne Blattfarbstoff. Schädlich sind diese Verfärbungen also nicht. Wer diese manchmal leicht bitter schmeckenden Stellen nicht mitessen möchte, schneidet sie einfach ab und genießt dann der Rest der Möhre wie gewohnt. Damit es gar nicht erst zu grünen Köpfen kommt, empfiehlt es sich, die Möhren rechtzeitig leicht anzuhäufeln.

3. Buschbohnen und Stangenbohnen

Auch für das Anhäufeln von Bohnen gibt es gute Gründe. Die zusätzliche Erde fördert die Bildung von Seitenwurzeln, was dazu führt, dass die Pflanzen mehr Wasser und Nährstoffe aufnehmen können. Außerdem erhöht sich durch diese Maßnahme die Standfestigkeit der Pflanze. Sobald die Jungpflanzen rund zehn Zentimeter hoch sind, kann angehäufelt werden.

4. Erbsen

Bei den Erbsen, egal ob Pal-, Mark- oder Zuckererbsen, verhält es sich ebenso wie bei den Bohnen. Das Anhäufeln bringt der Pflanze mehr Standfestigkeit und ermöglicht ihr durch die Bildung weiterer Wurzeln eine höhere Aufnahme von Nährstoffen und Wasser – was bessere Erträge mit sich bringt.

KESSER Solarmodul

Solar für Wohnwagen, Camping, Balkon, Gartenhäuser

5. Lauch / Porree

Der Teil des Lauchs, der in der Erde steckt, bleibt weiß. Das Anhäufeln der Pflanze führt also dazu, dass sich längere, weiße Schäfte bilden können. Es kann mehrfach gehäufelt werden. Um zu verhindern, dass sich Erde zwischen den Blattringen sammelt, sollte man beim Häufeln darauf achten, dass die Erde nur bis knapp unterhalb der Blattachseln hochgezogen wird. 

Mehr zum Thema

6. Kopfkohl

Auch Weißkohl, Spitzkohl, Rotkohl und Wirsing profitieren vom Anhäufeln. Zum einen, weil sie auf diese Weise zu mehr Standfestigkeit kommen und zum anderen, weil das Anhäufeln einen gewissen Schutz vor der Kohlfliege bietet, die ihre Eier vorzugsweise am Wurzelhals der jungen Kohlpflanzen ablegt.

Katharina Petzholdt
Garten-Autorin

Persönlicher Tipp

„Das Anhäufeln von Bohnen und Erbsen hat einen weiteren Nutzen, der auch den nachfolgenden Kulturen zugutekommt. Beide Gemüse sind in der Lage, Stickstoff aus der Luft zu binden und in pflanzenverfügbaren Stickstoff umzuwandeln. Möglich ist das durch eine Symbiose mit Bakterien, die in Knöllchen an den Wurzeln der Pflanzen leben. Bleiben die Wurzeln nach der Ernte im Boden, steht der noch vorhandene Stickstoff den Folgekulturen zur Verfügung. Die Rechnung ist einfach: mehr Wurzelbildung durch Anhäufeln = mehr Stickstoffbindung für die Nachfolger im Beet.“

Themen Gartenpflanzen Gemüse
Lege deinen PFLEGEKALENDER an
OBI Logo
Anzeige
Deine Datensicherheit bei der Nutzung der Teilen-Funktion
Um diesen Artikel oder andere Inhalte über Soziale- Netzwerke zu teilen, brauchen wir deine Zustimmung für diesen .
Sie haben erfolgreich Ihre Einwilligung in die Nutzung dieser Webseite mit Tracking und Cookies widerrufen. Sie können sich jetzt erneut zwischen dem Pur-Abo und der Nutzung mit personalisierter Werbung, Cookies und Tracking entscheiden.