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Kürbis, Zucchini, ...

Wie man giftige Verkreuzungen bei Gemüse verhindern kann

Kürbis
Kürbisse aus eigenem Anbau können unter Umständen giftig sind. Experten sprechen dann von einer Verkreuzung Foto: Getty Images
Marike Stucke
Autorin

23. August 2024, 10:32 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Wenn Gemüsepflanzen derselben Pflanzenfamilie von Insekten untereinander bestäubt werden, kann es zu unerwünschten Kreuzungen der Pflanzen kommen. Betroffen können zum Beispiel Zucchini-, Kürbis- und Gurkenpflanzen sein. myHOMEBOOK-Autorin und Biologin Marike Stucke erklärt, welche Folgen das haben und wie die Verkreuzung verhindert werden kann.

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Gemüse aus dem eigenen Garten: Für viele Hobbygärtner gibt es fast nichts Besseres!
Doch es gibt eine Herausforderung, die häufig vor Rätsel stellt: die Verkreuzung von Gemüsepflanzen. Wenn verschiedene Gemüsesorten im Garten in Kontakt kommen, kann es zu unerwünschter Kreuzung und somit zu unvorhersehbaren Ergebnissen kommen. Das betrifft Kreuzblütler, Kürbisgewächse, Nachtschattengewächse und Hülsenfrüchte. Aber was genau passiert bei einer Verkreuzung von Gemüse?

Kreuzung aus Zierkürbis und Speisekürbis kann giftig sein

Wird ein Zierkürbis neben oder in der Nähe eines Speisekürbisses gepflanzt, kann es vorkommen, dass bestäubende Insekten wie Bienen oder Hummeln den Pollen des Zierkürbisses zu den Blüten des Speisekürbisses tragen. Die Insekten können die Kürbissorten nicht unterscheiden und auch die Blüten beider Pflanzen sind fast identisch.

Da Zierkürbis und Speisekürbis zu einer Pflanzenfamilie gehören, kann nach der Befruchtung ein Kürbis aus der Blüte wachsen, der das Erbgut beider Kürbissorten in sich trägt. Rein optisch ist diese Kreuzung dann wahrscheinlich sogar sehr attraktiv (durch den Zierkürbis), allerdings sind Zierkürbisse giftig und so kann auch die neu entstandene Frucht giftig sein. Meist schmeckt sie aber mindestens bitter oder ist ungenießbar. Ähnliches kann auch bei Chili- und Paprikapflanzen passieren. Die Paprikafrüchte können dann sehr scharf oder die Chilis zu mild werden.

Mehr dazu: Wann Zucchini aus dem Garten giftig sein können

Bei welchem Gemüse eine Verkreuzung auftreten kann

Neben den bereits genannten Pflanzen tritt die Gemüseverkreuzung bei folgenden Pflanzen auf:

  • Rettich: Rettiche sind bekannt für ihre Fähigkeit zur Verkreuzung, insbesondere wenn sie in der Nähe von Radieschen angebaut werden.
  • Kohl: Verschiedene Kohlsorten, wie Grünkohl und Blumenkohl, können sich leicht miteinander vermischen.

Wie kann man Gemüseverkreuzung verhindern?

Die Verhinderung von Gemüseverkreuzung erfordert Planung, aber sie ist durchaus machbar.

  • Pflanzenabstand: Eine der einfachsten Möglichkeiten, Verkreuzung bei Gemüse zu verhindern, besteht darin, Pflanzen derselben Familie räumlich ausreichend voneinander zu trennen. Ein Abstand von etwa 1,5 bis 3 Metern ist in der Regel ausreichend, um die Wahrscheinlichkeit der Verkreuzung zu verringern.
  • Isolation: Eine noch effektivere Methode ist die Isolation von Pflanzen derselben Familie. Dies kann durch den Einsatz von Netzen oder Abdeckungen erreicht werden, um die Pflanzen vor Insektenbestäubern zu schützen.
  • Zeitliche Planung: Eine kluge zeitliche Planung kann ebenfalls helfen, Verkreuzung zu verhindern. Verschiedene Sorten derselben Familie sollten zu unterschiedlichen Zeiten gepflanzt werden. Oder es wird gewartet, bis die Blütezeit der ersten Sorte vorbei ist, bevor die zweite Sorte angebaut wird. 
  • Bestäubungskontrolle: In einigen Fällen kann die Bestäubung selbst kontrolliert werden, indem die Blüten von Hand bestäubt werden. Dies ist besonders bei Gemüsesorten wie Tomaten möglich, bei denen die Bestäubung von Hand relativ einfach ist.
  • Sortenwahl:  Einige Gemüsesorten sind weniger anfällig für Verkreuzung als andere, und die Auswahl der richtigen Sorten kann dazu beitragen, das Risiko zu minimieren.

Auch interessant: Essbar oder giftig? Die beliebtesten Kürbissorten im Überblick 

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Gemüseabfolge bei kleinen Beeten

Gerade wer nur einen kleinen Garten oder nur auf Hochbeet auf dem Balkon hat, kann die Pflanzen allein aus Platzgründen nicht weit voneinander entfernt pflanzen. Eine gut geplante Bepflanzung kann aber auch auf kleinem Raum eine Verkreuzung wirksam verhindern. Dabei werden Pflanzenfamilien in ein Beet gepflanzt, die sich nicht miteinander verkreuzen können.

1. Beispiel:

  • Tomaten
  • Gurken
  • Paprika

2. Beispiel:

3. Beispiel:

4. Beispiel:

  • Erbsen
  • Bohnen

Die Pflanzen in einem Beispiel sollten immer zeitgleich im Beet blühen. Tragen sie bereits Früchte und blühen nicht mehr, können Pflanzen aus einer weiteren Beispielgruppe dazugepflanzt werden. Auf diese Weise werden Verkreuzungen beim Gemüse verhindert und auch auf kleinem Raum können verschiedene Gemüsesorten angebaut und anschließend geerntet werden.

Marike Stucke
Autorin

Vorsicht bei eigenem Saatgut

„Wer eine Verkreuzung seiner Gemüsepflanzen nicht sicher ausschließen kann, sollte in diesem Fall auf keinen Fall das eigene Saatgut aufbewahren und im nächsten Jahr wieder aussäen. Denn so würden verkreuzte Gemüsesorten heranwachsen, die entweder bitter schmecken oder im schlimmsten Fall sogar giftig sein können. Dies kann besonders bei Kürbissen und Zucchini schneller passieren als bei anderen Gemüsepflanzen. Hier lohnt sich allein aus Sicherheitsgründen also jedes Jahr der Kauf neuer Samen.“

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