30. Januar 2023, 15:34 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten
In diesem Winter ist alles anders – bestehende Gartenregeln gelten regional nur noch bedingt. Was also kann man bei Temperaturen von zweistelligen Minusgraden bis hin zu zweistelligen Plusgraden im Garten oder auf dem Balkon anpflanzen?
Salat, Möhren oder doch schon Kohlrabi, Erdbeeren und Tomaten? Was genau kann man in diesem Januar schon im Garten oder auf dem Balkon aussäen, ohne dass es durch Wetterlaunen am Wachsen gehindert wird? myHOMEBOOK erklärt, was man zum Jahresbeginn direkt ins Freiland setzen kann. Allerdings sollte man dabei das Thermometer genau im Blick haben.
Welches Gemüse man in diesem Januar schon aussäen kann
Normalerweise fängt man im Januar allmählich an, die ersten kleinen Pflänzchen auf der Fensterbank vorzuziehen, damit sie im Frühjahr groß genug für das Beet sind. In diesem Jahr spielt der milde Winter Hobbygärtnern jedoch in die Karten und ermöglicht es, Gemüsepflanzen ins Beet oder den Kasten zu säen, die eigentlich noch nicht an der Reihe wären.
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Diese Gemüse kann man jetzt schon im Beet aussäen
1. Frühe Möhren
In der Regel sät man Möhren, je nach Sorte, erst im Zeitraum von März bis in den Sommer hinein, in Ausnahmefällen kann man Möhren sogar schon Ende Februar säen. Die Temperaturen sollten im Schnitt bei 10 bis 25 Grad liegen, damit sie ordentlich keimen. In diesem Jahr lagen die Temperaturen bisher schon im guten Mittelfeld und auch darunter. Es ist also einen Versuch wert, bereits jetzt die Möhrensamen in die Erde zu geben. Nach etwa zwei bis drei Wochen dürfte dann das erste grüne Kraut zu sehen sein.
Die Erde sollte locker und sandig sein, damit die Möhren ungehindert schön lang werden können. Im Abstand von rund 20 Zentimetern zieht man Saatrillen im Beet, die etwa eine Tiefe von zwei Zentimetern haben. Im Idealfall liegen die Samen einen bis eineinhalb Zentimeter voneinander entfernt. Möhrensamen sind allerdings so klein, dass es fast unmöglich ist, sie gleichmäßig zu verteilen.
Es ist auch nicht weiter schlimm, wenn die Möhren zu eng stehen. Wenn sich das erste Grün zeigt, müssen sie einfach ausgedünnt werden. Am Ende soll nur noch alle drei bis vier Zentimeter eine Möhre stehen.
Hinweis: Möhren kann man auch in einem Balkonkasten säen. Dabei sollte man allerdings eher auf runde Möhren setzen, da die Kästen meist zu flach für lange Möhren sind.
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2. Radieschen
Bei den momentanen Wetterbedingungen kann man in manchen Regionen auch versuchen, bereits im Januar Radieschen auszusäen. Diese brauchen Temperaturen von 12 bis 15 Grad, um zu keimen. Diese Temperaturen sollten im Idealfall zwei Wochen lang andauern, danach kann es gern auch wieder etwas kühler werden.
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Um den Radieschen die besten Voraussetzungen zu bieten, muss man erst einmal Saatrillen im Abstand von mindestens 15 Zentimetern und mit einer Tiefe von etwa einem Zentimeter ziehen. Die Samen der Radieschen kommen dann in die Rillen. Zwischen den einzelnen Körnern sollte man drei bis fünf Zentimeter Platz lassen.
3. Feldsalat
Ein Gemüse, welches man auf jeden Fall auch jetzt im Januar schon im Bett aussäen kann, ist der Feldsalat. Er keimt schon bei Temperaturen um 5 Grad, es dauert allerdings ein paar Wochen, bis man die ersten Blättchen sehen kann.
Das Aussäen von Feldsalat ist denkbar einfach. Entweder man wirft einfach eine Handvoll Samen auf das Beet oder man zieht ordentliche Saatreihen. Nachteil bei der Flächensaat ist, dass man weniger „Ordnung“ im Beet halten und schlechter das Unkraut bekämpfen kann.
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Was tun, wenn es nochmal richtig kalt wird?
Da in diesem Januar das Wetter verrückt spielt, muss man darauf gefasst sein, dass die Aussaat nicht direkt klappt. Es ist daher ratsam, Erste-Hilfe Lösungen parat zu haben. Sollten die Temperaturen noch einmal in den ein- oder zweistelligen Minusbereich fallen, kann man ein Vlies über das Beet legen. Es kann kurzzeitig helfen, die Temperaturen im Bett höher als die Außentemperatur zu halten.
Eine andere, etwas aufwendige Überlegung wäre, Samen in einem Pflanzgefäß in die Beete zu geben. Wenn sich ein Temperatursturz ankündigt, kann man einfach das Pflanzgefäß an einen wärmeren Ort bringen. Wer ganz auf Nummer sicher gehen will, sät sein Gemüse direkt in ein Frühbeet oder Gewächshaus.