5. April 2024, 12:34 Uhr | Lesezeit: 3 Minuten
Ob Tomaten, Paprika oder Chili – diese Gemüsepflanzen sollte man pikieren, damit sie gut wachsen. Pikieren ist allerdings kein Allheilmittel. Nicht jeder Pflanze tut es gut und nicht jede Pflanze braucht diesen Extraaufwand.
Pikieren, oder auch Vereinzeln, gehört bei der Anzucht von Gemüse meistens dazu. Es gibt jedoch auch Gemüsepflanzen, die man nicht pikieren muss. myHOMEBOOK-Redakteurin Franka Kruse-Gering erklärt, warum man manche Gemüse pikieren sollte und andere nicht.
Was bedeutet es, Pflanzen zu pikieren?
Meist sind Samen von Gemüsepflanzen sehr klein. Um sich Platz zu sparen, streut man gleich mehrere in seine Anzuchtgefäße. In vielen Fällen keimen auch nicht alle, die man gesät hat.
Bei der Chili beispielsweise handelt es sich um Samen, die bezüglich ihrer Keimung nicht sehr zuverlässig sind. Wenn dann aber nach ein paar Wochen die ersten Laubblätter sichtbar werden, ist es an der Zeit, die kleinen Pflänzchen zu trennen.
Jede einzelne braucht genug Platz, Licht und Nährstoffe, um gut wachsen zu können. Blieben alle in dem kleinen Anzuchtgefäß, würden sie sich gegenseitig den Platz wegnehmen. Wie man richtig pikiert, lesen Sie hier.
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Warum muss man manche Gemüsepflanzen nicht pikieren?
Es gibt Pflanzen, die muss man nicht pikieren, weil es einfach nicht nötig ist. Sei es, weil es ihnen nichts ausmacht, gedrängt zu wachsen, oder weil sie direkt ins Freiland gepflanzt werden und sich den Platz schaffen, den sie brauchen.
Ein Beispiel ist der Pflücksalat. Ihm macht es nichts aus, gedrängt zu wachsen, da er sich noch immer genug Nährstoffe aus der Erde ziehen kann. Auch bei Radieschen oder Möhren ist es nicht nötig, diese zu pikieren. Man sät sie direkt dort, wo sie auch wachsen sollen. Allerdings sollte man beim Säen auf genügend Abstand achten.
Auch bei Kürbisgewächsen, wie etwa Melone, Gurke, Kürbis oder Zucchini ist ein Pikieren nicht nötig. In der Regel sind die Kerne auch zu groß, als dass man mehrere in ein kleines Gefäß zum Vorziehen gibt.
Für Gewächse, die man zwar vorziehen, aber nicht pikieren möchte, eignen sich kleinere Anzuchtgefäße, beispielsweise aus einer Toilettenpapierrolle. Diese kann nach dem Austreiben der Blätter auch direkt an ihren festen Platz im Beet gesetzt werden. Die Papierrolle zersetzt sich unterhalb der Erde.
Alles kann, nichts muss
„Dass man Gemüse nicht pikieren muss, heißt nicht, dass man es nicht trotzdem machen kann, wenn man möchte. Man sollte jedoch immer beachten, dass kleine Pflanzen sehr sensible und empfindliche Wurzeln haben. Wenn also die Möglichkeit besteht, das Pikieren zu umgehen, würde ich immer dazu raten.“